Extreme Unentschlossenheit normal?
Es ist so, dass ich mich nie entscheiden kann, bzw. zunächst über alle Argumente für und gegen eine Entscheidung nachdenke, um ja keine Fehlentscheidung zu treffen, dann aber doch zu keinem eindeutigen Entschluss komme.
Das fängt schon bei kleinen Sachen an, wie z.B. beim Kauf von Klamotten was die Größe angeht zum Beispiel, oder ob ich neue Sachen überhaupt brauche, vor allem zu dem Preis von schlechten Arbeitsbedingungen bei der Produktion. Ich versuche in der Hinsicht auch schon möglichst nachhaltige Artikel einzukaufen, allerdings fühle ich mich auch da schlecht, ich fühle mich aber gleichzeitig schlecht, wenn ich ein Angebot nicht wahrgenommen hab. Und ich bin auch immer so hin und hergerissen zwischen dem, wie ich mich fühle und ich denke viel zu lange über Dinge nach, die ich eh nicht ändern kann. Bei der Wahl für das passenede Studienfach bin ich ebenfalls sehr unentschlossen und in manchen Momenten bin ich mir so sicher, dass ich das eine machen will, denke aber nach und bin dann doch wieder total verunsichert.
Ich denke auch viel zu viel über meine Einstellung zu meinen Mitmenschen und Freunden nach und da weiß ich am Ende auch nie, was ich von ihnen denken soll, und manchmal veurteile ich mich auch total für manche Sachen, die ich denke und fühle und befinde mich im ständigen Streit mit mir selbst. Ich versuche trotzdem immer mit mir im Reinen zu sein und möglichst das Richtige zu tun, es bleibt aber trotzdem die kritische Stimme durch die ich mich nie vollständig wohl fühle.
Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, was ich mir hierdurch erhoffe, aber vielleicht habt ihr ja ähnliche Erfahrungen gemacht.
1 Antwort
Du denkst zu viel nach.
Möchtest du das ändern? Dann besorge dir einen Würfel. Lasse ihn entscheiden.
Mir ist es zu kompliziert, immer einen Würfel dabei zu haben - vielleicht muss ich ja mal etwas in der Saune entscheiden. Wenn ich also nicht auf Anhieb eine Lösung weiß, nehme ich immer das, was vorher im Alphabet kommt. Die Menschen, die mich gut kennen, wissen das und stellen ihre Fragen dann strategisch:
- Bei "Klöße" oder "Reis" antworte ich: "Klöße"
- Bei "Klöße" oder "gekocheter Reis" antworte ich: "gekochter Reis"
Mir ist es egal, ich esse beides gerne. Weil ich das nur mache, wenn ich mich nicht auf Anhieb entscheiden kann, ist das auch ungefährlich, erspart mir aber sehr viel Zeit. Dass man dann bisweilen eine blöde Entscheidung trifft, ist mir herzlich egal. Man wird ja noch mal einen Fehler machendürfen! Solange alle Beteiligten überleben ist der Punkt "Fehlentscheidungen" doch ganz schön anmaßend: Wer kann schon beurteilen, welche Folgen eine Entscheidung auf das Universum hat? Vielleicht verpasse ich den "besten" Studienplatz, den dafür jemand anderes bekommt, der etwas erfindet, was Millionen von Menschenleben rettet und einen Nobelpreis bekommt. Vielleicht auch nicht. Weil es niemand weiß, muss man solche Entscheidungen gar nicht so wichtig nehmen.
Probiere es mal für ein Jahr aus. Vergleiche dann, wie du dich fühlst.