Gebrauchter Sattel von Deutschland in die USA verkaufen/verschicken

3 Antworten

Bezüglich der Einfuhrbestimmungen musst Du Dich mit dem Empfänger in den USA auseinander setzen. Auch der Deutsche Zoll kennt nicht alle Einfuhrbestimmungen von allen Ländern der Welt. Es ist möglich, daß eine CITES-Bescheinigung vorgelegt werden muss. Infos hierüber könntest Du evtl. auch beim Veterinäramt erhalten.

Bezüglich des Zolls: Unter 1000 EUR musst Du nur eine Proforma-Rechnung beilegen, damit die Ausfuhrabfertigung vorgenommen werden kann. Darüber benötigst Du ein Ausfuhr-Begleitdokument, welches Dir z.B. ein Zolldeklarant oder Spediteur erstellen kann.

Das wichtigste ist, dass sich der Empfänger in den USA selbst über die Zollbestimmungen in den USA schlau macht. Entweder bei einem Broker (Zolldeklarant; eine gängige Firmenart in USA, die sich - meist ausschließlich - um Zollabfertigungen kümmert; in Deutschland macht das meist der Spediteur selber). Du kannst auch zusätzlich mal bei der Industrie- und Handelskammer anrufen, die kennen die wichtigsten Einfuhrbestimmungen in den meisten Ländern (und mit Sicherheit die der USA) auch sehr gut. Und dort, sowie beim nächsten Zollamt, kannst Du etwas über die Exportbestimmungen Deutschlands erfahren. Ich denke, vom Grundsatz her ist der Verkauf nach USA kein Problem ist - vielleicht nur mit etwas Papierkram verbunden.

Wieg den verpackten Sattel und miß das Paket aus. Dann kannst Du bei Paketdiensten nach Kosten fragen und, alternativ, bei Spediteuren die Luft- und Seefracht-Sammelverkehre anbieten; Haken bei den Spediteuren: Nicht alle sind bereit für Privatleute zu arbeiten. Hier evtl. mal eher kleine Spediteure fragen. Evtl. können die Dir auch bei Zollpapieren und Beratung helfen.

ACHTUNG wenn das Geschäft über eine amerikanische Bank abgewickelt werden soll! In dem mir bekannten Fall ist das Geld auf ein angebliches Konto bei der Bank of America überwiesen worden. Auch die Versandkosten sind zusätzlich zum Kaufpreis auf dem angeblichen Kontoauszug zu sehen. Der Verkäufer soll das Geld bekommen, sobald die Ware eingegangen ist. Nachdem der Sattel losgeschickt wurde, kam eine weitere Mail mit unverhältnismäßig hohen Zollgebühren in Höhe von 61,42 % des ursprünglichen Kaufpreises. Angeblich hat der Käufer das Geld für die Zollgebühren schon auf das Konto der Bank of America einbezahlt. Jetzt soll der Verkäufer die hohen Zollgebühren angeblich an die „Custom and Border Protection“ überweisen, sobald dies geschehen ist und der Sattel abgeholt wurde, wird der Betrag des natürlich nicht vorhandenen Kontos der Bank of America an den Verkäufer ausbezahlt. Die Nachfrage bei der tatsächlichen Bank of America in Deutschland hat ergeben, dass dieses Konto nicht existiert. Zum Glück sind die hohen Zollgebühren auch nicht vom Verkäufer bezahlt worden. Der Sattel ist erst einmal weg.