Gedichtanalye von „kleinstadtelegie“ (Jan Wagner)?
Hallo, ich muss einen Vortrag über das Gedicht: "kleinstadtelegie" von Jan Wagner halten, nur leider verstehe ich das Gedicht nicht ganz und kann manche stellen, wie die Strophe 2,4,8-9 nicht interpretieren. Hoffentlich kann mir jemand helfen.
Danke
kleinstadtelegiedie schattenkarawane, jeden morgen
ihr aufbruch, und die waschanlage,
die stets aus einem reinen schlaf erwachte.
und in den lieferwagen pendelten
die schweinehälften zwischen ja und nein,
den linden wuchsen herzen. und es paßte
nicht mehr als ein blatt papier zwischen mich und die welt.
und in den gärten, hinter allen hecken
verkündeten die rasenmäher den mai.
1 Antwort
Hier wird geschildert, wie sich ein Mensch fühlt, wenn er in eine tägliche "Fron" eingeschlossen ist. Er sieht sich als Teil einer zombieartigen Karawane, die morgens aufsteht, sich wäscht, auf dem Weg zur Arbeit einen Lieferwagen sieht, in dem die Schweinehälften hin. und herschaukeln. In denen sogar die Bäume Mitleid mit den Arbeitszombies haben und ihnen plötzlich so "nah" sind, dass kein Blatt Papier zwischen ihre Gefühle und das Drumherum passt.
Gleichtzeitig gibt es aber Hoffnung auf den Mai, was die fleißigen Hobbygärtner verkünden.
Es ist also eine in sehr ungewöhnliche Metaphern verpackte seelische Zustandsschilderung.