Eure Meinung zu joker (Film 2019)?


29.06.2021, 12:31

Ich persönlich muss mir den nicht unbedingt ein Zweites Mal anschauen.

Das psychologische war interessant aber da kenne ich echt was psychologisch angeht besseres dachte weil der ja so gehypt ist das es mehr wäre

9 Antworten

Joker ist meines Erachtens einer der besten Filme die uns das 21. Jahrhundert bisher geschenkt hat. Von vorne bis hinten stimmt da alles, es ist pure Filmkunst. Menschen wie Martin Scorsese meinen sicherlich genau solche Filme wenn sie sich das Kino zurückwünschen, das leider von der Massenmaschinerie teilweise abgelöst wurde (siehe MCU).

Auch diesen Kontext muss man berücksichtigen: in einer Zeit in der kaum etwas erfolgreicher ist als der 7 Millionenste Superhelden/Supervillain Film einen Approach zu wählen der absolut nichts gemein hat mit den bekannten Genrevertretern war eine super enttscheidung.

Die schauspielerische Leistung von Phoenix wird sicherlich Vorbild für viele kommende Generationen wie auch einst Ledgers Joker, er hat den Charakter und dessen Psyche in Perfektion präsentiert.

Wenn man Joker anschaut muss einem bewusst sein, dass man gerade nicht das typische Comic-Helden oder -Villain Rezept bekommt. Dass die Idee ursprünglich nicht auf Joker beruhte sondern auf psychischen Störungen merkt man in jeder Minute des Filmes und dennoch oder gerade deswegen war die Entscheidung, diese Geschichte anhand des mysteriösen Jokers zu erzählen absolut richtig wenngleich Phillips hiermit eine Entscheidung getroffen hat, die 99 von 100 Filmemachern so nicht getroffen hätten.

Der Film selber ist intensiv wie kaum ein anderer, er hat den richtigen grad von allem. Er schafft es - und ist es nicht das, worum es beim Kino geht? - den Zuschauer wirklich zu fangen und die Gefühle und Entwicklung unseres Protagonisten miterleben und mitfühlen zu können.

Hinzu kommt, dass der Film kein bisschen konventionell ist. Man merkt, dass sich Phillips keine Grenzen gesetzt hat, kein Schema als Vorlage genutzt hat, er hat den Film umgesetzt wie er ihn haben wollte ohne große Schablonen oder sonstiges wie es heute leider oft üblich ist. Das merkt man neben den offensichtlichen Punkten wie Drehbuch auch an Kamera, Szenenbild und Musik.

Auch die Entscheidung, nicht die klassischen Joker-Origins zu erzählen, war eine ausgesprochen gute. Denn wann immer man diese Geschichten verfilmt hat man das Problem, dass es Menschen gibt, die schon grob wissen was passiert. Das weiß man hier natürlich in gewisser Weise auch, aber der Leidensweg unseres Protagonisten ist ein unbekannter.
Dazu kommet Interpretationsspielraum. Was war real, was Einbildung? Leidet Arthur wirklich an einer chronischen Krankheit wegen der er ständig lachen muss, oder ist das einfach ein Effekt seiner über Jahre geschundenen Psyche? Ist er der Bruder von Bruce Wayne? Je nachdem, wie man verschiedene Fragen für sich beantworten, ändert sich auch der Charakter und das Bild das wir auf ihn haben.

Und das wohl größte was Joker geschaffen hat: die Comic-Villains waren trotz ihrer oft emotionalen und tiefgründigen Geschichte eben die Bösen, man mag ihre Geschichte kennen und ihr Leid nachvollziehen, dennoch waren sie immer weit weg vom Zuschauer/Leser.
Joker hat es geschafft, dass man selbst direkt Teil dieser Entwicklung wird. Wenn ich lese wie Freeze zu Freeze wurde in einem Experiment um seine Frau zu retten, dann mag mich das rühren, aber es bleibt eine Geschichte. Die im Film demonstrierte Wandlung bis hin zum Joker - welche ja selbst im Film nicht ganz abgeschlossen ist, vom Joker wie man ihn kennt sieht man eigentlich nichts, maximal einige Minuten könnte man argumentieren - packt einen direkt an der eigenen Psyche und man muss sich fragen: würde ich anders damit umgehen können? Man erlebt diese Wandlung als etwas wofür man sogar eine gewisse Sympathie hegt, man schaut sich das an und muss sich eingestehen "aus seinem Standpunkt heraus würde ich das auch machen".

Zuletzt - was auch schon ein wenig angesprochen wurde - bedient sich der Film der Welt um Batman bzw. Joker, aber ohne die sowieso schon allseits bekannten Klischees und Vorgeschichten nachzuerzählen, stattdessen traut er sich andere Sichtweisen anzubringen (Thomas Wayne, Bruce Wayne z.B.) und die Sicht auf vieles zu verändern.

Der Joker - das muss gesagt sein - wurde trotz dessen, dass es eine wahnsinnig einzigartige Rolle ist, bisher mit Ausnahme von Leto gigantisch verkörpert, von Jackson über Hamill, Ledger und schließlich Phoenix, aber gerade darin liegt deshalb auch eine Kunst. Die Rolle hat mit den genannten schon 3 Vertreter, die sie zur Perfektion getrieben haben, dabei ist es nicht einfach, sich da eingliedern zu können, dennoch hat der 2019er Joker einen Joker erschaffen den wir noch nicht kannten und der auch absolut berechtigt ist.

Alles in allem ein rund um gelungenes Meisterwerk der Kinogeschichte, ich würde mir mehr Filme dieser Art wünschen.

Ist halt die Vorgeschichte vom Joker und die war halt nicht action reich, sondern nur traurig. Der Typ wurde vom System krank gemacht und der Film repräsentiert das ziemlich gut und spiegelt sich wahrscheinlich auch mit Fällen aus der Realität.

Mir hat er persönlich auch nicht so dolle gefallen, vor allem wenn man den Heath Ledger Joker kennt, aber ist trotzdem gut gemacht und der Schauspieler hat seine Rolle gut gespielt.

Ich fand, dass er etwas länger hätte sein müssen. Mir endete der zu schnell aber die Plottwist war grandios. Und generell die Schauspielerische Leistung. Zu recht einen Oscar für bekommen, soweit ich weiß.

Ich fand nur die erneute "Neuschreibung" von der Ermordung der Eltern von Bruce nicht nötig, weil es auch keine wirkliche Rolle spielt. Soweit ich weiß wird da nicht drauf aufgebaut in Zukunft.

Fand in echt nicht schlecht, war aber auch kein Oscar, kann man anschauen. Ne gute 7 von 10

Woher ich das weiß:Hobby – Bin sehr viel auf Netflix unterwegs

Ich hab den Film ziemlich gut gefunden, viel besser als die meisten anderen Superheldenfilme. Ein Kumpel von mir hat Joker schon 15 mal geschaut lol.


LottiAnounymous 
Fragesteller
 29.06.2021, 12:48

Ich würde Joker nicht als Superhelden Film bezeichnen psychologisch ist der interessant aber selbst in psychologische hätten die viel mehr machen können.

Ich kenne unbekannte bzw nicht so bekannte Filmchen die Psychologisch mehr auf dem Kasten haben deswegen versteh ich den Hype nicht so ganz.

Mit war bewusst das es kein typischer Superhelden Film ist sondern total ins Psychologische geht und irgendwie war ich da echt bisschen enttäuscht mir haben da so ein paar Sachen gefehlt die Handlung war mir auch bisschen zu flott.

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