Hallo zusammen,
ich brauche mal euren Rat. Wir (mein Mann und ich, beide 24) sind im Juli 2024 in unsere neue Wohnung gezogen und haben ein 1-jähriges Kleinkind. Anfangs kannten wir hier niemanden, aber wir sind fast täglich mit unserem Pflegehund unserer Nachbarin (ca 60 Jahre alt, wohnt 2 Häuser weiter) begegnet, die mit ihren Hunden spazieren ging.
Es entstanden nette Gespräche, und der Kontakt intensivierte sich, weil sie bei Foodsharing mitmacht und wir somit 1 x Woche einen Anruf bekommen und das gerettete Essen holen können. Es hat sich so entwickelt, dass sie zusätzlich mindestens zweimal pro Woche anruft und mir mehrfach schreibt.
Wir leben bewusst minimalistisch und sie denkt wir wären arm. Deshalb schenkt sie uns andauernd irgendeinen Ramsch, den ich schon ständig ablehnen muss. Sie klingelte auch schon in der Schlafenszeit von unserem Sohn (die kennt sie genau!), weil sie einen Fineliner brauchte. Sie versucht ständig, mich und mein Kind mit neuen Leuten bekannt zu machen, die überhaupt nicht zu mir passen, da sind schon einige peinliche Situationen entstanden.
Ist nett gemeint, aber mittlerweile habe ich hier Bekannte und Spielkontakte für unser Kind gefunden... das weiß sie auch. Sie denkt wir säßen nur Zuhause rum, weil sie uns nicht draußen sieht und wir kein Auto haben, obwohl ich ihr bereits mehrfach erzählte, dass wir viel unternehmen.
Weihnachten hat sie uns drei vor Monaten zu sich und ihrem Mann eingeladen, weil sie meinte, wir wären sonst "alleine". Habe damals zugesagt, weil sie da nicht so extrem drauf war. Wir sind dann hingegangen, weil wir Lust darauf hatten und nicht weil wir uns alleine fühlten zu dritt. Der Abend war auch sehr angenehm.
Da kam dann aber eine Bemerkung die mich etwas stutzig machte. Kurz zur Vorgeschichte: Unser Pflegehund ist Ende Oktober von einer Familie adoptiert worden, das heißt ich gehe zu anderen Zeiten und auch nicht mehr so oft (4 Mal am Tag) und vorallem an anderen Orten spazieren. Nur, weil sie mich nicht mehr morgens um 9 Uhr im Feld antreffen, wurde mir (nett) unterstellt, ich würde ja nicht mehr mit meinem Kind spazieren gehen und ihn sozial isolieren. (Ging direkt an mich, mein Mann arbeitet sehr viel). Ich sagte daraufhin etwas verblüfft, dass ich natürlich rausgehe nur nicht mehr so wie mit unserem Hund vor ein paar Monaten.
Ach außerdem nannte sie sich selbst schon "Oma" für mein Kind und meinte zu ihrer Schwiegertocher sie hätte 3 "Kinder" adoptiert - damit waren wir gemeint.
Seit Weihnachten haben wir uns auch nicht mehr gemeldet, ich bin selbstständig und viel am arbeiten sobald mein Mann Zuhause ist. Es ist immer was zu tun bei uns...
Ich habe ihr vor 2 Tagen das letzte Mal auf ihre Neujahrswünsche ganz lieb und freundlich, geantwortet. Vor ZWEI Tagen. Heute früh um 7 kam eine Nachricht "Was ist los, ihr seid so still.........…“ (ja so viele Punkte!!!!)
Um ein Ende zu finden:
Ich finde es schwierig, eine Grenze zu ziehen, weil sie so extrem lieb und freundlich ist dabei und es ja vermutlich nur gut meint, aber es wird uns echt zu viel. Sie fordert alle paar Tage, fast täglichen Kontakt ein.
Wir sind als Familie gerne für uns und brauchen keine ständige Betreuung. Wie kann ich ihr freundlich, aber bestimmt klarmachen, dass wir mehr Distanz möchten, ohne dass es komisch wird?
Ich hab so ein Problem damit so freundlichen Menschen Grenzen aufzuzeigen🙃🥹 Hilfe🤣😶🌫️
Meine "distanzierte" Antwort wäre:
"Ja, alles bestens. Wir waren die Tage unterwegs und ich bin wie immer viel am arbeiten. Hoffe, bei euch ist auch alles gut."
Danke fürs Lesen und Antworten🙈
Nein habe ja so keinen Kontakt