Fußball: Seit ihr für oder gegen Einwandererkinder in der deutschen Nationalmannschaft?
Noch im Jahr 2000, als die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft in den Niederlanden und in Belgien sang- und klanglos in den Gruppenspielen ausschied, gab es (wenn man den eingebürgerten Brasilianer Paulo Rink rausrechnet) lediglich zwei Migrantenkinder im Kader: Dariusz Wosz (stammt aus einer oberschlesischen Aussiedlerfamilie) und Mehmet Scholl (leiblicher Vater ist Türke). 10 Jahre später erreichte die DFB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft in Südkorea zum zweiten Mal nacheinander den dritten Platz und dabei hatten gleich (abgesehen vom Brasilianer Cacau, der aus privaten Gründen die deutsche Staatsbürgerschaft annahm) 10 Kadermitglieder einen ausländischen Elternteil oder wurden im Ausland geboren.
Dass diese für die deutsche Nationalmannschaft spielen (egal ob sie einen deutschen Elternteil haben oder beide aus dem Ausland kommen) wird dabei stets kontrovers diskutiert. Ich weiß, dass sehr zu meinem Leidwesen bei weitem nicht jeder damit einverstanden ist, dass jemand, der kein Ur-Deutscher ist, für die DFB-Elf spielt.
Wie schaut es bei Euch aus? Für oder dagegen? Bitte auch begründen.
Zu meiner Person: Ich wurde als Sohn zweier tamilischer Eltern aus Sri Lanka im niedersächsischen Zeven geboren und wuchs dort auf. Dabei besitze ich sowohl die deutsche als auch die sri-lankische Staatsbürgerschaft. Stolz auf meine Wurzeln bin ich durchaus, aber wenn beide Verbände bei mir anklopfen würden, würde ich mich nur für die deutsche Nationalmannschaft entscheiden.
4 Antworten
Lass uns froh sein das wir solche Jungs haben die sich für unser Team entscheiden. Und dankbar müssen wir auch jenen Vorfahren sein die sich früher einen deutschen Schäferhund zugelegt haben das war nämlich oft die Grundvoraussetzung um die deutsche Staatsangehörigkeit zu bekommen. 😜😋
Das liegt vermutlich daran, dass meine Wurzeln ebenfalls nicht deutsch sind.
Mit einer multikulturellen Nationalmannschaft kann ich mich auch mehr identifizieren.
In der Deutschen Fußballnationalmannschaft sollen Deutsche spielen. Wer Deutscher ist, braucht man nicht zu diskutieren, denn das gibt unser Grundgesetz klar vor: Deutscher ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat! Das Grundgesetz unterscheidet nicht zwischen Deutschen erster und zweiter Klasse. Und das ist verdammt richtig und gut.
Ansonsten ist mir als Fußballfan völlig egal, wer in der Nationalmannschaft ein Tor schießt. Ob Thomas Müller oder Jamal Musiala. Ein Tor ist ein Tor. Es ist ein Tor für Deutschland.
Ich kann mich mit einer deutschen Nationalmannschaft, die multikulturell zusammengesetzt ist, mehr identifizieren. Vermutlich da ich selbst, wie im Beitrag erwähnt, Wurzeln im Ausland habe.
Für die deutsche Nationalmannschaft ist das Beste gerade gut genug. Wo sie herkommen, ist egal.
Wie sagte schon Christoph Daum: "Leistung entscheidet, nicht irgendeine Blutgruppe."
Einfach darüber freuen, dass wir dritter geworden sind?
Damals hätte ich mir den Titel gewünscht. Der kam dann auch vier Jahre später in Brasilien. Und dass 2010 z. B. Piotr Trochowski oder Marko Marin oder Sami Khedira Wurzeln im Ausland haben, spielte bei mir nie eine Rolle.