Extreme Perfektionisten?

2 Antworten

Perfektionismus im psychologischen Sinne bezieht sich auf das Streben nach absoluter Vollkommenheit in der Arbeit oder im Leben, oft zu Lasten der eigenen Zufriedenheit oder des persönlichen Wohlbefindens. Perfektionisten legen hohe Leistungsstandards fest und investieren viel Energie, um sicherzustellen, dass alle Details korrekt sind. Dies kann jedoch zu einer übermäßigen Belastung führen und das persönliche Leben und die Produktivität beeinträchtigen.

Ein Beispiel für eine berühmte Person, die oft als Perfektionist bezeichnet wird, ist Michelangelo. Er war bekannt für seine unermüdliche Arbeit an der Skulptur der Florentiner Pieta, die viele Historiker als sein maturstes und provokantestes Werk betrachten. Michelangelo investierte eine enorme Menge an persönlicher Energie und Arbeit, um die Skulptur perfekt zu gestalten. Als er jedoch Schwächen im Marmor entdeckte, zerstörte er die Arme und Beine der Skulptur mit einem Hammer, um die Perfektion zu erreichen. Dieses Beispiel illustriert die extremen Maßnahmen, denen sich Perfektionisten hingeben können, um ihre Standards zu erfüllen

Arnold Schwarzenegger gilt als Perfektionist. Sein Spruch: „Ich wollte mehr, ich verlangte mehr von mir.” ist dafür Sinn gebend, insbesondere in der Zeit als Bodybuilder zeigte er massive Tendenzen zum Perfektionismus.

Auch viele Köche bzw. Sterneköche/-köchinnen gelten als perfektionistisch und zerbrechen häufig irgendwann daran.

Perfektionismus kann erheblich krank machen. Seele, Körper und Geist werden oft solange malträtiert bis sie in sich zusammenfallen.


Thetoughbadass 
Beitragsersteller
 25.02.2024, 09:16

Gibt es auch einen gesunden Perfektionismus?

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BoomHoschi  26.02.2024, 00:41
@Thetoughbadass

Grundsätzlich ist das Streben nach Perfektionismus nichts schlechtes, da es den Menschen zu der bestmöglichen Leistung anhält.

Aber schon alleine die Ursache für Perfektionismus deutet daraufhin, daß sie nicht gesund sein kann. Der Auslöser perfekt zu sein, sind nämlich Ängste.

Die Angst, nicht gut genug zu sein, die Angst, was andere über einen denken könnten, die Angst, nicht geliebt oder akzeptiert zu werden, die Angst vor Kritik oder die Angst vor (vermeintlichen) Konsequenzen.

Es kann daher auch einen hemmen und in seiner persönlichen Entfaltung hindern. Wenn dazu Überforderung und fehlende Anerkennung kommt, kann es schnell zu einer psychischen Erkrankung ausweiten.

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Thetoughbadass 
Beitragsersteller
 26.02.2024, 11:38
@BoomHoschi

Bei mir wurde es durch Erziehung und Mobbing ausgelöst, aber ohne Perfektionismus bekommt man auch keine herrausragende Leistung im Sport oder auch Beruf hin sehr häufig. Fehlende Anerkennung teilweise da, aber nicht mehr wirklich. Überfordert fühle ich mich selten/nie, auch wenn ich sehr viel arbeite, die Krankheit stärker wird ohne Medikamente, also man kann schon das System etwas überheizen. Prinzipiell bin ich zufrieden, wenn auch das Soziale evtl. darunter leidet. Freunde habe ich aber.

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