Extrovertiertes Verhalten erlernen, ist das möglich?

10 Antworten

Hallo!

Man kann sich das durchaus antrainieren, auch weil der Beruf und dahingehende Kontakte einen formen ------> es ist jedoch eine langfristige Entwicklung & so ganz kann man aus seiner Haut nie raus bzw. sein Naturell wird man nie komplett loswerden, egal was auch immer man tut.. das Gemüt blitzt immer durch!

Ich bin selbst eig. eher ruhig bis introvertiert und stehe am liebsten unter "ferner liefen" in der zweiten Reihe, wobei mein Beruf, in dem ich viel mit Menschen zu tun habe, mich etwas offener gemacht hat. Dennoch bin ich nach wie vor keine Stimmungskanone.

Ohja, ich bin der Meinung, dass man beides gleichzeitig sein kann. Auf Englisch "extroverted introvert".

Ich denke, es kommt auf die Situation drauf an. Und Introvertiertheit hat auch mMn nicht unbedingt immer mit Schüchternheit zu tun.
Man kann sich also als introvertierte Person durchaus auch in Gespräche einbringen und diese vielleicht sogar einleiten, jedoch wird diese Person auch immer wieder Zeit für sich brauchen um neue Energie zu tanken. Wenn man mental und auch körperlich erschöpft ist, wird man vermutlich eher in sich kehren und ruhig sein. Generell sind Personen die mehr Energie haben und einfach aufgeweckter erscheinen immer offenherziger als andere.

Manche Situation erfordern es auch extrovertiert zu sein. Das kann eine Therapiesitzung oder auch ein Bewerbungsgespräch sein.

Natürlich wird jeder für sich selbst definieren, ob er eher intro- oder extrovertiert ist. Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass jeder beides sein kann. Wenn beispielsweise eine introvertierte Person länger in einer Gruppe extrovertierter Personen ist, wird auch er anfangen sich bei gewissen Dingen nach und nach mehr zu öffnen.

 

Man kann es sich schon für einen Abend einreden aber auf Dauer kannst du das nicht einfach vorspielen!

Bevor ich auf die Frage eingehen kann, muss man erstmal wissen, was es bedeutet, extrovertiert oder introvertiert zu sein. Denn viele verwechseln es oft mit anderen Dingen, was überhaupt nichts miteinander zu tun hat.

Introvertiert: Introvertiert zu sein hat nichts mit Schüchternheit oder graue Maus zu tun. Introvertierte Menschen können auch sehr wohl bunte Hunde sein. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass sie sich nur mehr den mensche öffnen, zu denen sie vertrauen und sie lange und gut kennen. Introvertierte Menschen empfinden viele Menschen als zu anstrengend. Daher sind sie auch mal froh, abzuschalten und für sich alleine zu sein. Stelle es dir mit einer Batterie vor. Die Batterie wird leerer und leerer, sobald du viel mit Menschen interagierst. Es ist dir zu anstrengend. Sobald du irgendwo deine Ruhe hast und deine Tätigkeiten nachgehst, dich Entspannst etc. lädst du deine Batterien wieder auf.

Zu Introversion gibt es auch verschiedene Formen zu. Eine Form z.B. ist auch, dass introvertierte Menschen ewig brauchen, bis sie einem vertrauen. Du gehörst auch erst dann wirklich akzeptiert, wenn sie sogar bereit sind, dich nachhause oder zu seinen Freunden einzuladen. Es ist nicht einfach, sich einem introvertierten Menschen zu nähern. Es benötigt oftmals viel zeit und Geduld. Aber dafür hat man einen Freund fürs Leben.

Denn hat ein introvertierter Mensch dich als Freund/in anerkannt, so kannst du davon ausgehen, dass es nicht bei einer flüchtigen, sondern einer waschechten, beständigen Freundschaft bleibt.

Noch dazu haben introvertierte Menschen oftmals gute Menschenkenntnisse und eine gute Beobachtungsgabe. Ihnen fällt es leichter, Menschen zu analysieren und hinter deren Fassade zu schauen. Sie durchschauen andere menschen leichter und sie können immer auf ihr intuitives Gefühl vertrauen, wenn sie auf Anhieb merken, ob jemand ihnen sympathisch ist oder nicht. Introvertierte Menschen gehen tiefgründiger an die Sache ran. Denken auch viel über sich und alles Andere nach und gehen mehr Lösungsorientierter an Dinge ran. Sie brauchen oftmals keine Hilfestellung von Außerhalb, da sie gedanklich so mit dem Thema beschäftigt sind, sodass sie von selbst zu einer Lösung kommen. 

(Das kann auch ehrlich gesagt eine Selbstbeschreibung meiner Person sein)

Natürlich haben es introvertierte Menschen schwer in der Gesellschaft - die Mehrheit ist extrovertiert und verstehen die Introvertierten nicht bzw. missverstehen sehr viele unserer Verhaltensmuster - aber das liegt alles auch nur daran, weil die Mehrheit sich nicht mit Menschen wie uns befassen möchte und es lieber vorziehen, sich irgendwelchen Vorurteilen oder Klischees zu bedienen, als mal menschen kennen zu lernen, die vielleicht mal etwas anders ticken oder denken.

Kommen wir mal zu den Extrovertierten: Die Extrovertierten haben keine Scheu, auf die Mitmenschen zuzugehen. Bei denen läuft die Batterieleistung andersrum. Sie beziehen ihre Energie durch andere und Alleinsein ist für sie ein Fremdwort. Damit kommen sie am wenigsten zurecht. Sie sind sehr offen, kommunikativ und können sich schnell viele neue Freunde anlachen. Auch wirken sie von der Erscheinung her eher selbstbewusster, was daher rührt, weil sie sozial und offen wirken (was aber nicht heißt, dass ein Introvertierter nicht selbstbewusst sein könne. Hier geht es um die Wirkung). Allerdings sind Extrovertierte oftmals mehr oberflächlich. Auch bei den ganzen Bekanntschaften. Freundschaften kommen und gehen, ebenso wie bei einigen auch die Beziehungen... das liegt auch daran, weil sie oftmals nicht von sich aus in der Lage sind, den Menschen richtig deuten zu können. Sie gehen eher vom Oberflächlichen aus und oftmals können sie Gedankengänge von anderen, die für sie selbst nicht selbstverständlich ist, nicht nachvollziehen. Und ebenfalls sind sie weniger in der Lage, sich in andere hineinversetzen zu können, anders als die Extrovertierten Menschen.

Aber dafür sind sie in dem Großteil der Gesellschaft vertreten, können sich leicht der Gesellschaft einfügen und haben mit den Mitmenschen im Groben weniger Probleme (wobei gelästert wird ja trotzdem immer, ne?).

Um mal auf deine Frage einzugehen:

Es gibt nicht nur extrovertiert und introvertiert als beide Extreme. Auch da gibt es Abweichungen. Es gibt Menschen, die haben beides (die goldene Mitte), es gibt aber auch einen Introvertierten, der hin und wieder ein bisschen zum extrovertierten neigt wie umgekehrt. Spezielle Bezeichnungen gibt es meines Wissens nicht (falls doch, könnt ihr mich gerne korrigieren :) )

Du bist als das geboren, was du nun mal bist. Du kannst natürlich versuchen, dich als Introvertierter extrovertiert zu verhalten. Allerdings ist es nichts anderes als ein verstellen. Und ich sage dir, dass du nach ein paar Tagen nicht mehr kannst, da es dir viel zu aufwendig ist und dir viel Kraft kostet. Du wirst am Ende nur genervt und unzufrieden sein. 

Daher rate ich dir: Pass dich nicht der Gesellschaft an, sondern mach dein Eigenes Ding. Introvertiert zu sein bietet so viele Vorteile (wie oben genannt) und ich für meinen teil bin so froh, zu den introvertierten Menschen zu gehören. Mit Missverständnissen und negativen Aussagen anderer komme ich klar, dafür genieße ich meine Vorteile und belächle all die Leute, die kein Verständnis für uns haben und gleichzeitig meinen, über uns alles zu wissen. :)

Nein. Aus einer introvertierten Persin macht man keine extravertierte Person. Natürlich kann eine introvertierte Person an sich arbeiten und sich also in Gesprächen mehr einbringen, aber das war es auch schon. Man nimmt an, das das Verhalten angeboren ist.