Geozentrisches Weltbild im Sinne der Kirche, warum?
Warum war es der katholischen Kirche so wichtig, dass das geozentrische Weltbild nicht angefochten wurde? Welchen Nutzen hatte die Kirche davon, dass alle Menschen dachten, die Erde sei der Mittelpunkt des Universums? Und warum wurden so brutale Maßnahmen, wie Verbrennung der Menschen, die behaupteten, die Sonne sei der Mittelpunkt, ergriffen?
8 Antworten
Na zuerst mal würde das ja heißen, dass die Kirche vorher nicht recht hatte. Und das kann sie doch nicht zugeben. Die Kirche hat doch immer recht! Wir sind ja wohl der Mittelpunkt des Universums, von Gott so geschaffen. Außerdem demonstriert man so seine MAcht, Abschreckung quasi, wenn ich Leute verbrenn, die sich gegen mich stellen (beugt vielleicht anderen Behauptungen vor)
Die Frage betrifft nicht nur das geozentrische Weltbild. Es geht dabei immer darum, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse zumeist in scharfen Widerspruch zu den geltenden Dogmen und Behauptungen der Kirche(n) und ihrer Meinungsmacher geraten. Der Papst in Rom z. B. nimmt für sich in Anspruch, unfehlbar zu sein (google mal unter "Infallibilität"), da ist es für ihn und seine Fans eben schwer, plötzlich nicht mehr Recht zu haben. Und wenn die Burschen irgendwo die Macht dazu hatten bzw. haben, dann musste eben auch mal der eine oder andere Andersdenkende ins weltliche Fegefeuer. Gottes Bodenpersonal besteht eben auch nur aus Menschen.
Im gleichen Dilemma stecken die Kirchen nun ja wiederum mit der Frage, ob es intelligentes Leben auf anderen Planeten im Universum gibt. Das wird auch vehement abgelehnt. Da wären die Menschen wiederum nicht die Krone der Schöpfung, nicht die Abbilder Gottes, und der Papst nicht der oberste Vertreter Gottes. Und ob Jesus dann auch die Außerirdischen erlöst hätte, steht überhaupt in den Sternen.
Zum einen sollte Gott ja die Erde als etwas ganz besonderes, einzigartiges geschaffen haben. Deshalb musste die Erde nicht nur Zentrum des Denkens, sondern auch tatsächliches Zentrum des Sonnensystems sein. So war damals die klare Aussage der Kirche.
Wenn nun festgestellt wird, das ist gar nicht so, wird damit auch festgestellt, die Kirche hat auch in elementaren Fragen nicht Recht.
Kurz gesagt also, der katholischen Kirche war es so wichtig, dass das geozentrische Weltbild nicht angefochten wurde, weil nicht sein kann was nicht sein darf.
Interessant für dich vielleicht auch, dass die Erschütterung dieses Bildes nicht nur Auswirkungen auf die Kirche hatte, sondern sich die ganze Menschheit, jedenfalls im tiefen Inneren, dadurch gekränkt fühlte. Stichpunkt: Kränkungen der Menscheit http://tinyurl.com/kv3fuc
die kirche hatte doch recht in ihrem eingeschränkten verständnis
seelischen aktivitäten stellen die erde in den mittelpunkt allen geschehens, da nur auf der erde seelisches geschieht. (ptolemäisches weltbild)
verstandesmäßigen aktivitäten stellen die sonne in den mittelpunkt des sonnensystems, da es mechanisch aufgefaßt wird. (kopernikanisches weltbild)
und du hast auch recht in deinem eingeschränktenm verständnis.