Frage an die Christen: Wie ist Lukas 19:27 zu verstehen?

14 Antworten

Das steht doch da: es ist ein Gleichnis, also eine Beispielgeschichte.

"...sagte ein Gleichnis, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, das Reich Gottes würde unverzüglich erscheinen.

12 

Er sprach nun: Ein Edelmann zog in ein fernes Land, um sich die Königswürde zu holen und dann wiederzukommen..."

Der Herr Jesus ist nach seiner Auferstehung auch erstmal zu seinem Vater gegangen, für uns also ein unerreichbares, "fernes" Land. Er hat uns Aufgaben gegeben, und er wird irgendwann wiederkommen. Dann ist die sogenannte Gnadenzeit hier zu Ende. Dann gilt nur noch:

27 

Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich König über sie werde — bringt sie her und erschlagt sie vor mir!

--------------------------------------------------------------------------------

Aber noch leben wir in der Gnadenzeit.

Bis sie zu Ende ist, gilt Johannes 12:

44 

Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.

45 

Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.

46 

Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.

47 

Und

wenn jemand meine Worte hört und nicht glaubt, so richte ich ihn nicht;

denn

ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern damit ich
die Welt rette.

48 

Wer

mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen

Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten

Tag.

-------------------------------------------------------------------

Man muß das schon alles zusammen sehen, nicht einzelne Verse herausholen. Dann kommt man auf merkwürdige Deutungen.

"Im übrigen, diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich König über sie werde: Bringt sie her, und schlachtet sie vor mir.‘" (Lukas 19:27)

Zuvor hatte Jesus zwei Gleichnisse erzählt. Das vom Silbergeld und das von den Minen. Die Gleichnisse beziehen sich auf das Königreich, dass Jesus vom Himmel aus regieren wird.

Dazu muss man wissen, es gibt zwei Arten von Religionsgemeinschaften. Die einen dienen Satan. Und geben nur vor Gott zu dienen. Die eine andere ist wirklich Jesu treu ergeben.

Die Gleichnisse, bedeuten: Tritt Jesus im Himmel als König auf, erwartet er, dass seine Christen aktiv gewesen sind.

Ähnlich wie im Gleichnis erhielten Christen in der Bibel mehrere Aufgaben, die jeder echte Christ und dessen Religion befolgen muss!

Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluss des Systems der Dinge. (Matthäus 28: 19, 20)

,Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. (Matthäus 6:9, 10)

Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen. (Matthäus 24:14)

begann er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zu ziehen, wobei er predigte und die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigte. Und die Zwölf waren mit ihm (Lukas 8:1, 4:43; Matthäus 9:35)

Die falsche Religion, die zwar behauptete "Christen" zu sein aber untätig waren werden vernichtet!  (1. Korinther 15:25 & Offenbarung 19:15)

Zusammenfassung: Wenn deine Religionsgemeinschaft den Namen Gottes nicht bekannt macht, nicht von Haus zu Haus, weltweit durch alle Städte geht und die Gute Botschaft vom Königreich (Evangelium) verkündigt, dann bedeutet Lukas 19:27 für dich und sie, dass Jesus euch abschlachten wird, weil ihr seinen Befehlen nicht gehorcht habt! Im Wissen um der Folgen.

Vielen Dank für diese wichtige und gute Frage!

Da in vielen heute gebräuchlichen deutschen Übersetzungen nach Luther an dieser Stelle steht "bringt sie her und macht sie vor mir nieder" und da wir heutezutage "niedermachen" umgangssprachlich auch als Synonym für "gründlich zurechtweisen, ausschimpfen" verstehen, dürfte vielen Christen diese provokante Stelle so nicht geläufig sein.

Ich habe viele Übersetzungen miteinander verglichen und dabei festgestellt, dass im Originaltext offenbar wirklich "umbringen, töten, abschlachten" oder etwas in der Richtung stehen muss.

Die Parallelstelle zu Lukas 19, 11-27 im Matthäus-Evangelium (Mt. 25, 14-30) bringt Erhellung. Hier heißt es nämlich: "Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußere Finsternis; da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein." (Es handelt sich um dasselbe Gleichnis, Matthäus und Lukas berichten also höchstwahrscheinlich von derselben Rede Jesu.) Bei Matthäus jedoch wird klar: Dieser abschließende Satz ist nicht außerhalb des Gleichnisses als Aufruf zum Handeln hier und jetzt zu verstehen, sondern innerhalb des Gleichnisses als Prophetie im Hinblick auf das jüngste Gericht.

So verstanden steht diese Stelle nicht im Widerspruch zur Nächsten- und Feindesliebe, sondern zeigt vielmehr die bittere einstige Konsequenz für diejenigen "Knechte" (das sind die Menschen, die seit Jesu Lebzeiten auf der Erde bis zu seinem zweiten Kommen auf die Erde leben) auf, die Jesus Christus nicht als Herrscher über ihr Leben und Seine Lehre nicht zur Richtschnur ihres Handelns setzen wollen.

Denn alle Menschen bekommen von Geburt an und ihr Leben lang von Gott "Talente" (Begabungen, Fähigkeiten, materielle Güter) als Ausgangsposition - die einen viel, die anderen wenig - und können im Laufe ihres Lebens frei entscheiden, ob bzw. zu welchen Teilen sie dies alles ausbauen, vermehren und für die Verbreitung von und das Leben nach Jesu Lehre verwenden wollen, oder ob sie nichts dergleichen tun und dem Herrn Jesus am Ende ihres Lebens all ihre Begabungen, Fähigkeiten und materiellen Güter "zurückgeben", ohne je damit in Seinem Sinne "gewirtschaftet" zu haben.

Ob es uns gefällt oder nicht, es wird wohl so geschehen, wie es das Gleichnis nahelegt: Diejenigen "Knechte", die ihre "Talente" im Sinne des HERRN eingesetzt und vermehrt haben, werden am Ende belobigt werden und noch mehr Talente dazu erhalten; aber diejenigen "Knechte", die ihre "Talente" nicht für den HERRN genutzt und vermehrt haben, werden am Ende vor sein Angesicht gebracht und "zum Tode verurteilt". Gemeint ist nicht(!) der leibliche Tod, den wir alle irgendwann erleiden müssen, sondern der "zweite Tod" (vgl. Offb. 20, 14).

Bei näherer Betrachtung hat Lukas 19, 27 inhaltlich also doch nichts mit Sure 2, 191 und ähnlichen Stellen aus dem Koran gemeinsam, obwohl es, wenn man ohne Quervergleiche innerhalb der Bibel - und ohne die Führung durch den Heiligen Geist - liest, durch die Formulierung so erscheint.


Niclas78293348  10.06.2020, 21:08

Es hiess bringt ihn vor meinen UM!

0

Bin kein Christ doch etwas Bibel kundig.

Dabei handet es sich um ein Gleichnis. Wenn Jesus zurück kommt (irgendwann) um sein Reich (dein Reich komme) zu errichten werden die Juden welche ihn als König ablehnten dafür büssen (zum Tode verurteilt).

Um das ganze Gleichnis zu verstehen muss man es ganz lesen :-)

Von 19:11 bis 19:27

Es ist eines der Gleichnise die ich dem Einfluss Paulus auf Lukas zuordne. Ich denke kaum das Jesus dies wirklich so gesagt hat. Weil es auch als Gleichnis der Kernlehre Jesus widerspricht.



Hooks  20.01.2017, 15:22

Wieso widerspricht es der Kernlehre?

Jesus ist gekommen zu retten, und wer nicht will - na, dann eben nicht...

1
AndyG66  20.01.2017, 21:06
@Hooks

In diesem Gleichnis sind nicht mehr alle gleich vor Gott - Sondern es werden Ränge verteilt im Paradies. Wer eifrig missioniert erhält 10 Städte. 5 oder keine....Wer ihn nicht als Messias anerkennt wird getötet.

Erinnert mich an den Koran ... Und nicht an die Botschaft der Nächstenliebe. 

0
Hooks  20.01.2017, 21:27
@AndyG66

Worauf beziehst Du das eifrig missionieren? Woher nimmst Du das?

Wir sollen den Boden bebauen, daß Frucht darauf wachsen kann. Ich verstehe die Talente oder Minen dahingehend. Die Frucht des Geistes ist beschrieben in Galater 5:


19 Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit;
20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen;
21 Neid,
Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage,
wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solche Dinge tun, das
Reich Gottes nicht erben werden.

22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
23 Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.
24 Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten.
25 Wenn wir im Geist leben, so laßt uns auch im Geist wandeln.
26 Laßt uns nicht nach leerem Ruhm streben, einander nicht herausfordern noch einander beneiden!



0
AndyG66  20.01.2017, 21:48
@Hooks

Ich gehe davon aus dass speziell das Lukasevangelium von einem (oder mehrere)  jüdisch christlichen Apostel geschrieben wurde - welcher spezielles Interesse daran hatte seine Landsleute einzuschüchtern. 

Denkst du Jesus hat gesagt: "Wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron ? ...  Er hätte von sich selber nicht in dritter Person gesprochen!  Lukas enhält viel zu viel solcher Beispiele! 

„Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels“ Lukas 22,28-30).

Derjenge der hier spricht " wahrlich ich sage euch" - war ein eifriger Apostel/Schreiber  welcher seine EIGENE Vormachtstellung gegenüber Menschen bekräftigt! 

0
AndyG66  20.01.2017, 22:18
@AndyG66

Nachtrag: Das es in diesem Gleichnis um die Verbreitung des Evangeliums (MIssionierung) geht ist für mich ziemlich offensichtlich...

Jeder erhält die Botschaft (Pfund) und soll sie bis zur Errichtung des Reiches von Gott auf Erden verbreiten...  Aus einem Pfund/Talent 10 machen..  aus einer Mine 10 weitere...

Minen sind wiederum Gewinn abwerfende Unternehmungen (Symbole für neue christliche Gemeinden die wachsen)....

Das Gleichnis gibt es ja auch in zwei verschiedenen Varianten!


Matthäus
Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.

Hier wird derjeninge welcher nichts aus der frohen Botschaft macht hinausgeworfen!

Lukas

Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat. Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn. Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde, bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!

Hier wird demselben einfach alles wieder weggenommen aber er wird nicht bestraft -> Stattdessen dann die Todesdrohungen gegenüber den Feinden!

Offensichtlicher kann ein Beweis für menschliche Interpretationen und Dichtungen in der Bibel ja gar nicht sein! 

0
Hooks  21.01.2017, 10:51
@AndyG66

Ja, vielleicht ist es wirklich besser, Du läßt die Bibel außenvor und kümmerst Dich um andere Dinge.

0
AndyG66  22.01.2017, 02:37
@Hooks

Nein - Ich werde weiterhin auf offensichtliche Wiedersprüche hinweisen. 

Du kannst ja trotzdem weiterhin blind daran glauben - Und dir alles schön zurechtbiegen.. anstatt mein Argument(e) zu widerlegen :-)


0