Gehaltsvergleich: Gymnasiallehrer vs Sonderpädagoge?

4 Antworten

Als Beamte werden beide in der Besoldungsgruppe A13 eingestellt. Jedoch haben Gymnasiallehrer bessere Beförderungsmöglichkeiten auf A14. Aber auch A13 ist schon eine sehr gute Bezahlung, womit Lehrer mehr als zufrieden sein sollten.


stinkertum  24.12.2014, 14:49

Wieso sollten sie damit zufrieden sein und wieso sollte man auf Aufstiegsmöglichkeiten verzichten?

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Ronox  24.12.2014, 16:30

Weil die Leistung der meisten Lehrer und die Schwierigkeit des Studiums meiner Meinung in keinerlei Verhältnis zur späteren Bezahlung (im Falle einer Verbeamtung) steht. Andere Beamte, die deutlich mehr arbeiten und faktisch höher qualifiziert sind, erreichen diese Besoldungsgruppen mit Glück an ihrem Laufbahnende. Vergleicht man die in A14 eingruppierten Gymasiallehrer mit anderen Beamten, die zu Recht nach A14 bezahlt werden, wird das Missverhältnis noch deutlicher sichtbar. So sind in A14 Bezirksnotare in leitender Funktion, Oberstleutnante, stellvertretende Behördenleiter mittlerer Behörden und auch Verwaltungsleiter großer Gerichte eingruppiert. Diese Aufzählung ist nicht abschließend.

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stinkertum  24.12.2014, 16:35
@Ronox

Also klassisches Lehrerbashing.

Ein Oberstleutnant bekommt faktisch aber dennoch mehr Geld, da er meistens mehr Zuschläge bekommt und unentgeltliche Truppenärztliche Versorgung bekommt, d.h. keine private KV zahlen muss.

Von Scherzen wie "200-400 Euro Selbstbehalt" (je nach Bundesland) bei der Beihilfe wollen wir mal gar nicht reden...

Lehrer, die A14 bekommen, haben ebenfalls sehr verantwortungsvolle Funktionen. Das wird auch nicht jeder, sondern auch erst nach einiger Erfahrung und Dienstzeit sowie sind das meistens Positionen wie Abteilungsleitung, Oberstufenleitung sowie Rektoren an kleineren Schulen. Plus Unterricht, Vor- und Nachbereitung.

Alleine die Organisation einer Schule mit 500 Schülern ist schon ein Vollzeitjob.

Man könnte drüber streiten, ob Verwaltungsleiter großer Gerichte dann nicht unterbezahlt sind. Aber wenn man qualifizierte Leute bekommen will, muss man sie auch vernünftig bezahlen. Sonst passiert nämlich das, was zu einem Mangel an naturwissenschaftlichen Lehrern an sämtlichen Schulen führt: Dass man in der freien Wirtschaft deutlich mehr Geld bekommt, und somit keiner diesen Weg einschlägt.

Ich will damit nicht sagen, dass Lehrer unterbezahlt sind oder nur jammern sollten, aber diese simple Lehrerbashing ist stupide.

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stinkertum  24.12.2014, 16:40
@stinkertum

Und noch mal zum Gehalt: Sämtliche Arbeitsmaterialien müssen selber gekauft werden. Klassenfahrten werden, obgleich 24 Stunden Unterrichtszeit (das ist es nämlich faktisch) nicht zusätzlich besoldet.

In NRW bekommt man inzwischen immer Schulbücher (! und das ist noch das billigste) bezahlt, allerdings hat sich die rot-grüne LR bzw. das Ministerium so aus der Schlinge gezogen, dass man einfach keinen Ansprechpartner für die Rechnungen nennt, und man so von Behörde zu Behörde rennen kann, etlichen Schriftverkehr hat und nachher mehr Porto ausgegeben hat als das Buch gekostet hat.

Fortbildungen bezahlt der Arbeitgeber? Pustekuchen. Selber zahlen ist angesagt!

Das alles solltest du bei deinem Lehrerbashing nicht vergessen.

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stinkertum  24.12.2014, 16:47
@stinkertum

Weitere Ergänzung: Bis zu 3 Überstunden pro Monat muss man übrigens auch für Lutsche machen. Wenn man Vorbereitung (ja, wenn man das frühzeitig weiß, macht man das auch bei Vertretungsstunden) dazurechnet, sind das effektiv 5 Überstunden, die nicht bezahlt werden. Und das kann jeden Monat passieren.

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Mittelschule, 20 Dienstjahre, 30 Stunden Arbeit pro Woche insgesamt, 3500 Netto.

Habe aber mit 845 Euro angefangen. ;(

In NRW haben beide A13 mir Zulage, da beide im höheren Dienst ausgebildet werden.

Ich schätze mal der Studienrat (Lehrer bis 13. Klasse) Sonderpädagogen dürften in Sonderfällen eine "Erschwerniszulage" erhalten aber dass kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Kann man aber auch einfach googlen ;)