Führerschein nur knapp bestanden, schlechtes Gewissen?
Hallo liebe Community,
wie man vielleicht an der Zeit sehen kann, geht mir dieses Thema nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe vor einigen Tagen meine praktische Prüfung Klasse B bestanden - meiner Meinung nach leider nur sehr knapp.
Leider sind mir Fehler beim Fahren unterlaufen, treu nach dem Motto "Bitte erfinden Sie nichts Neues." Auf Fehler wie diese wäre ich in den Fahrstunden im Leben nicht gekommen. Meine Fahrstunden zuvor sowie sämtliche Prüfungsvorbereitungen liefen beinahe (bis auf wirklich sehr kleine Fehler) fehlerfrei ab. Mein Fahrlehrer hatte sehr hohe Hoffnungen in mich und machte sich nie Sorgen darüber, dass ich es nicht schaffe oder es knapp wird.
Leider wurde es. Und ich weiß, dass er auch, obwohl ich bestanden habe, enttäuscht von meiner Leistung war. Ich hatte leider sehr starke Prüfungsangst, die mir wirklich zu schaffen gemacht hat. An meinen Fehlern werde ich natürlich sehr hart arbeiten, damit diese nicht nochmal vorkommen.
Vielleicht hat einer von euch ein paar aufmunternde Worte zu diesem Thema oder kennt jemanden, dem das auch so ergangen ist. Meine Freunde meinten bereits, dass ich mir keine Sorgen mehr machen müsste; knapp bestanden ist auch bestanden und jetzt kommt sowieso erst die Zeit, wo man richtig anfängt zu lernen, wie man Auto fährt.
Bitte seht von bösen oder ironischen Antworten ab. Vielen Dank für alle, die sich das übrigens durchgelesen haben.
Liebe Grüße
7 Antworten
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Ich kann Dir sagen, dass Du absolut gar kein schlechtes Gewissen haben musst. Du brauchst auch keine Angst davor zu haben nun zu fahren. Wenn du nicht fahren könntest, dann hättest Du den Führerschein nicht bekommen. Die Prüfer haben da eine große Verantwortung und sind sich dieser auch bewusst.
Es ist aber nun mal so, dass Du Fahranfänger bist. Sicheres Fahren hat zum größten Teil mit Routine zu tun. Wenn Du also sicherer und besser im Fahren werden möchtest, dann solltest Du von nun an möglichst oft und viel Fahren. Der Rest ergibt sich dann.
Ich finde es gut, dass Du mit diesem neuen Abschnitt in Deinem Leben so verantwortungsbewusst umgehst. Rede Dich aber nicht schlechter, als Du bist und verkriech Dich nicht. Und zu Deinem Fahrlehrer: Ich bin mir sicher, dass er sich keine Gedanken darüber gemacht hat, was er mit seiner Aussage bei Dir auslösen könnte. Hätte er darüber nachgedacht, hätte er vermutlich eher gesagt: "Ich habe Dich in den Fahrstunden als sichereren Fahrer kennengelernt. Ich nicht gedacht, dass Du wegen der Prüfung so aufgeregt bist."
Ich wünsche Dir allzeit gute und sichere Fahrt!
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Vielen lieben Dank für deine Antwort, das hat mich auf jeden Fall gerade sehr aufgemuntert! Ich denke, dass ich das einfach zu negativ alles sehe und das aollte ich ja nicht. Geschafft habe ich es, also kann ich auch fahren. Mein Fahrlehrer hatte dabei auf jeden Fall nichts Böses im Sinn, da bin ich mir auch sicher. Er meinte zu mir auch, dass er bei Prüfungen teilweise aufgeregter sei als die Fahrschüler selbst :) Vielen Dank noch einmal für deine liebe Antwort! LG
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Erstens: Wenn du ab jetzt fährst, ist es ja keine Prüfungssituation mehr. Also sollten die Fehler, die du wegen des Prüfungsstresses gemacht hat, wohl nicht wieder auftreten. Außerhalb der Prüfung hast du dich ja leichter getan.
Zweitens: Der Fahrlehrer war der Meinung, dass du sicher und regelkonform fahren kannst. Was auch immer du an Fehlern gemacht hast, es war offensichtlich nichts Gefährliches dabei.
Also sei nicht hart zu dir, sondern freue dich darüber dass du bestanden hast und jetzt allein fahren darfst. Du kannst auf jeden Fall mal gut genug fahren.
Was die grundsätzliche Fahrpraxis angeht, haben deine Kumpel recht: In Fahrschule und Fahrprüfung gehts darum, erstmal überhaupt sicher unterwegs zu sein und die Verkehrsregeln zu kennen. Routine, Übung, Umgang mit schwierigen Situationen, das kommt erst jetzt mit den nächsten paar zigtausend Kilometern.
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Als kleiner Rat aus eigener Erfahrung: Wenn man mit einer eigenen Leistung unzufrieden ist, hilft es sich zu überlegen, ob es denn nicht doch immerhin gut genug war und ob das Geschenkpapier mit Schleife dazu wirklich notwendig ist.
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Mir fällt da der Spruch ein „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Du bist sehr streng mit dir, du kannst es doch, nun freue dich einfach auf deine neue Aufgabe und sage deinem inneren Kritiker er soll die Klappe halten. 😀👍
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Vielen Dank für deine Antwort! :) Bin leider sehr nachtragend mit mir selbst und konnte mich bis jetzt nur darauf konzentrieren, was ich falsch gemacht habe. Aber nicht auf das, was gut war. Daran sollte ich arbeiten. Lieben Dank für deine aufmunternde Worte! LG
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Der Prüfer hat Dich als ausreichend fähig befunden, am Straßenverkehr teil zu nehmen und fertig. Das hätte er nicht gemacht, wenn du so schlecht wärst, wie Du glaubst. Bedenke, viele schaffen die Prüfung auch gar nicht.
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Danke für deine Antwort, da hast du absolut recht! LG :)
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jetzt kommt sowieso erst die Zeit, wo man richtig anfängt zu lernen, wie man Auto fährt.
Das ist richtig. Das trifft auch für gerade ausgelernte Lehrlinge zu. Sie wenden erst nach ihren Abschlüssen regelmäßig die Praxis an und lernen jeden Tag trotzdem noch das eine oder andere dazu.
Und Prüfungsangst lässt viele Fehler machen, das ist bekannt. Ich war in meiner Schulzeit mit Mathe auf totalem Kriegsfuß. Vor Arbeiten habe ich mit meinem Vater oft stundenlang geübt. Nur um dann in der Arbeit mit Blackout vor dem Blatt Papier zu sitzen und kaum etwas zustande gebracht zu haben. Die Noten spiegelten das wider.
Meine Resignation darüber fiel dem Lehrer aber auf, er wusste durch Elternabende von meinen Eltern, dass ich immer gelernt hatte. Es kam also nie, "dann strenge dich mal mehr an".
Ich gehe davon aus, dass du dir auch unter deiner Prüfungsangst Mühe gegeben hast, das Gelernte umzusetzen. Es soll Prüfer geben, die soviel Menschenkenntnis haben, die Prüflinge nicht nur "drüberzuheben", sondern zu erkennen, dass sie es können, wenn sie nicht dem Prüfungsstress unterliegen. Die Fahrlehrer verlieren ja über ihre Schüler auch immer ein paar Worte, wenn sie sie zur Prüfung anmelden.
Sieh es mehrheitlich positiv: Du weißt, dass du es kannst und du hast vor dem Prüfer bestanden. Und nun wirst du jeden Tag dein Wissen praktisch anwenden und dich dadurch auch immer sicherer fühlen.
Ich wünsche dir allseits gute Fahrt.
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Vielen Dank für deine Antwort, das muntert mich etwas auf! :) Ich hatte nie gedacht, dass meine Prüfungsangst so schlimm werden kann, deswegen bin ich sehr froh, dass es tatsächlich auch Prüfer gibt, die so etwas mit einberechnen. Ist ja eine mega Stresssituation für alle Beteiligten. Vielen Dank noch einmal für deine liebe Antwort! LG
Vielen Dank für deine liebe Antwort, das hilft mir sehr weiter! Die Fehler waren leider wirklich nur aufgrund der Prüfungsangst passiert. Kein Fehler war sehr grob fahrlässig, sonst hätte ich es ja nicht geschafft. Es kann auch gut möglich sein, dass ich sie als zu viel zu ernst und schlimm aufgenommen habe. Ich stand leider ganz schön unter Strom, was zuvor in meinen regulären Fahrstunden nie der Fall war. Ich bin leider sehr selbstkritisch, deswegen kann es gut möglich sein, dass ich alles viel schlimmer sehe als es eigentlich ist bzw. war. Ich werde auf jeden Fall an mir arbeiten und dazulernen. LG :)