Folgen der SALT Abkommen?

1 Antwort

Zumindest hatten die Abkommen nicht ganz den "erwünschten" Erfolg. Es sollte ja ein nukleares Gleichgewicht zwischen den Atom-Mächten entstehen, die das völlig unkontrollierte Hochrüsten in Ost und West endlich bremsen oder gar stoppen sollte.

Auch sahen die Verträge vor (SALT 2) das ein Abbau von nuklearen Erstschlagswaffen und anderen nuklearen Waffen zu einer Beruhigung und Entspannung der Gesamt-Lage beitragen sollten. Es wurden verbindliche maximal-Mengen festgeschrieben und streng kontrolliert. Die restliche Welt konnte sich vorne herum sicherer fühlen.

Ich war damals beim Bund in einer Einheit die die letzten 24 Atomsprengköpfe auf deutschem Boden (unter amerikanischer Verwaltung natürlich) bewachen sollte.

Abrüstung ist einfach: Schraub in ca. 20 Minuten den Sprengkopf von der Rakete. verstau ihn sicher ca. 40 km in einem Bunker. Lass die Rakete jedoch voll aufgetankt und startbereit in ihrem Silo stehen, versorgt mit Strom aus deutschen Netzen und die Zielkoordinaten kannst auch grad so lassen... zum wiedermontieren brauchst dann nur nochmal ca 15-25 Minuten und ab geht die Luzie!

Eine sichtbare Folge der SALT-Verträge war eine enger werdende Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland. Die sprechen heut wieder miteinander wie es sich gehört.

Davon konnte Kennedy in der Kuba-Krise nur träumen...

siehe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Strategic_Arms_Limitation_Talks


SewaAbd 
Beitragsersteller
 05.02.2017, 21:39

Und warum hatenn die Abkommen nicht den erwünschten Erfolg?

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McDuffee  06.02.2017, 18:33
@SewaAbd

naja du kennst vielleicht den Begriff "Betonkopf-Ära"!?!

lass mich dazu etwas ausholen:

Während der zweite Weltkrieg zu Ende ging, hatten sich ja die zukünftigen Siegermächte (auch Frankreich - wieso auch immer....?) immer wieder getroffen um über das zukünftige Schicksal Deutschlands zu entscheiden.

Dabei ging es den Sowjets vorrangig um Landgewinn, um die von den Deutschen bei der Operation "verbrannte Erde" zugefügten Verluste auszugleichen.

Den westlichen Mächten ging es (außer Frankreich und zu einem kleinen Teil auch Großbritannien) nicht um Rache, sondern vorrangig erst mal darum, dafür zu sorgen das von uns hier nie wieder eine Gefahr für ein solches weltweites Blutbad ausgehen könnte!

Dazu entwickelten sie zuerst den Morgenthau-Plan, der vorsah Deutschland zu einem totalen Agrar-Staat zu machen, damit keine noch so moderne Technik  (und oft überlegene Technik siehe Me 262) jemals wieder hier entwickelt werden könnte. Damit wäre alle Aggression die von Deutschland ausgehen könnte bereits im Vorfeld unmöglich. Dieser Plan gefiel wohl auch Stalin.

Doch der Präsident der USA verwarf diesen Plan wieder und führte stattdessen den altbekannten Marshall-Plan als offiziellen Plan ein.

Russland war nicht begeistert. Durch die Konferenz von Jalta, in der unter anderem die Verteilung der deutschen Landesteile an die Siegermächte und die Splittung Berlins beschlossen wurde, kam es wohl auch deswegen auch zu stellenweise chaotischen Zuständen während der Verhandlungen.

Viele sehen hier den Keim des beginnenden Misstrauens zwischen Ost und West.

Schlussendlich wurde nach Ende des Krieges West-Deutschland und -Berlin durch die massive Unterstützung in einem rasen schnellen Tempo wieder aufgebaut und wirtschaftlich vorangetrieben, während im Osten ganze Industrie-Gebiete demontiert und hinter dem Ural wieder aufgebaut wurden. Dieses offensichtliche Ungleichgewicht führte zu immer neuen Flüchtlingswellen von Ostbürgern in den Westen. Dann kam die Mauer, Berlin-Blockade, Schiess-Befehl an Grenzer und die ganze Sache schaukelte sich hoch.

Die Sowjets hatten Angst die Westmächte könnten Deutschland nur so schnell aufbauen wollen, weil sie dies dann als Ausgangsbasis für einen großangelegten Angriff auf die Sowjetunion nutzen könnten.

Nun zurück zu den SALT-Verträgen. Viele der Politiker und Militärs, die die recht hektische Nachkriegszeit miterlebt hatten, saßen zu der Zeit immer noch in hohen Positionen (die "Beton-Köpfe") und hatten immer noch die gleichen SINNLOSEN Ängste und das in Ost UND West. Auch viele Offiziere, die damals den beginnenden Konflikt miterlebt hatten, waren im SALT-Zeitalter Generäle und witterten ständig einen Angriff der Gegenseite.

Auch wenn der kalte Krieg bereits seinem Ende entgegensah, waren viele dieser Leute nicht bereit "die Kugeln aus dem Magazin zu nehmen" und sich damit wehrlos präsentieren zu müssen.

Das führte dazu das die Verträge zwar unterschrieben wurden, aber die Umsetzung auf beiden Seiten mehrfach verschleppt oder nur auf Papier vollzogen wurde.

Heute wissen wir das trotz SALT und der weiteren Abrüstungsabkommen die USA und Russland JEWEILS immer noch das Potential besitzen um diesen Erdball mehrfach unbewohnbar zu machen (OVERKILL!) Leider gehören mittlerweile auch Pakistan, Indien, Iran, Nordkorea, China und wahrscheinlich auch Lybien zu den Nuklearwaffen-Staaten (besitzen und können einsetzen)

General Patton sagte schon im Februar 1945:

"Frieden mit Russland wird's nicht geben. Wenn die Deutschen weggeblasen sind mach ich mit meinen Shermans weiter bis ich in Moskau meinen Whisky trinken kann!"

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