Ethische Frage, nach dem Prinzip „wer zu erst kommt mahlt zuerst“?

8 Antworten

Alkohol ist eine Droge und Drogenabhängige würde ich ausschließen. Sollte das nicht berücksichtigst werden, muss man sich gegen eine Organspende aussprechen. Toleranz hat auch seine Grenzen und dann hört auch die Solidarität auf.

Von Experte DianaValesko bestätigt

Hallo

wer zuoberst steht, kommt zuerst! Wir sind dazu verpflichtet, alle gleich zu behandeln, ohne wertende Moral…

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich finde Menschen interessant und mag sie

SEKschulz  31.05.2024, 22:17

Normalerweise wird bei der Ordnung auf der Warteliste das Alter und die Vorerkrankungen mit berücksichtigt. Wir hatten im Freundeskreis jemanden, der mit 55 einen schweren Arbeitsunfall hatte. Später kam auch noch Lungenkrebs und COPD hinzu. Sein Erfolg auf ein Spendenorgan (Lunge) waren äußerst gering, da er wie gesagt schon recht "alt" war. Kinder und Frau hatte er auch nicht. Es gibt Priorisierungen im Gesundheitssystem, wonach ältere Patienten ohne Erziehungspflichtige Kinder/Familie eben weiter hinten angestellt werden als jüngere. Theoretisch würde es zu deinem Fall so kaum kommen können. Denn das Gremium/die Instanz, das/die über ein Spendeorgan bzw. über die Spendenbedürftigkeit entscheidet, berücksichtigt eben auch solche Punkte mit. Aber: Ethisch würde man den Familienvater bevorzugt handeln, da er eben den "höheren" Wert hat (Familie). Der Alki aus dem Fall hätte dann das Nachsehen. Wobei ich in der Realität wie gesagt denke, dass der Alki aufgrund seiner Alkoholsucht schlichtweg "Pech gehabt" hätte. Allerdings würde die "Wer zuerst..."

-Regel dann genau den bevorzugen, der eigentlich weniger bedürftig ist.

Ich würde aber als Arzt nur nach der Liste gehen, ohne nach Familie und Hintergründen zu fragen. Nicht zuletzt haben Vertauschungen solcher Art auf eigenmächtigem Gutdünken dafür gesorgt, dass es auch jede Menge Skandale gab. Nicht wenige Ärzte wurden wegen Bestechlichkeit schon dafür belangt, dass solche Listen manipuliert und manche Leute bevorzugt wurden. Wenn du also nun Arzt bist, sind diese Listen bindend. Wenn das Spendengremium entschieden hat, dass der Alki bevorzugt wird, dann muss man sich auch dran halten. Sonst kann es eben passieren, dass man belangt wird.

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SEKschulz  31.05.2024, 22:22

Bei der Spendenbedürftigkeit spielen viele Faktoren mit rein.

Wie lange wartet der Spender noch ?

Würde eine Spende ihm noch das Leben retten ?
Wie alt ist der Bedürftige ?

Welche Vorerkrankungen hat er ?

Hat Familie und Kleine Kinder ?

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Ich möchte mich nicht ins Unrecht setzen und "Gott" spielen.

Wir stecken nicht in den Schuhen des Alkoholikers, wie seine Vita war, was zu der Alkoholsucht geführt hat.

Man sollte ehrlich bleiben und nicht über Menschen richten.

Ich würde sie nicht vertauschen. Ich finde den Gedanken gemein: Selbst schuld, dass du krank bist! Das habe ich nicht zu beurteilen, weil ich bin ja nicht Gott!

Eine Alkoholkrankheit ist auch eine Krankheit!


vetranooo  01.06.2024, 22:25

Mitgefühl ist in Ordnung, aber eine zweite Chance auf Leben nicht. Der Alkoholiker wird wieder eines Tages anfangen zu trinken. Meine Antwort ist deshalb nein.

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Stell dir vor du würdest die Lebensgeschichte vom 55 jährigen hören, wurde Alkoholiker weil er mit den Verlust eines Familienangehörigen klar kam, arbeitete sein Leben lang, Pflege einen Familienangehörigen,

Jetzt stell dir die Lebensgeschichte vom 35 jährigen vor. Gab innerhalb der Familie Krebserkrankungen, studierte IT, lernte jung seine Frau kennen, bekamen Kinder

Ich würde mich wahrscheinlich für Person B entscheiden weil jeder Recht auf Leben hat