Foodtruck - Generator versus Batterie + Spannungswandler?
Hallo,
in einem Foodtruck (mit 32 Ampere Anschluss) habe ich je nach Standort nicht immer eine Stromversorgung von außen. Im Foodruck sind folgende elektrische Geräte verbaut:
- Ein Backofen mit 230 Volt Anschluss (normale Standardgröße)
- Drei kleine Kühlschränke
- Eine Kühlvitrine
- Boiler für Warmwasser
- Vier LED Leuchtstofflampen
- sonstiger Kleinkram
Ich benötige nun eine Lösung bei welcher ich all diese Gerät für mindestens 12 Stunden mit Strom versorgen kann wenn keine Stromversorgung von außen vorliegt.
Mir fallen die folgenden beiden Optionen ein:
- Generator
- 12/24 Volt Batterie + Spannungswandler (12/24 Volt auf 230 Volt)
Welche der beiden Lösungen würdet Ihr mir aus welchem Grund empfehlen?
6 Antworten
Die Kühlschrankfrage haben wir ja bei deiner andern Frage besprochen.
Kühlgeräte haben meist Kompressoren mit hohen Startströmen.
Campingkühlschränke sind oft geräuschlose Absorber-Typen ohne grosse Startströme.
Entscheidend ist die Gesamtleistung (Watt), welche dauernd bereitstehen muss. Schwierig wird's mit unberechenbaren Spitzenlasten, z.B. Herde/Backöfen oder Boiler oder andere stromfressende Wärmegeräte (Toaster, Friteuse, Wasserkocher u.ä.).
Für solche fällt eine Batterie ausser Betracht! Da hilft nur der Generator mit Verbrennungsmotor.
Nicht relevant sind LED-Lampen und "Kleinkram" wie Mixer. Fazit:
-> Nur das nötigste mit Strom machen (Licht, Maschinen)
-> Alle Wärmeanwendungen wenn möglich mit Gas machen. Rest mit Stromgenerator.
Wenn ich von einem 32A-Anschluss ausgehen muss, bin ich der Meinung, dass dies nur mit Generator wirklich zu bewerkstelligen ist.
Nicht, dass es keine Batterie gäbe, die nicht ebenfalls für eine begrenzte Zeit den benötigten Stromfluss möglich machen könnte, aber ich bin nicht sicher, ob es einen Spannungswandler gibt, der so hoch belastet werden kann.
Ferner: Wenn Du eine starke Batterie brauchst, brauchst ein ebenso leistungsfähiges Ladegerät, um sie ggf. in kurzer Zeit wieder soweit zu laden, so dass sie an der nächsten Station, an der Du stoppst, wieder Energie liefert. Dies wäre für mich ein Unsicherheitsfaktor.
Beim Generator ist der Sprit schnell nachgefüllt und lässt sich auch gut bemessen. Wenn das Gerät gut gewartet ist, kannst Du so von einer hohen Verfügbarkeit ausgehen.
Du musst erst mal zusammen rechnen, was die Geräte für eine Leistung benötigen, wenn die in Betrieb sind. Du brauchst ja nicht die vollen 32A Drehstrom (knappe 22kW Leistung). Wobei der Boiler schon rel viel verbrauchen kann. Also zusammen schreiben, was wieviel W hat. Kühlgeräte haben Kompressoren. Die wiederum Anlaufströme, die ggf 5-8x so hoch wie die Nennleistung sein können. Das muss die Ersatzversorgung auch liefern können.
Rechnen wir mal mit 250W je Kühlgerät macht 1000W. 2kW für ein Untertischgerät (Boiler 5L) Sonstiger Kleinkram 500W. Und der Backofen mit vlt 3kW Macht 6,5kW. 6,5kW auf 12h sind 78kWh, (Ich weiß, die Kühlgeräte laufen nicht permanent, aber Extremfall berechnen) Wenn die Werte abweichen, dann natürlich entsprechend mehr... Sind nur als Beispiel gedacht.
Ein 12V 100Ah-Akku hat entsprechend 1,2kWh Speicherleistung. Macht schon mal 65 Autobatterien. Wohl weniger, weil nicht alles immer dauerhaft Strom zieht. Jetzt kommt noch der Drehstromwechselrichter hinzu. Du musst ja alle 3 Phasen haben, weil die darauf verteilt sind. Und der Wechselrichter muss dann mind mal 10-12kW liefern können, um einigermaßen mit den Anlaufströmen der Kühlgeräte zurecht zu kommen.
Da ist ein Generator mit Drehstromanschluß komfortabler und effizienter. Auch Preiswerter.
24V Wechselrichter reicht da nicht mehr. 6kW bei 24V sind 250A. Dafür brauchst Du so dicke Kabel, das wird keiner. Da müsstest Du schon auf eine Batteriespannung von vlt 72V oder mehr gehen, um das vernünftig zu händeln...
Wie geschrieben, alle Angaben beruhen erst mal auf den Schätzwerten. Wenn Du die absoluten Leistungswerte hast (Verbrauch über Zähler erfasst) und am besten auch die Spitzenleistungen der Kühlgeräte, kann man noch mal genauer rechnen. Für die Mindestleistung eines Generator oder Wechselrichter brauchst Du die Werte sowieso. Sonst musst Du das mal messen lassen. Geht mit entsprechenden Messgeräten auch in der Verteilung. Dann hast Du auch ein Lastprofil mit den Maximumwerten und weißt, in welche Richtung Du dich bewegen musst, damit Du alles versorgt bekommst.
Also einen oder mehrere Akkus kannst du für diese Gesamtleistung vergessen. Da würde dir nur ein Stromagregat helfen. Aber auch das müßte schon groß von den Leistungsangaben bemessen sein.
DIe Batterielösung kannst Du vergessen.
Ich schätze mal, dass Du max. eine elektrische Leistung von etwa 6 kW benötigst.
Über 12 Stunden sind das 72 kWh. Eine normale KFZ-Batterie hat um die 100 Ah = 1,2 kWh. Das bedeutet, Du brauchst mindestens 60 (eher 100, wg. Tiefentladungsschutz und Wirkungsgrad des Wechselrichters) Autobatterien. Das Ganze kombiniert mit entsprechender Infrastruktur zum Laden der Batterien...
Also bleibt nur noch der Generator.