Fachinformatiker für Systemintegration oder Anwendungsentwickler?
Die letzten 3 Monate habe ich mich als Fachinformatiker für Systemintegration beworben, da ich fest der Meinung war das der Mix aus Kundenkontakt aber auch Selbständiger Arbeit mit Software und Hardware für mich Perfekt sei. Morgen ist mein zweites Vorstellungsgespräch bei einem Unternehmen.
Nun lese ich gerade immer mehr, das doch schon sehr viel Kundenkontakt auf ein Zukommt. Ich bin eher der introvertierte Mensch, ab und zu werde ich zum extrovertierten aber gerade wenn es um Präsentationen oder Telefonanrufe an den Zahnarzt für eine Terminvereinbarung geht, pocht mein Herz schneller als die Polizei erlaubt. Ab und zu wird mir auch übel. Aber ich bin auf dem Weg der Besserung meiner Social Skills, aber trotzdem.
Nun wird der Beruf: Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung immer interessanter. Problem: Ich habe 0% Programmier-Skills, aber 100% Motivation.
Deshalb dachte ich, das ich vielleicht ein Auslandsjahr dazwischen Quetsche um in meiner "Freizeit" neben dem Auslandspraktikum mir Grundlegende Programmier Skills beizubringen. Oder ist das unrealistisch?
Ich meine wer Bewirbt sich schon als Anwendungsentwickler wenn man noch nie Programmiert hat.
Oder ist es sinnvoll erst, vl. nach der 3. Jährigen Systemintegration Ausbilung vl. zu Anwendungsentwicklung zu "wechseln"?
1 Antwort
Die erste Zeit, ich glaube 1-2 Halbjahre, ist der Stoff derselbe. Da lernt man erst mal nur die Grundlagen der Informatik.
Systemintegratoren und Anwendungsentwickler unterscheiden sich dennoch stark von ihren Affinitäten her.
Wenn Du Freude daran hast, Probleme in ihre Bestandteile zu zerpflücken, solltest Du Anwendungsentwickler werden. Die Integratoren sind eher die Pragmatiker.
Vorkenntnisse im Proggen sind nicht nur unnötig, sondern eher schädlich, wie bei Klavierspieler-Autodidakten. Diese Leute nerven nur mit ihren oft falsch antrainierten Gepflogenheiten.
Ein späterer Wechsel in die Parallelklasse ist zwar prinzipiell möglich, ist aber wohl aus organisatorischen Gründen unüblich.
Was bei Einstellungstests abgeprüft wird, ist eher die Fähigkeit zum strukturierten Denken.
"Beschreiben Sie mal genau den Ablauf, wie Sie die Buchseite Nr. 100 aufschlagen!"
Wer da meint, einzeln zu blättern und zu gucken, ob die Seitenzahl schon 100 ist, der macht was falsch.
Die wissen schon, dass Du alles, was Du brauchst, vom Urschleim aus lernen wirst.
"Was ist ein Bit?" ist so eines der ersten Themen.
Eines kann ich aber ganz sicher sagen: Es gibt immer ein paar Leute, die vorher gern gezockt haben und mal ein paar Leveldateien editiert haben, die jetzt meinen, ihr Hobby damit zum Beruf zu machen. Die sind da meist fehlplatziert.
Für die ersten Monate braucht man übrigens nicht mal einen PC!
Aber ich dachte als Fachinformatiker für Systemintegration hat man gute Weiterbildungschancen? Könnte ich nicht durch eine Weiterbildung nach der Ausbildung z.B. Softwarenentwickler werden? Das geht ja etwa in die Richtung von Anwendungsentwickler.
Ok ja Freude habe ich auf jeden Fall daran Probleme in ihre Bestandteile zu "zerpflücken". Aber welcher Betrieb stellt jemanden ein, der direkt bei Null startet, also 0 Erfahrung mit Programmierung hat. Ich könnte höchstens mit anderen Fähigkeiten überzeugen. Wow ich kenne mich sehr gut mit den Microsoft Programmen aus, weiß wie ne Firewall funktionirt, Windows auf nen Rechner installiert, und ein paar Hardware Komponenten entfernt. Aber Anwendungsentwickler richtet sich ja auf Software und nicht Hardware, deswegen kann ich nur schwer überzeugen. Und wenn sie mir dann fragen, ja mit welchen Programmiersprachen hast du denn schon Erfahrung gemacht, kann ich nur sagen ich weiß wie ich der Konsole "Hello world!" ausspucken lassen kann