Frage an Lehrer: Schüler Lehrern private Probleme anvertrauen?
Ich mache eine Ausbildung und habe hier mit einer Lehrerin, die vorher auch als Coach gearbeitet hat, ein paar Gespräche gehabt, die über meine private Situation gingen.
Meint ihr, sie nimmt mich dann im Unterricht anders wahr oder steckt mich in irgendwelche Schubladen? Habt ihr da als Lehrer Erfahrungen? Ich finde es ist okay, dass sie viel über mich weiß, weil das Verhältnis an der Schule zu den Lehrern generell relativ locker ist, aber so richtig trennen kann ich das gerade deswegen trotzdem nicht. Wie ist das so aus der Lehrerperspektive?
2 Antworten
Da kann jeder natürlich nur für sich selbst sprechen und die Lehrer sind ja auch sehr verschieden. Ich kann das daher nur so beschreiben wie ich das als Lehrer sehe:
Jeder Lehrer, der seinen Beruf ernst nimmt, versucht auf jeden Fall seine SchülerInnen gerecht zu behandeln - das muss nicht unbedingt für jeden gleich sein - die SchülerInnen sind ja auch nicht alle gleich ;-)
Realistisch sehe ich das so: wenn ich einen Schüler gut kenne, dann habe ich es leichter, ihn oder sie gerecht zu behandeln - eben genau deswegen. Also grundsätzlich sehe ich nur Vorteile für SchülerInnen, wenn der Lehrer auch Privates von ihnen weiß.
Genau deswegen muss man als Lehrer, weil man das weiß, auch besonders auf die anderen sehen, die man nicht so gut kennt - z.B, positive Mitarbeit gleich zu vermerken, damit man sie nicht vergisst, andere Schüler auch möglichst gleich oft zu Wort kommen lassen etc.
Im Idealfall sollten es SchülerInnen keinen Unterschied merken. Aber keiner ist perfekt - Lehrer leider auch nicht ;-)
ich studiere noch, denke aber, dass die lehrerin eine professionelle distanz hat (so erlebe ich es wenigstens bei professor*innen u.a. lehrkräften)