Form wahrnehmen (Architektur)?

3 Antworten

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Da niemand antwortet hier meine subjektive Antwort zu These 2:

Rundungen werden als weich empfunden und gerade Linien eher als starr bzw. hart.

Wenn ein Übermaß an Rundungen vorhanden ist, wie bei Bauwerken und Malerei im Rokkoko, dann kann es auch als kitschig empfunden werden, da die Reize zu stark wirken und es dann eher gefühlt unruhig macht.

Gerade das geziehlte Einsetzen von Rundungen, wie es im Jugendstil geschah, wirkt auf viele Menschen positiv.

Gerade Linien und Formen wirken hingegen beruhigend, wenn geziehlt auch Rundungen dabei sind. So wirkt gerade das Lächeln der Uta vom Naumburger Dom so besonders, da die Rundung des Lächelns bei der sonst eher aus geraden Linien bestehenden Plastik hervor sticht.

Wenn jedoch nur noch gerade Linien vorhanden sind, wie im Bauhausstil und noch extremer im Brutalismus, dann wirkt so ein Gebäude/Malerei sehr kalt und weckt dementsprechend eher negative Gefühle. Die Plattenbauten vor allem der 60er Jahre sind dafür ein abschreckendes Beispiel.


Wahrnehmungsreize wirken unmittelbar auf unsere Vorstellungen vom Schönen, vom Hässlichen oder vom Erhabenen, vom Trivialen, vom Lächerlichen, vom Tristen etc., also auf unsere Vorstellungen von den verschiedensten ästhetischen Kategorien insgesamt. Nicht unsere Neuronen bringen diese Vorstellungen hervor, sie entwickeln sich im Bewusstseinsstrom, im Bewusstsein von uns und der Welt; oder wir übernehmen diese ästhetischen Vorstellungen aus dem kollektiven oder gesellschaftlichen Bewusstsein, das uns ohnehin die Grundlagen unseres Denkens und Empfindens mit dem nicht enden wollenden Erlernen der Muttersprache vermittelte.


Jijij395ij 
Beitragsersteller
 21.01.2023, 12:01

Danke

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Ich nehme alle 3

:-)


Jijij395ij 
Beitragsersteller
 21.01.2023, 20:03

Danke

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