Gedankenexperiment: Fluchtversuch aus der DDR über die Mauer mithilfe von Scharfschützen möglich?

6 Antworten

So eine Aktion dürfte ein sehr schlechtes Verhältnis von Erfolg zu Aufwand und Gefahrenpotential haben.

Die besten und erfolgreichsten Fluchtversuche waren immer die, welche möglichst unauffällig durchgeführt wurden.

Ein gewaltsamer Grenzdurchbruch hätte immer ein sehr kleines Zeitfenster gehabt, weil innerhalb von Minuten Verstärkung herangeholt worden wäre. Insgesamt hätte man wahrscheinlich nur eine sehr kleine Zahl von Personen unauffällig in Grenznähe bringen können und während dieser Aktion alles andere als gefahrlos rüber bringen können.

Wie gesagt...: hoher Aufwand im Vorfeld, lange Vorbereitungsphase mit vielen Beteiligten und damit der Gefahr, im Vorfeld schon aufzufliegen, bei eher schwierigen Erfolgsaussichten und hoher Gefahr für Flüchtende und Unterstützer..

Dieses Szenario hätte wahrscheinlich den 3. Weltkrieg ausgelöst. Auch am Beginn seiner beiden Vorgänger waren es Schüsse, beim ersten in Sarajewo, beim zweiten der vorgetäuschte Überfall auf den Reichsender Gleiwitz sowie die Beschießung der Westerplatte..

Moin,

also das klingt nach einem ambitionierten Plan, der so oder so ähnlich auch geplant gewesen sein könnte.

Folgende Punkte sprechen meiner Meinung nach dagegen:

- Wachhunde: Es wurden abgerichtete Hunde eingesetzt, welche extra hungrig gehalten wurden damit die extra aggressiv sind. Die müsste man auch erschießen.

- Mienenfelder

- die Höhe der Mauer selbst: es würden Leitern benötigt werden

- weitere Zäune und Stacheldraht

Am einfachsten wäre ein solches Unterfangen an einem Grenzposten, da dort prinzipiell nur die Schranken und das Wachpersonal im Wege stehen.

Aber der größte Punkt wäre, dass es mit aller höchster Wahrscheinlichkeit einen dritten Weltkrieg ausgelöst hätte. Die politischen Spannungen zwischendrin Ost und West waren allgegenwärtig (Kalter Krieg) und waren ohnehin schon mehrfach kurz vorm eskalieren (Cuba Krise). Hätten die DDR- /Sowjet-Ermittler herausgefunden, dass es wesentliche Soldaten oder Agenten waren, die zum einen vom Westen in den Osten und zum anderen auf DDR-Grenzsoldaten geschossen und diese getötet haben, wäre die Sache mit 100 %iger Wahrscheinlichkeit übergekocht.

Dies zu meiner Einschätzung.

VG

Dein "Gedankenspiel" übersieht mehrere Faktoren:

1. Die westlichen Scharfschützen begehen einen Mord.

2. Der Todesstreifen an der Grenze bestand nicht nur aus Soldaten, sondern begann bereits mit der Hinterlandgrenze.

3. Dazu gehörten auch Tretfallen und Selbstschussanlagen - da nützen Scharfschützen nichts

4. Ein solches Vorgehen hätte einen massiven diplomatischen Konflikt ausgelöst.

Der Denkfehler ist, dass das Ermorden von fremden Soldaten aus einem anderen Staat heraus eine Kriegserklärung ist. Kann man genauso gut gleich einmarschieren und die Leute herausholen.