Frage an die Künstler unter euch -?
Ich zeichne/male hobbymäßig und poste gerne meine Zeichnungen auf social media wie Instagram.. nur mich deprimiert es etwas wenn ich kaum Reicheweite habe/allgemein wenig Aufmerksamkeit bekomme.
Verbringe dann am Ende viel mehr Zeit auf Instagram als endlich mit dem zeichnen anzufangen um mich zu verbessern
wenn ich überlege eine Pause von social medias zu machen frag ich mich auch 'für was gebe ich mir so viel Mühe, ich zeige es ja niemandem'. Also ich möchte es wem zeigen können, nicht mal für Komplimente, aber so wie es jetzt ist verschwende ich bloß Zeit
deswegeb wollte ich fragen ob manche von euch ähnliche Erfahrungen gesammelt haben und wie ihr damit umgegangen seid
7 Antworten
Ich würde mich jetzt nicht als Künstler bezeichnen... und mittlerweile finde ich sogar kaum noch Zeit zum Zeichnen und Malen.
Aber ich kann das, was dir gerade passiert, vollkommen nachvollziehen. Denn auch ich war damals auf einigen Zeichner-Foren aktiv und habe meine Bilder hochgeladen. Es ist erfahrungsgemäss einfach unglaublich motivierend, wenn die eigenen Bilder etwas Beachtung erhalten oder sogar als toll empfunden werden. Für mich war dieses Gefühl auch immer inspirierend, so dass ich innert kürzester Zeit neue Ideen für neue Bilder hatte. Ich war auch selbst immer ein Mensch, der bei anderen Zeichner gerne nette Kommentare zurückgelassen hat, weil ich überzeugt war, dass auch andere Motivation und Inspiration daraus erhalten.
Leider haben diese Sozialen-Netzwerke auch ihre Schattenseiten. Dieses ewige Content liefern müssen, um nicht irgendwann von den Followern vergessen zu werden... und dieses nagende Gefühl, selbst keine Fortschritte mehr zu machen, weil die Werke anderer Künstler irgendwie so viel besser sind und auch oft mehr Feedbacks erhalten... hinterlassen irgendwann den Eindruck, nur noch für die Sozialen-Medien zu "arbeiten". Man setzt sich selbst unter Leistungsdruck, man verliert unglaublich viel Zeit... und zeichnet und malt irgendwann nicht mehr das, was einem gefällt... sondern das, was die Mehrheit sehen will.
Ich habe mich damals komplett aus diesen Sozialen-Medien zurück gezogen... habe sogar meinen FB-Account gelöscht, weil ich spürte, wie sehr mein Hobby unter dem von mir selbst gemachten Druck leidet.
Heute lade ich zwar, wenn ich mal was zeichne oder male, die Werke in eine Forum-Gallerie und freue mich, wenn jemand was nettes dazu schreibt. Aber seit ich mich vorallem von FB zurück gezogen habe, sitze ich nicht mehr in diesem Teufelskreis fest, dauernd Content liefern zu wollen... in der Hoffnung, ein paar Likes zu erhalten.
Vielen Dank! So geht es mir zur Zeit auch und ich glaube ich weiß jetzt was zu tun ist
Nein, solche Erfahrungen hatte ich nicht.
Wenn du die Kunst nur für andere machst, dann ist es keine Kunst, sondern lediglich der Drang nach Aufmerksamkeit. Dann kannst es gleich lassen.
Es sollte DIR Spaß machen und nicht auf viele Likes abziehlen.
Als ich anfing, Zeichnen ernsthaft als Hobby zu betreiben, gab es noch kein Internet. Den größten Antrieb bekam ich, als ich mit zwei Gleichgesinnten anfing, gemeinsam zu zeichnen und zu malen. Wir haben uns gegenseitig weiter gebracht; durch Kritik, Anregungen und Abschauen. Aber es hat auch einfach Spaß gemacht, in der Gruppe zu arbeiten. Da wollte keiner der Letzte sein. Später im Studium hat sich dieser Gruppenzwang fortgesetzt. Ich habe ihn als positive Kraft und als Antrieb wahrgenommen.
Beim Gitarrespielen war es ähnlich. Die Lust an der Musik hat sich in der Gruppe entwickelt.
Du kannst dich nach Foren umschauen, die auf Kunst spezialisiert sind. Dort sind Gleichgesinnte, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Auf Instagram etc pp hörst du natürlich immer nur, toll, doof, könnte ich nicht usw.
Wichtiger als die öffentliche Bestätigung - die dem Ego natürlich gut tut - ist Übung, Übung und nochmals Übung.
Allein mit Animes wird es allerdings nichts.
Du kannst dich nach professionell geführten Malkursen oder Angeboten in der VHS umschauen.
Yup! Eher nur zum schauen. An sich hab ich einiges über die Anatomie des Menschen/realistische Portraitzeichnungen, die Techniken gelernt.
Ich weiß ja auch selber dass ich (ohne komisch zu klingen) gut bin. Und da stimme ich dir zu
Es wird wohl Zeit damit anzufangen für mich selber zu zeichnen
Für wen sonst?
Inzwischen kann ich meine Portraits verkaufen. Aber bis dahin war es ein langer Weg.
Nein, solche Probleme habe ich nie.
Ich male und mache Skulpturen nicht um sie wie Sauerbier allen Möglichen Leuten anzubieten, um nach Beachtung und Aufmerksamkeit zu schreien.
Ich schreibe Gedichte, mache Skulpturen zumeist aus Gips und male weil es MIR Freude macht, nicht für Andere. Ich male in Öl und Acryl und ich bemale die Wandflächen meiner jeweiligen Wohnung. In meiner Küche guckst Du über dem Fliesenschild perspektivisch in eine mittelalterliche Fantasy - Landschaft, die Fliesen bilden die Zinnen einer Burg darüber Du in eine weite Landschaft schaust. So etwas male ich weil es MIR gefällt, ob es Anderen zusagt interessiert mich überhaupt nicht.
Ich habe allerdings schon Anderen Wände bemalt nach Kundenwunsch nachdem Besucher das bei mir sahen. Zuletz eine Wand in einem Schlafzimmer, die Leute wollten eine tropische Strandszene mit Blick aus dem Dschungel über den Strand und auf das Meer hinaus bis zum Horizont. War ein netter Nebenverdienst neben meiner Rente und dauerte eine Woche.
Bin etwas verwirrt, wer sagt dass ich im Bereich Anime zeichne?