Gefühl falsche Berufsbahn eingeschlagen zu haben?

3 Antworten

Hi,

als allgemeine Empfehlung vorneweg: wenn der Studienabbruch weder gewünscht noch unbedingt einfach zu bewerkstelligen ist - Studium abschließen, dann entscheiden.

Damit gewinnst Du jedenfalls mal zwei Jahre Zeit, eine Entscheidung zu treffen und einen Plan zu schmieden. Nachdem deine Planung ja eher langfristig scheint, ist das gut machbar.

Ich frage mich hinterher sehr oft, ob das Studium das richtige ist, was ich in meiner Berufslaufbahn machen sollte, oder ob ich nicht doch in Richtung Notfall Medizin oder Sanitäter gehöre.

Abschließend wirst diese Frage nur Du selbst beantworten können. Und: Zweifel sind normal.

Man muss hier auch festhalten "Bier ist Bier, Schnaps ist Schnaps" - die Einstellung zur Arbeit im Rettungs-/Sanitätsdienst ist in Ehrenamt und Hauptamt definitiv unterschiedlich.

Im Hauptamt wird man zwangsläufig mit den Schattenseiten der Arbeitswelt "Rettungsdienst" konfrontiert und bei einigen schlägt die überschwängliche Begeisterung bisweilen sehr schnell in bittere Enttäuschung um. Da muss man eine Vorabbetrachtung ohne rosarote Brille und ohne Rettungsdienstromantik durchaus wagen.

Du solltest hier abwägen, ob der Spaß auch langfristig noch derselbe ist, wenn Du auf einmal 48-Stunden-Wochen damit verbringst, keinen planbaren Feierabend hast, dir keine Dienste mehr aussuchen kannst und durch Wechselschichtarbeit die Freizeit primär durch "Schlafen" eingenommen wird.

Zweiter Gedanke dazu...

Wenn wir es einfach mal "karrierefokussiert" betrachten, wird man feststellen, dass eine Tätigkeit im Rettungsdienst karrieretechnisch eine Sackgasse ist. Das Entwicklungs- und Aufstiegspotential ist schlichtweg stark begrenzt.

Der Verdienst als Notfallsanitäter ist nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt leistungsgerecht - der Rettungssanitäter verdient im Verhältnis zu Aufgabenstellung und Ausbildung durchweg gut.

Wenn der Rettungsdienst langfristig der Haupt-Broterwerb werden soll, wird es auf die Ausbildung zum Notfallsanitäter hinauslaufen - d.h. nochmal drei Jahre Vollzeitausbildung oder fünf Jahre Teilzeitausbildung (die fast nur auf dem Papier existiert). Hier musst Du überlegen, ob Du hierzu finanziell in der Lage und Willens dazu bist.

Persönliche Einschätzung

Der Rettungsdienst ist im Vergleich zu einem kaufmännischen wirtschaftsorientierten Beruf sicherlich abwechslungsreicher - es ist aber definitiv nicht alles Gold, was glänzt.

Aus strategischer Sicht wirst Du mit BWL langfristig gesehen besser fahren, was Karriere, Gehalt und Arbeitsbedingungen angeht.

Den Schritt ins Hauptamt würde ich mir ausgehend von deiner Situation reiflich überlegen und insbesondere auch das "Drumherum" der Arbeitsbedingungen mit einbeziehen, mit denen man im Ehrenamt nur bedingt bis gar nicht konfrontiert wird.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Hi

Es ist ganz normal wenn man sich unsicher ist! Es gibt kein richtig und auch kein falsch! Wenn dir beides Gefällt dann mach doch beides! Beim Roten Kreuz kannst du ja weiterhin helfen und dennoch was anderes machen. Ist ja nicht schlimm wenn man für andere da ist und trotzdem noch etwas anderes macht.

Ich hoffe ich konnte dir helfen

Und wenn du dein Studium zu Ende bringst und dann in Richtung Notfallsanitäter weiter machst?