FL Studio House Musik abmischen Hilfe?

1 Antwort

Multibandlimiter ist halt dafür gedacht, wenn du zb nur die Tiefen komprimieren willst und gleichzeitig die Höhen unangetastet lassen möchtest - hängt immer vom Sound ab, ob und wann man den braucht. Ich persönlich (Amateuer) benutzt Multibandkompressoren meistens nur beim Mastern, beim Mixen reicht mir für meine Verhältnisse idR ein normaler Kompressor.

Limiter sollte - wenn es nciht als Effekt gewollt ist - eigentlich niemals anspringen. Also auf keinen Fall gain hochziehen bis zum Limiter. (Vielmehr sollte man sogar drauf achten, dass insg min 6db headroom auf dem Masterchannel verbleiben - also eher leise mischen.)

Aber Attack und Release sind sehr wichtige Einstellungen, die eben damit zu tun haben können, dass du nciht dein gewolltes Ergebniss erzielst. Je nach Material benutz man natürlich andere Werte. Zb nimmt man bei percussivem Sound kürzere Attack und Releasezeiten. Das ist aber auch abhängig davon, was du erreichen willst. Zu kurze Attackzeiten plätten die Transienten zb zu stark. Zu lange lassen Transienten zu sehr durch und reduzieren damit nciht die Peaklautstärke. Zu lange Releasezeiten können sich wieder mit den kommenden Attacks aufschaukeln - zu kurze können unangenehm pumpen.

Grundsätzlich muss man auch nicht alle Spuren gleichermaßen stark komprimieren. Nebensächliche / background Sounds kann man fast sogar unkomprimiert leise in die Ecke stellen.

Am besten stellt man zunächst attack, release und ratio ein und fährt dann mit dem threshold in die Kompression hinein, bis man einen gewünschten Effekt erziehlt - als richtwert kann man dabei die Gainreduktion im Auge behalten. (über -10db gainreduktion komprimiert man zb nur in den seltensten Fällen. Um etwas schön laut zu bekommen reicht meist so bis -6db GR - darüber hinaus würde man bei vielen Klängen die eigendynamik zu sehr plätten)

Vorsicht mit Reverb vor dem Kompressor! wenn der Reverb Bestandteil der Effektkette der Spur ist und dahinter ein Kompressor geschaltet wird, bearbeitet der Kompressor den Hall mit und es kann zum ungewollten Hallanstieg kommen. In den meisten Fällen benutzt man daher Reverb (und auch Delays) auf einem Sent/Return-Channel - so kann man dann von der Spur ein Signal dahinrouten, ohne dass das reverbte Signal weiterbearbeitet wird. (das Signal wird auch idR nach der gesamten Effektkette, also auch nach dem Kompressor, abgegriffen und dann erst zum Reverb geschickt). Weiterer Vorteil von Sents/Returns ist, dass man mehrere Spuren zu einem Reverb schicken kann und nicht jedesmal ein neues Plugin öffnen muss.

Ich persönlih habe die besten Erfahrungen damit gemacht, zunächst den Kompressor einzustellen, dann erst einen EQ einzufügen (vor dem Kompressor) und sozusagen in den Kompressor reinzumixen (dabei evtl threshold nachjustieren bei Bedarf). Andere Effekte wie Saturator/Exiter, Stereo-Effekte, Reverb etc setzte ich meist erst nach dem obligatorischem EQ+Compressor Gespann ein.

Gruß, hoffe ich konnte bischen helfen^^


BigBootyJohnson 
Beitragsersteller
 18.11.2016, 17:14

Danke für die Antwort. Ich hab das halt eigentlich beachtet so wie du es sagtest. Das Problem ist die Waveform meiner Töne sind meiner meinung nach so unlinear und ich bekomm, das nicht schön flach komprimiert. Das addiert sich dann alles im Mix und es gibt riesige Dynamiken

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BigBootyJohnson 
Beitragsersteller
 18.11.2016, 18:06

Nehmen wir an ich möchte eine elektronische saw mixen. Dann nehme ich nen Eq und dann einen Kompressor. So ne saw hat ja ne ziemlich unlineare waveform. Wie gehst du nun beim Kompressor vor. Erklär das mal grob.

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Beatinfected  18.11.2016, 19:16
@BigBootyJohnson

Ausgehend davon, dass es längere Noten sind und der Sound ein Leadsound ist, würde ich bei ca 6:1 ratio, schnellem (aber nicht zu schnellem) attack und sehr schnellem release anfangen. Wenn du deinen Kompressor auf rms-Modus umschalten kannst, bleiben dabei die Transienten besser erhalten. Ruhig kleine knee-werte nehmen - bzw wenn man nur zwischen hard- und soft-knee wählen kann, dann hardknee. Dann würde mit dem threshold reinfahren bis es ganz ok klingt, meist halt um die 6db gainreduction, und dann nochmal an den Einstellungen rumdrehen, bis es mir gefällt.

Achso und die Waveform muss/soll gar nicht total platt aussehen danach. Es soll ruhig eine Grätenform haben, also genug Eigendynamik besitzen. Diese fast balkenartige Wellenform entsteht erst nach dem Mastering eines gesamten Tracks, also von zahlreichen Spuren. Bis zum Mastering sieht das längst nicht so platt aus. Hauptsache ist, dass es gut klingt und die Instrumente ausreichend durchkommen im Mix.

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