Ethischer Minimalkonsens/ Grundkonsens

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Ein Grundkonsens ist eine stillschweigendes grundlegendes Übereinkommen. Ein solches ist zum Beispiel bei uns, dass man jemandem höflich begegnet. Das hat nichts mit verfassungsmäßigen oder durch andere Gesetze geregelte Rechte zu tun.

Ein Ethischer Minimalkonsens ist ein grundlegendes Übereinkommen, durch das man eine andere Ethnie nicht beleidigt. Dieser Begriff ist natürlich etwas verwaschen, weil Beleidigung oft vorgeschoben wird, um religiöse Ansichten 'durch die Hintertür' durchzusetzen. Ein solcher Konsens setzt aber von BEIDEN Seiten ein GLEICHRANGIGES Verständnis voraus, was oft nicht gegeben ist.

Nicht unter dem ethnischen Minimalkonsens fallen zum Beispiel die ganzen Auseinandersetzungen um die Mohammed-Karikaturen, da es einerseits ein verbrieftes Recht unserer freiheitlich- demokratischen Rechtsordnung ist, dass ich GRUNDSÄTZLICH jede historische Figur sowohl kritisieren als auch mich über sie lustig machen darf und andererseits auf islamischer und islamistischer Seite ein gewisses Defizit besteht, diese Ordnung zu verstehen. Bei uns steht einmal grundsätzlich staatliches über religiösem Recht - im Islam nach strenger Auslegung hat sich das staatliche Recht der Scharia unterzuordnen.

Ethischer Minimalkonsens ist eher, wenn in Konfliktgebieten wie dem Kosovo Muslime und Christen dazu gebracht werden, sich nicht gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, sondern die jeweilige Andersartigkeit zu dulden.

Ein Grundkonsens ist beispielsweise, dass eine Gesellschaft sich einig ist, dass alle Menschen den gleichen Grundwert haben und daher mit einer gewissen Würde behandelt werden müssen. Ein ethischer Minimalkonsens ist eine Übereinkunft der Mitglieder einer Gesellschaft, die für ein geregeltes Zusammenleben unerlässlich ist. Bspw. dass es unmoralisch ist, anderen Schaden zuzufügen.