Frettchen Zimmer?

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Hey,

also für Frettchen kannst du unheimlich viel selber bauen.

Erstmal lieben Frettchen es nicht nur in Erde zu buddeln, sie wühlen sich auch gern durch Tücher oder Decken.

Manche stehen auch auf Bällebäder.

Was nahezu alle Frettchen lieben sind Röhren Höhlen und Tunnel aller Art.

Wenn sie ein eigenes Zimmer bekommen (meine Leben frei im Wohnzimmer) dann kannst du ihnen aus diesen gelben Kunststoff Drainage Röhren die man von Baustellen kennt, und Papprollen von Teppichen (einfach mal im Baumarkt oder Einrichtungshaus fragen, die werfen die leeren Rollen von der Meterware eh weg) einen richtigen Parcour bauen. Als flexible Verbindungsstücke eignen sich zB abgeschnittene Hosenbeine von alten Jeans.

Sie lieben es durch die Röhren zu rasen, und können sogar senkrecht in den Kunststoff Rohren hoch klettern.

Natürlich könnte man auch für den zehnfache Preis Röhrensysteme im Tierfachhandel kaufen, aber die sind teuer, meist innen glatt, und im Durchmesser auch kleiner ;P

Dann ist alles was man als Höhle verwenden kann gut, z.B. Körbe oder Kisten mit Decken drin, Wäschekörbe, Pappkartons mit Decken, in die man einen Eingang schneidet.

Dann Sachen mit denen sie sich auch mal länger beschäftigen müssen. So können Frettchen Schubladen öffnen wenn sie sich Mühe geben, und man kann z.B. Leckereien in einem Nachttischchen verstecken, dann haben sie was zu tun 😉

Ein paar Schadstofffreie kleine Stofftiere werden auch gern angenommen, sie schleppen die von Versteck zu Versteck ^^

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Deamonia  12.04.2020, 21:29

Zum Spielen mit den Frettchen nehme ich am liebsten entweder meine Hände, oder ein großes Tuch, das finden sie länger interessant als so eine Katzenangel. Denn mit dem Tuch hat man viel mehr Möglichkeiten. Es ist eine Art Rauferei, ich versuche z.B. die Frettchen damit einzufangen oder einzuwickeln und sie versuchen oben auf zu springen, und es zu klauen. Oder ich ziehe es über den Boden, und sie springen wie bekloppt drauf rum.

Als Schlafplätze eignen sich neben Kisten und Körben mit Decken auch Hängematten. Die mache ich immer selbst, weil die gekauften zu klein und zu teuer sind

Dafür kannst du jeden beliebigen Stoff nehmen, in dem sie nicht mit den Krallen hängen bleiben können. Z.B alte Kissenbezüge oder Handtucher.

Ich bevorzuge Baumwoll Küchenhandtücher, die schön fest sind, und heiß waschbar.

Die machst du einfach mit 4 Schnüren irgendwo fest.

Ich habe zB unter anderem ein altes Rattenkäfig Oberteil ohne Türen an der Wand ca. 20cm über dem Boden aufgehangen, und oben eine große Hangematte rein geknotet. Sie können innen oder außen am Kafig klettern, oder die "verknotete" Röhre nutzen, die oben auf den Kafig führt.

Auch ein altes Sofa könntest du da rein stellen, darauf können sie klettern und schlafen, und du hast so auch deinen Platz in ihrem Zimmer ;)

Es kann allerdings passieren, das sie ein Loch in die Bodenbespannung machen, und dann unten im Sofa schlafen. Das ist weiter nicht schlimm, man muss dann nur ab und an auf Futterreste kontrollieren.

Ganz wichtig ist eine gute Fenster Absicherung. Ich habe mir zB aus Holzlatten und punktgeschweißten Stahlgitter einen Rahmen gebaut, den ich einsetze wenn ich das Fenster ganz öffne.

Der sitzt so fest, das ich beide Hände brauche um den zu bewegen. So kann ich es auch im Sommer ganztags offen lassen, oder auch Nachts, was wenn die Tage extrem heiß sind, echt nötig sein kann.

Das ist auch der einzige Grund für Vorhänge oder Jalousien: Hitze draußen halten. Ansonsten wäre es besser, wenn sie den Tageslicht Verlauf mitbekommen, das reduziert die Gefahr von nierentumoren im Alter.

Dann brauchst du halt noch mehrere Katzenklos, denn wenn der Weg zum Klo zu weit ist, nehmen sie eine andere Ecke, da sie nicht lange einhalten können. (Auf ca. 20qm habe ich 4 Stück)

Diese sollten möglichst groß sein, weil manche Frettchen sehr Pingelig sind, und so kann ein kleines Klo schon mit 2 Häufchen drin zu voll für sie sein, so das sie daneben machen.

Deswegen sollten die Klos auch generell aus was abwasch- und austauschbarem bestehen, wie zB PVC Stücke, dann ist es nicht so schlimm wenn mal was daneben geht.

Dann natürlich Futternäpfe und ein Wassernapf, der möglichst schwer und Standfest sein sollte, weil sie ihn sonst durch die Gegend werfen. Manche kleben ihn deswegen sogar auf einer Fliese fest.

Sooo nun hab ich glaube ich das wichtigste ^^

LG

Deamonia

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Falls du deine Frettchen nicht kastrieren willst wegen dem Gestank in der Wohnung, sollte man besser wenn moeglich statt ein Zimmer ein z.B. Gartenhaeuschen mit Aussengehege anlegen.


Deamonia  12.04.2020, 21:53

Fähen MUSS man kastrieren lassen, sie können sonst an Dauerranz sterben, und unkastrierte Rüden würde ich dauerfaft nicht mal in Außenhaltung haben wollen.

Kastriert hingegen stinken sie keineswegs, die Rüden riechen dann sogar voll lecker ^^, (richtige Fütterung vorrausgesetzt!)

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Frettchen werden draussen Gehalten bzw. müssen die Möglichkeit haben ein verbundenes Innen sowie Aussengehege zu haben. So einem Tier kann man als Privatperson kaum Artgerecht werden. Lies dir Seiten 197-200 durch: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Tier/Tierschutz/GutachtenLeitlinien/HaltungSaeugetiere.pdf?__blob=publicationFile


Deamonia  12.04.2020, 21:51

Gerade als Privatperson kann man ihnen gerecht werden, da sie extrem neugierig sind, und man ihnen viel mehr Zeit widmen kann, als ein Zoopfleger es im Berufssress könnte.

Frettchen sind keine Wildtiere, auch wenn das viele denken, sie sind reine Haustiere! Mehr noch als viele Hunde, da viele Hunderassen in der Natur überleben könnten, Frettchen würden aber verhungern.

Wenn man mal nur das für Frettchen aus deinem Link raus nimmt, weiß ich aber auch da echt nicht was daran ach so anspruchsvoll sein soll:

Frettchen: Mindestens 4 m2 und 2,5 m Höhe für 2 Tiere; für jedes weitere erwachsene Tier 2 m2 und 2,5 m Höhe mehr
Lebensraumbereicherung: Sofern Frettchen in Gehegen der angegebenen Mindestgröße gehalten werden, ist ihnen regelmäßig Beschäftigung und Gelegenheit zu zusätzlicher Bewegung anzubieten. Bei allen Arten sind geruchliche Reize zur Lebensraumbereicherung besonders wichtig. Zudem sollen zur Lebensraumbereicherung unterschiedliche Formen der Futterdarreichung genutzt werden, z. B. Futter in Papprollen verstecken.
Wechselnde Gegenstände zum Klettern, Spielen und Verstecken einbringen, wie z. B. geflochtene Weidenkörbe oder der Art in ihrer Größe entsprechende Hartgummispielzeuge

Wobei an diesem Gutachten eh was merkwürdig ist, denn da steht, es betrifft "Säugetiere wildlebender Arten sowie in den Kapiteln benannte domestizierte Formen"

Wenn Frettchen darin vorkommen, müssten es Hunde ebenso, denn Frettchen sind ebenso durch Züchtungen aus (vermutlich) Marder und Iltis entstanden, wie Hunde durch Züchtung vom Wolf abstammen.

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NoLies  13.04.2020, 11:18
@Deamonia

Weil Frettchen eben keine Haustiere sind, da muss ich dich eben leider Entäuschen. Es ist momentan (leider) ein Trend Wildtiere als Haustiere zu halten (ua. auch Igel, Füchse, usw.) der eigentlich dringlichst gestoppt werden muss.

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Deamonia  15.04.2020, 16:24
@NoLies

Du solltest dich wirklich besser informieren: Frettchen sind KEINE Wildtiere.

Es GIBT in der Natur KEINE Frettchen! Frettchen können in der Natur nicht überleben!

Frettchen sind rein durch Züchtung entstanden, ohne den Menschen gäbe es keine Frettchen.

Frettchen sind genauso wenig Wildtiere, wie Dackel oder Schäferhund!

https://www.tierfreund.de/geschichte-des-frettchens/

Frettchen sind dabei keine Wildtiere, sondern domestizierte Haustiere (ähnlich wie der Hund eben kein Wolf mehr ist). Ihre Vorfahren sind der europäische Waldiltis und eventuell auch der afrikanische Steppeniltis. Es handelt sich also um „marderartige“ und damit nicht um eine Art „Nagetier“, sondern um kleine Raubtiere (Carnivoren). Tatsächlich ist das Frettchen neben Hund und Katze das einzige domestizierte Raubtier.

https://de.wikipedia.org/wiki/Frettchen

Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass Frettchen keine eigenen wilden Bevölkerungen aufbauen, sondern sich höchstens mit örtlich ansässigen Iltissen vermengen. [19] Dies ist auch ein wichtiges Argument gegen das teilweise erlassene Verbot von Frettchen in einigen Staaten der USA wie Kalifornien.
In Deutschland haben ausgesetzte Frettchen kaum Überlebenschancen. Aufgrund ihres kurzen  Darmes müssen sie alle zwei bis drei Stunden Beute in Form einer  Maus oder ähnlich großer Beutetiere machen. Der noch vorhandene Jagdinstinkt reicht meistens nicht zum Überleben aus.
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