Familie Rassismus aberziehen?
Mein Problem:
Meine Familie isst in letzter Zeit oft Brötchen mit Schokokuss, sie verwenden allerdings nicht den korrekten Begriff, sondern das N-Wort.
Dieses Problem geht vor allem von meiner intolerant Mutter aus, führt allerdings auch dazu, dass meine jüngeren Geschwister (15, 11, 10) bereits früh diese rassistischen Ideale lernen.
Deshalb die Frage: Wie kann ich meine Familie (hauptsächlich meine Mutter) umerziehen, dass sie sich nicht mehr so rassistisch verhalten?
Wie kann ich mich in Bezug darauf konsequent verhalten?
Grundsatzdiskussionen über den Begriff sind ausdrücklich unerwünscht.
6 Antworten
....geht es nur um dieses Wort, halte ich es nicht für angemessen, die Mutter intolerant oder gar rassistisch zu nennen. Klar ist der Ausdruck heute nicht mehr wirklich akzeptabel, aber in ihrer Kindheit war er wahrscheinlich noch völlig normal, so dass sie sich nichts dabei denkt. Gleiches gilt für die Geschwister, die den Begiff einfach von der Mutter übernommen haben ohne ihn groß zu hinterfragen.
Sollte dieser Ausdruck gedankenlos verwendet werden, könntest Du Erfolg haben, indem Du immer wieder darauf hinweist, dass dessen Nutzung nicht okay ist....nervst damit natürlich unheimlich und könntest auch das Gegenteil bewirken.
Wird er tatsächlich aus rassistischen Gründen verwendet, kannst Du kaum etwas tun...außer Dich zu distanzieren.
...und ich dachte immer, ich wäre der Meister der hinkenden Vergleiche....
...weil sie dieses "verbotene" Word für Schokoküsse benutzen oder weil sie rassistische Ansichten haben?
weil sie rassisten sind benutzen sie rassistische begriffe
...sorry, nein! Die Nutzung solcher Begriffe wie "N-Kuss" macht noch keinen Rassisten aus. Das ist sicherlich gedankenlos und lässt einen gewissen Respekt vor Menschen mit anderer Hautfarbe vermissen.....aber macht noch keinen echten Rassisten aus. Wenn so jemand bereits als Rassist gilt, verharmlost das echten Rassismus, weil es die "Gedankenlosen" mit richtigen rechten Hetzern auf eine Stufe stellt. Das soll jetzt nicht heißen, dass der "N-Kuss" okay ist...aber eben, dass man da differenzieren muss. Vielleicht diskriminiert die Umbenennung die Betroffenen sogar noch mehr...weil ja im Grunde etwas Positives mit solchen Begriffen assoziiert wird. Und mal ernsthaft nachgedacht: Würden Menschen dunkler Hautfarbe überall auf der Welt anerkannt und als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaften behandelt werden, wäre das "N-Wort" nicht diskriminierend, sondern würde diese Menschen und ihre äußeren Eigenschaften beschreiben....Rassismus wir erst durch diese Diskriminierung daraus....
...mit dieser Geisteshaltung tust Du genau das, was Du kritisierst. Du diskriminierst. Und zwar Menschen, die nicht exakt Deinem Bild von "Political Correctness" entsprechen. Denk mal drüber nach....
Deshalb die Frage: Wie kann ich meine Familie (hauptsächlich meine Mutter) umerziehen, dass sie sich nicht mehr so rassistisch verhalten?
Gar nicht. Leben und leben lassen
Wie kann ich mich in Bezug darauf konsequent verhalten?
Du kannst frei entschieden ob du Schaumkuss oder Negerkuss dazu sagen willst. Aber andere einfach lassen, wir haben zum Glück keine Sprachpolizei.
Das ist richtig. Laut Wahrig sind sowohl Negerkuss wie auch Schaumkuss und Schokokuss richtig.
Du kannst selber das "politisch korrekte" Wort benutzen. Andere erziehen zu wollen steht Dir jedoch nicht zu. Das muss jeder für sich selber entscheiden.
Ich verwende auch gelegentlich derartige Wörter und zwar ganz ohne das rassistisch zu meinen. Wenn da manche irgendeine Bedeutung hineindeuten wollen, dann sollen sie das eben machen. Nur sollten sie mich damit in Ruhe lassen.
Ich bewerte Menschen nicht nach ihrer "korrekten" Sprech- oder Denkweise, sondern nach ihrem Tun.
du könntest das wort auch einfach aus deinem Wortschatz streichen, wo ist das Problem? Hängst du so sehr daran
Ich hänge nicht daran. Aber ich kenne es aus meiner Kindheit und ich habe keinerlei negative Assoziationen zu diesem Wort. Auch verwende ich das nicht ständig und auch nicht "aus Prinzip". Da denke ich einfach nicht darüber nach, sondern ich verwende es unbewusst und weil damit für mich bestimmte Bilder und Erinnerungen verbunden sind.
Grundsatzdiskussionen über den Begriff sind ausdrücklich unerwünscht.
Kannst du nicht lesen?
Wo habe ich denn eine Grundsatzdiskussion begonnen? Meine Meinung dazu werde ich wohl noch schreiben dürfen.
Zieh aus, leb auf eigene Kosten in deinem eigenen Haushalt, dann kannst du auch eigene Regeln aufstellen und bestimmen was gesagt werden darf und was nicht. Du hast deine Familie bereits auf die Problematik dieses Begriffes hingewiesen. Sie haben es zur kenntnis genommen, mehr kannst du nicht erwarten.
Hallo,
ich glaube, dass dies sehr schwer wird, da ich selbst in meinem Leben schon oft die Erfahrung machen durfte, dass vor allem Erwachsene bei solchen Themen sehr schnell abblocken, wenn man sie auf etwas hinweist, was man so nicht vertretbar findet. Natürlich kannst du dennoch versuchen, deine Mutter davon abzubringen, indem du ihr klarzumachen versuchst, weshalb das N-Wort nicht gesagt werden sollte und sie darauf hinweist, dass es dir viel bedeuten würde, wenn sie einfach Schokokuss sagen würde.
Darüber hinaus denke ich, dass du vor allem bei deinen kleinen Geschwistern noch gute Chancen hast, sie von rassistischen Idealen fernzuhalten. Begib dich in die Vorbildfunktion und lebe ihnen vor, wie man es machen sollte. Rede mit ihnen und versuche ihnen die Ernsthaftigkeit des Ganzen begreiflich zu machen.
Ja, mit den beiden Kleinen kann ich wohl noch reden.
Hätte ja sein können, dass es da eine bestimmte Strategie bei meiner Mutter gibt.
Momentan stehe ich auf und esse dann in meinem Zimmer, wenn ich sowas mitbekomme.
Das kommt immer sehr auf die Personen drauf an. Ich habe zum Beispiel ein Familienmitglied, was teilweise Aussagen tätigt, die genauso in der NS-Zeit getätigt worden sein könnten. Die Person lässt sich überhaupt nicht von der Meinung abbringen und wird wütend, wenn man anderer Meinung ist. Bei solchen Menschen bringt es nichts, sie irgendwie umerziehen zu wollen. Da kann man sich eigentlich nur distanzieren. Vielleicht ist deine Mutter aber einsichtiger bei solchen Themen. Mit ihr reden kannst du auf jeden Fall Mal. Wenn sie aber gar keine Bereitschaft zeigt, etwas verändern zu wollen, dann würde ich es nicht weiter versuchen.
Sie ist halt eigentlich ein sehr sozialer Mensch, nur halt schwierig belehrbar.
Sie hat ehrenamtlich im Flüchtlingsheim geholfen und es dann irgendwann geleitet, hat uns immer gesagt es wäre egal welche Sexualität wir haben usw., nur bei diesem Thema ist es halt kritisch.
Sie ist eigentlich ein guter Mensch, nur halt nicht aufgeklärt genug und sehr dickköpfig.
Das ist unter Umständen eine Erklärung für ein Verhalten, aber keine Entschuldigung. Um einen extremen Vergleich zu machen: Ein Mörder bleibt auch nicht unbestraft, nur weil er gemordet hat, weil er Schaden durch eine schlimme Kindheit davongetragen hat.