Festplatten haben unterschiedliche Betriebsstunden, obwohl sie schon immer im gleichen Computer verbaut waren?

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Dass zwei Speichermedien in demselben Gerät – bei vergleichbarer Startanzahl – sehr unterschiedliche Betriebsstunden aufweisen, kommt häufiger vor, als man denkt. Dafür gibt es mehrere mögliche Erklärungen:

1. Unterschiedliche Stromspar- bzw. Bereitschaftsmodi

Viele SSDs sind darauf optimiert, besonders stromsparend zu arbeiten. Sobald sie nicht aktiv gebraucht werden, können sie blitzschnell in einen Standby- oder Idle-Zustand wechseln, bei dem sie intern nicht mehr als „in Betrieb“ zählen – obwohl sie technisch weiterhin verbunden und einsatzbereit sind. Eine HDD hingegen bleibt in der Regel durchgehend aktiv, solange Strom anliegt und der Computer läuft, es sei denn, sie wird gezielt in den Spindown geschickt.

Auch wenn du in den Energieoptionen „Nie ausschalten“ eingestellt hast, kann das Betriebssystem – oder sogar die Firmware der Festplatte – eigene Interpretationen oder Einschränkungen dieser Einstellung haben.

2. SMART-Werte sind nicht standardisiert

SMART (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) ist leider kein einheitlicher Standard. Jeder Hersteller nutzt eigene Definitionen für bestimmte Werte – etwa die Zählweise der Betriebsstunden oder Start-Zyklen. Das kann bei Drittanbieter-Tools wie CrystalDiskInfo zu fehlerhaften oder schwer vergleichbaren Angaben führen.

Beispiel: Manche Festplattenhersteller zählen nur aktive Nutzungszeit, andere auch Idle-Zustände mit. Zudem gibt es SSDs, die gewisse Betriebsstunden sogar in Millisekunden oder Minuten führen – was zu Missverständnissen bei der Umrechnung führen kann.

3. Firmware-Interpretationen

Gerade bei SSDs kommt es vor, dass die interne Firmware Betriebsstunden konservativer zählt oder bestimmte Zeiträume ausklammert. So kann es sein, dass die SSD z. B. im Standby nur dann Betriebsstunden sammelt, wenn auch tatsächlich Lese-/Schreibzugriffe erfolgen.

Ich habe hier auch sehr unterschiedliche Laufzeiten auf einem ganz neuen PC, seit ca. sechs Wochen im Dauerbetrieb. Da sind zwei m.2 NVMes verbaut. Die Windows- und Programmplatte C: hat 240 Betriebsstunden und die zweite Platte D: hat genau eine Betriebsstunde! Ich lasse da jetzt mal 2 Stunden Daten darauf schreiben, um zu schauen, ob der Zähler der Betriebsstunden der D: Platte hochgeht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nixchecker27 
Beitragsersteller
 05.04.2025, 18:22

Ja das ist interessant. Vielleicht läuft der Zähler meiner SSD ja auch nur dann, wenn Programme darauf zugreifen.

total unterschiedliche Techniken.

Das eine ist eine Spindelplatte die eine Rotierende Schreibe hat das eine wie ein USB Stick.

auch wenn die HDD nicht immer benutzt wird läuft diese trotzdem mit.

Das wären ca. 5h Laptop-Nutzung pro Tag (jeden Tag) über 8 Jahre ... kommt das in etwa hin? ...


Nixchecker27 
Beitragsersteller
 05.04.2025, 17:29

Das ist eher schwierig zu sagen. Ich haben den Laptop bis Februar 2021 wenig benutzt. Aber seitdem läuft er viel mehr. Aber nach den Monatlichen Fotos die ich von CrystalDiskInfo mache kommt es hin. 250 Stunden im März sind um die 8 Stunden am Tag. Das kommt hin.

BrausepaulSuhl  05.04.2025, 17:34
@Nixchecker27

Dann kann die Betriebsdauer bei der HDD durchaus stimmig sein. SSDs setzen häufig auf intelligente Energiespar- und Powerdown-Techniken, die S.M.A.R.T. dann als "stromlose Zeit" wertet. Wird der Laptop also klassisch im Homeoffice, oder besser gesagt in einer einmal aufgesetzten Grundkonfiguration verwendet, nicht oft neu installiert, dann sind die SSDs "nicht wirklich gefordert" entsprechend ergeben sich solche Differenzen.

Vielleicht ist auf der HDD die Indizierung aktiv und bei der SSD nicht.
Die HDD läuft daher dann permanent.