Frei-formbarer Glaube oder Anpassung an Religion?
Von Geburt an gehört man zu der Religion, die die Eltern so gewählt oder ebenfals weitergeführt haben. Als Kind ist das auch garnicht schlimm einfach mitzumachen, da man den Glauben für sich selbst noch garnicht so verinnerlicht hat. Aber jetzt gibt es in vielen Religionen ganz viele Regeln und "Einschränkungen". Ich bin nicht zu faul sie zu befolgen, aber kann man sich in einer Religion nicht freier bewegen und nur an die für einen wichtigen Dinge glauben? ich bin russisch orthodox und kenne ehrlich gesagt die ganzen regeln und gebote nicht auswendig, aber ich glaube trotzdem am gott als eine energie im gesamten universum. Ich möchte kein "blinden" Glauben haben, aber auch wenn ich verstehe warum wir all diese rituale machen, bin ich dann freier oder eingeschränkt? Was mache ich wenn ich selber nicht fest an die dinge glaube, an die ich glauben sollte, weil ich sie nicht verstehe?
Ich hatte einmal starke ehrfurcht und angst vor gott, weil ich daran geglaubt habe, das er einen bestraft. Nun glaube ich an einen lieben gott, der einen auch so liebt, aber trotzdem muss man in die kirche gehen um sich wieder mit ihm verbunden zu fühlen. Würde diese bindung nicht da sein, wenn ich an den diensten der kirche nicht regelmäßig teilnehme?? Ich habe sorgen und fühl mich mit meiner religion grade nicht wirklich verbunden oder sogar eher abhängig...
8 Antworten
Du kannst glauben, an was du willst.
Deshalb musst du aber keiner Religion angehören oder ihr folgen.
Du kannst deinen Glauben auch ganz privat für dich haben, ohne dich von Regeln einschränken zu lassen, die nicht die deinen sind und die DEIN Glaube nicht erfordert.
Glaube ist das Eine. Religion das andere. Religion versucht, Glaube zu institutionalisieren. Das braucht man nicht wirklich, um spirituell zu sein.
Aus christlicher Sicht kann der Glaube nicht vererbt werden, da er auf einer freien, persönlichen Entscheidung beruht, die jeder Mensch selbst treffen muss.
Deshalb hat Gott in der Bibel keine Enkel, sondern nur Kinder:
- "Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben" (Johannes 1,12).
Ich bin der bescheidenen Meinung, dass der Glaube individuell ist. Du bist nicht automatisch ein schlechter Christ/Muslim/Jude etc, wenn Du nicht an alles im jeweiligen Gottesbuch stehende glaubst oder praktizierst.
Dein Glaube besteht zwischen Dir und Deinem Gott. Wenn Du Deinen Glauben so lebst, wie Du es für richtig empfindest, kann es nicht falsch sein (solange Du keinen anderen Menschen schadest, natürlich). Selbst wenn Menschen, die derselben Religion angehören, den Glauben anders ausleben. Das ist vollkommen wurscht.
Ich bin Christlich Evangelisch und gehe auch nicht in die Kirche, wobei ich das gerne bald in Angriff nehmen möchte. Dennoch lebe ich meinen Glauben privat aus und habe eine - Meiner Meinung nach - gute Bindung zu Gott.
Ich finde es aber schon wichtig, dass man sich auch mit deinem Glauben auseinandersetzen. Seitdem ich mich mehr mit meinem Glauben beschäftigt habe und mir auch zu 100% sicher bin, das ich den - Für mich - richtigen Glauben gefunden habe, wurde meine Bindung zu Gott viel stärker, mein Leben hat sich richtig ins positive verändert. Deshalb finde ich es immer schade, wenn Leute sich nicht richtig mit ihrem Glauben beschäftigen, ihnen entgeht einfach so viel Frieden und Liebe von Gott.
Jeder glaube, wie es ihm (Röm.7,7-12)
recht erscheint (Jak.4,17).
Für Viele ist Das noch fremd (Joh.6,44).