Frage zum Bachelor-Arbeit schreiben

5 Antworten

Schon nach kurzer Recherche gibt es offensichtlich schon im Handbuch-Bereich mit

H. Kaessberg, Gesenkschmiede, Gestaltung und Verwendung der Werkzeuge, Berlin 1938

mehrere Standardwerke. Selbst in Deiner Sparversion einer universitären Ausbildung solltest Du einen sog. Stand der Forschung, des Wissens formulieren können. Hierzu gehört natürlich die Literatur aus dem Bereich "Umformen", die es entweder über Literaturlisten in Deiner Veranstaltung geben sollte oder ab Seite 308 im Handbuch Umformen, Günter Spur, EAN:9783446430044 Teilweise unter Google Books als e-Book....

https://books.google.de/books?id=wjRQAgAAQBAJ&pg=PA308&lpg=PA308&dq=Gesenkschmiede+literatur&source=bl&ots=2LQiGypWQs&sig=i51Ua_k4kFTGHxrKbQTiWagfsrU&hl=de&sa=X&ei=1lGRVPnpLon1Uo3Cg-gP&ved=0CGkQ6AEwBg#v=onepage&q=Gesenkschmiede%20literatur&f=false

Irgendein Buch, was Dir in der UB auf die Füße gefallen ist, als Grundalge zum "Entlanghangeln" zu nehmen, ist ehrlich gesagt ein wenig armselig.

Ich frage mich nun, ob ich mich für diese Einleitung mit den einfachen grundlegenden Berechnungen einfach am Buch entlanghangeln kann und es nachher als Quelle angebe

Auf gar keinen Fall. Das ist nämlich, wie du selbst schon festgestellt hast, so gut wie keine Eigenleistung. Eine Textzusammenfassung gab es zuletzt im Deutschunterricht, aber nicht mehr an der Uni ;)

Du brauchst eine Vielzahl an Quellen. Natürlich darfst du dich trotzdem an dem orientieren, aber du brauchst auch einige Papers oder andere Bücher. Es gibt keine Regelung, wie oft etwas zitiert werden darf, aber der Leser darf nicht den Eindruck bekommen, dass du dich NUR daran orientierst.

Ich schließe mich den anderen hier an - eine solche Abschlussarbeit sollte schon einen ganz wesentlichen Teil an Eigenleistung beinhalten. Es ist natürlich legitim, wichtige Grundlagen in einem einführenden Kapitel abzuhandeln - und dafür auch ein oder besser mehrerere Bücher als Quellen zu benutzen - allerdings sollte danach der Hauptteil deiner Arbeit aus einer eigenen Erarbeitung der Lösung bestehen. Es soll ja dadurch auch ersichtlich sein, dass du selbstständig eine gestellte Aufgabe lösen kannst. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Aufgabe in der Rezitation eines einzigen Buches besteht.


jalla91 
Beitragsersteller
 17.12.2014, 11:02

Es geht wie gesagt erstmal nur um die Einführung/Grundlagen nicht den Hautptteil der Arbeit. Das ist eben in fast allen Büchern ähnlich

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franneck1989  17.12.2014, 11:07
@jalla91

Okay, das hatte ich jetzt etwas anders verstanden. Ich würde mich trotzdem noch nach weiteren Quellen umschauen, welche du dann auch ab und zu zitierst. Das macht einfach einen besseren Eindruck und vermittelt das Gefühl, dass du umfassend recherchiert hast.

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Ich persönlich muss den anderen hier etwas widersprechen: Natürlich sollte eine wissenschaftliche Arbeit zum Großteil eine Eigenleistung sein. Diese Eigenleistung findet aber im Hauptteil statt.

Die Grundlagen, die vermutlich ohnehin schon 100x durchgekaut worden sind, müssen deswegen doch nicht extra neu selbst hergeleitet werden. Wenn hier 1-2 gute Bücher ausreichen sind... warum nicht? Natürlich sollte der Text dann trotzdem nicht einfach abgeschrieben werden, sondern auf das wesentliche konzentriert und in eigenen Worten verfasst. In meiner Masterarbeit war es ähnlich. Kapitel 2 waren die absoluten Grundlagen. Dort hatte ich gerade einmal 2 Quellen ( ... the following derivations are based on [...]. For a more detailed introduction, we refer the interested reader to this publication ...)

Aber, um sicherzugehen wiederhole ich mich nochmal: Ich rede hier nur vom Grundlagen/Einleitungskapitel.

Übrigens soll es wohl Profs geben, in denen eine sehr lange Zitatliste erwartet wird. Aber das nur so nebenbei ;)

Wissenschaftliche Arbeit ist vor allem Eigenleistung - und nicht Reproduktion der Leistung anderer.

Deine Arbeit dient vor allem zum Nachweis darüber, dass Du selbst zum wissenschaftlichen Arbeiten in der Lage bist. Das dürfte bei der Vorgehensweise "Abschreiben" schwer fallen...

Wenn ich das so lese, werden meine Zweifel am Wert der Bachelor-Abschlüsse immer größer - das geht nicht gegen Dich persönlich, Du kannst nichts für dieses tolle Hochschulsystem.