Fachinformatiker Anwendungsentwicklung nach Fachabi

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Es ist ein historisch gewachsener Irrglaube, dass der Status "PC Bastler" die Berufung zum Informatiker impliziert. Ich will dir nichts unterstellen, aber zu oft habe ich erlebt, dass Leute diesem Fach mit völlig falschen Vorstellungen begegnet sind. Zugegeben - den Ausbildungsberuf des Fachinformatikers kenne ich nicht ausreichend gut, um da genaue Aussagen zu treffen; das Informatik Studium erlebe ich momentan allerdings selbst und es ist weit entfernt davon, viel mit technischen Basteleien zu tun zu haben. Ernsthaft in Erwägung ziehen, Informatik zu studieren sollte man meiner Meinung nach nur genau dann, wenn man auch Freude an Mathematik und an Abstraktion besitzt. Als Fachinformatiker verdient man sehr unterschiedlich, es kommt natürlich darauf an, bei welchem Unternehmen du tätig bist und ob du dort eher eine leitende Position übernimmst. Als Einstiegsgehalt für einen Ausbildungsberuf ist dort aber eher mit überdurchschnittlich viel zu rechnen, zumindest mehr als bei manch anderen Berufen ähnlicher Ausrichtung.

Gruß

Hallo,

ich kann dir das nicht so genau sagen, aber ich denke nicht, dass dir das Fachabi Informatik unbedingt mehr bringt, gehaltsmäßig. Ich hab nicht verstanden, ob du meinst: Fachabi PLUS Fachinformatiker, oder NUR Fachabi. Fachabi allein wird wahrscheinlich nicht so angesehen sein, da keine Praxiserfahrung. Wenn du erst mal die Ausbildung gemacht hast, ist es nicht mehr so wichtig, was du vorher schulisch gemacht hast. Allerdings ist der Schulabschluss bestimmt wichtig für die Frage, wo du überhaupt einen Ausbildungsplatz bekommst. Und damit wären wir beim Wesentlichen: Es wird später mehr auf deine Kenntnisse und Fähigkeiten ankommen, als darauf, welchen Ausbildungsberuf du gemacht hast. Und zwar speziell auch, in welchem Bereich du Kenntnisse hast. Ein Java- oder Abap-Programmierer verdient mehr als ein Webdesigner. Und dann kommt es natürlich darauf an, was du drauf hast, wie du dich entwickelst, ob du aufsteigst in einer Firma. In der IT gibt es halt den kleinen Webseiten-Bastler und PC-Schrauber genauso wie Berater, die in Großkonzernen ein SAP-System einrichten, oder IT-Sicherheits-Experten oder Systemadmins, die für ein Riesen-Firmennetz verantwortlich sind.

Allerdings ist es schon so, dass Leute mit Studium doch schon am Anfang deutlich mehr verdienen als die mit weniger Ausbildung. Dafür haben die aber auch ein paar Jahre länger gelernt und sind wohl in der Regel auch einfach schlauere Leute, die auch gelernt haben, sich Wissen anzueignen und breiter aufgestellt sind bzw. methodisch anders an Dinge rangehen. Wenn du dir ein Studium zutraust und bereit bist, dafür später Geld zu verdienen, dann mach es.

Da poste ich dir mal 1:1 etwas, das ich eben schon einen Anderen geschrieben hab, der in etwa die selbe Frage hatte:

Als reine Arbeitsdrohne wirst du auch im IT-Bereich nicht reich. Der große Fachkräftemangel, der dauernt Propagiert wird ist blödsinn. Das Gehalt variiert weiter sehr stark in Abhängigkeit der Firmengröße, Branche und dem Standort.

Im Durchschnitt kann man sagen, bedeutet das für einen Berufseinsteiger 25-30k p.a. mit einer Ausbildung und 5k mehr mit einem Studium. Ausreißer nach oben und unten gibts immer. Im Netto bedeutet das dann im Monat für Steuerklasse 1 irgendwas um 1500 bis 1850 Euro.

Mehr Geld gibts dann für mehr Verantwortung. Das bedeutet Personalverantwortung, Projektverantwortung, Rufbereitschaft usw.

Ein Gehalt das im 6-stelligen Bereich liegt oder daran kratzt, ist wohl eher im CEO Bereich zu suchen. Teilweise noch in den Beraterbereich zu finden, hier ist aber eine entsprechende Berufs- und Projekterfahrung von nöten, so dass du damit nicht einsteigen kannst.

Wirklich Geld machen tun letztlich meist nur Selbstständige. Aber eine Firma zu starten ist eben etwas mit einem hohen Risiko, wofür man letztlich ein bestimmter Typ sein muss.

Insgesamt lässt sich sagen, je weniger du wirklich mit der Software am Ende zutun hast, desto höher fällt wahrscheinlich dein Gehalt aus. Das Gehalt gibs für die, bei denen alle 2 Minuten das Telefon klingelt und täglich dutzende Mails eingehen, die den halben Tag in Telcos und Besprechungen sitzen, nicht für die, die das Projekt am Ende umsetzen.

Ansonsten ist das natürlich auch von der Leistung abhängig. Gut ist man meist aber bei den Sachen die einen Spaß machen, von daher würde ich das definitiv in den Fokus stellen. Man muss sich einfach klarmachen, dass man den Großteil seines Erwachsenenlebens auf der Arbeit verbringt. Wenn diese ein dann keine Erfüllung bringt, dann siehts düster aus.


Darüber hinaus ist es stark Abhängig vom Wohnort wie gut sich mit 1,5k leben lässt. Mieten in München, Frankfurt und co. sind natürlich was ganz anderes, was einen erheblichen Unterschied ausmacht. I.d.R. sollte man von den 1,5k jedoch leben können. Natürlich kann man damit keine großen Sprünge machen aber so ist das als Berufseinsteiger eben. Ausnahmen sind da ggf. Berufe wie Zahnarzt oder Pilot, in der IT-Branche ist das ein ganz normales Einstiegsgehalt.

Ein Fachabi muss daran überhaupt nix ändern, ermöglicht dir jedoch den Studienzugang, ggf. will man das ja mal später nachholen oder gar direkt machen. Ansonsten ist der Abschluss erstmal nur die Visitenkarte bzw. gut für die Bewerbung um überhaupt zum Gespräch eingeladen zu werden. Alles weitere hängt dann eher von einem selbst ab.

Weiter sollte man aber sagen, dass PC-Spiele spielen oder mal hier und da bei einem Computerproblem, wo man eben was neu installiert/deinstalliert oder den RAM wechselt noch sehr wenig mit dem IT-Alltag zutun hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012