FI schalter in Altbauten nachrüstbar?

2 Antworten

Der FI-Schutzschalter bildet die Summe der Ströme zwischen dem L (Leiter oder Phase) und dem N (Neutralleiter). Sind beide Ströme gleich groß, ist alles okay. Berührt ein Mensch die Phase (Stromschlag), dann werden einige Miliampere Stromstärke durch den menschlichen Körper zur Erde abgeleitet. Der Strom im L-Leiter ist nun größer, als der Strom im N-Leiter. Nun stimmt also die Summe der Ströme im FI-Schalter nicht mehr - er schaltet den Stromkreis in kürzester Zeit aus.

Voraussetzung für den ordnungsgemäßen Einbau eines FI-Schutzschalters ist eine Trennung der Leitungen N (Neutralleiter, heute blau gekennzeichnet) und PE (Schutzleiter, heute grün-gelb gekennzeichnet).

In Wohnungen, die in der DDR elektifiziert wurden, ist die Trennung von N und PE in der Regel nicht gegeben, da aus Materialmangel beide Funktionen in einem Draht bis zur Steckdose geführt wurden und dort erst aufgesplittet wurde. Hier ist eine Neuverlegung der elektr. Anlage sowieseo empfehlenswert, da in der Regel störungsanfällige Aluleitungen verlegt wurden.

Schalte einen Stromkreis am Sicherungskasten aus. Prüfe mit dem Phasenprüfer, ob die Steckdose spannungsfrei ist. Vermeide ein (Wieder-)Einschalten des Stromkreises durch andere Personen. Löse die Zentralschraube in der Steckdose und nimm die Kunststoffteile ab. Im dahinter liegenden Steckdosenrahmen gibt es auf halber Höhe rechts und links kleine tiefer liegende Schrauben, mit denen sich zwei Krallen in der Unterputzdose festkrallen. Löse diese und nimm den Steckdoseneinsatz vorsichtig raus. Hinten am Steckdoseneinsatz sind die Adern angeschlossen (heute eingegesteckt, früher angeschraubt). Wenn es drei Adern sind (schwarz, blau und grüngelb oder auch braun, blau und grüngelb), dann ist die Nachrüstung eines FI-Schutzschalters im Sicherungskasten relativ problemlos möglich. Der Elektriker muss nur die blauen Adern, welche manchmal wahllos auf dem Neutralleiterbock (Sammelschiene) aufgeklemmt sind, zu den Stromkreisen (Sicherungen) zuordnen. Die Steckdose wieder in umgekehrter Reichenfolge montieren, Sicherung einschalten und Steckdose mit dem Phasenprüfer prüfen. Die außen liegenden Kontakte (Schutzleiterkontakt, in der Regel oben und unten) dürfen auf keinen Fall Strom führen.

der ist ohne weiteres nachrüstbar