Feuchter Keller - Proberaum?

13 Antworten

Du musst die Ursache dafür finden.

Liegt es lediglich an schlechter Belüftung, musst Du eben für Be- und Entlüftung sorgen.

Ansonsten kann ein Bautrockner eine Zwischenlösung sein. Vernünftige Geräte kosten aber ab 1000 EUR und verbrauchen viel Strom.

Luftentfeuchter
Nicht ganz billig in der Anschaffung und läuft dann wahrscheinlich im Dauerbetrieb. Feuchte Keller sind der Tod für alle Instrumente. Eventuell rechnet es sich sogar einen anständigen Proberaum zu mieten.

Moin.

Wenn die Feuchtigkeit von außen kommt, wie du weiter unten schreibst, wirst du das ohne größere bauliche Maßnahmen nicht in den Griff bekommen.

Und um den genauen Umfang der nötigen Maßnahmen zu bestimmen, muss man das Objekt kennen. Hole dir einen Sachverständigen (Baufirma, Gutachter) der das Problem richtig einschätzen kann. 

Alles andere ist Kaffeesatzlesen. 

Wenn das Haus keine ordentliche und funktionierende Drainage hat, wirst du den Keller nicht trocken bekommen.
Lösung. Das Haus an der tiefsten Stelle bir ¹0omm unter das Fundament aufgraben und konrollieren. Wenn nötig rundherum aufgraben, neue Drainage 150mm unter Fundament in ein Kiesbett legen und an Abwasserrohr anschließen. Dann die Hauswand neu isolieren und mit Kies ebenerdig auffüllen. Vor dem Auffüllen die Grube nach der Gartenseite mit Elefantenhaut isolieren. Bitte zum Auffüllen keinen Sand verwenden, sonst war die schöne Arbeit für die Katz.

Bei feuchten Kellern werden oft aufwändige und kostenintensive Lösungen angeboten, deren Dauerhaftigkeit fragwürdig ist. Oft wird vergessen, dass die Feuchte nicht nur von unten und von der Seite kommen kann, sondern auch von innen aus der Luft.

Da wird dann fleißig aufgebuddelt und vertikal abgedichtet, Mauerwerk ausgetauscht und Horizontalsperren eingebracht und der Keller mit Geräten getrocknet und das Ergebnis ist, dass es alles sehr viel Geld gekostet hat und der Keller vor Sommerkondensat trotzdem nicht geschützt ist, weil er kalte Wandoberflächen besitzt.

Die Befeuchtung des Kellers von innen her geht beim falschen Lüften im Sommer weiter.

Grundsätzlich sollte nur dann gelüftet werden, wenn die innere Wandoberfläche wärmer, als die Außenluft ist. Dann erwärmt sich die kühlere eingelüftete Luft an der wärmeren Wandoberfläche, sie bekommt dadurch ein höheres Wasserdampfaufnahmevermögen, die rel. Luftfeuchte sinkt und diese Luft kann die Wandoberfläche trocknen.

Wird gelüftet, wenn es draußen wärmer, als die innere Kellerwandoberfläche ist, so kühlt sich die warme Luft an der Kellerwand ab, wobei die rel. Luftfeuchte ansteigt und die Wand dadurch befeuchtet wird, mit der Gefahr der Kondensatbildung.

Hier wird nun ersichtlich, dass es wichtig ist, die Kellerwandoberfläche "auf Temperatur" zu halten, zum Einem, um eine Trocknung zu gewährleisten und zum Anderen, um Kondensatfeuchte zu vermeiden.

Die Temperierung (mal googeln) ist eine einfache und preiswerte Möglichkeit, Feuchte aus dem Keller zu verdrängen und gleichzeitig die innere Wandoberfläche warm zu halten.

Mein Keller, Bj. 1926, war so feucht, dass man den nicht mehr zu erkennenden Ziegelpflasterboden nicht mehr fegen konnte, weil sich im Besen Schlamm und Modder absetzte. Er bekam vor drei Wochen eine Heizrohrschleife unter Putz zur Temperierung und seit dem trocknet er beständig aus.

Die Kosten für die selbst eingebaute Heizrohrschleife beliefen sich auf ca. 15,- Euro je laufender Meter Kellerwand zuzüglich ein paar Euro an monatlichen Heizkosten, die aber eher weniger ins Gewicht fallen, wenn man die Kosten der anderen Kellertrockenlegungsmethoden im Vergleich betrachtet.

Die Temperierung ist natürlich in erster Linie was für den Hauseigentümer, nicht für den Mieter, da die wassergeführte Heizanlage mit involviert ist.


fragmichnochwas 
Beitragsersteller
 05.02.2016, 08:11

vielen dank für die ausführliche und informative antwort :) .. leider bin ich mieter :/ .. aber ich werde dennoch schauen ob ich was machen kann

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Onki73  05.02.2016, 09:59
@fragmichnochwas

Es gibt die Heizleiste auch in elektrischer Ausführung. Diese sollte durch Wärme die Feuchte der Wandoberfläche zum Abdampfen anregen. In Verbindung mit einem hygrostatgesteuerten Luftenfeuchter dürfte die Feuchte in den Griff zu bekommen sein. Natürlich mit den entsprechenden Stomkosten.

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