Erste Schritte mit Transsexualität?
Hallo alle miteinander,
ich werde bald 20, komme aus Österreich und bin ziemlich verwirrt haha. Während der Corona Pandemie hatte ich wirklich oft Zeit für mich bzw. Zeit zur Selbstfindung. Ich hatte schon davor so ein komisches Gefühl, aber vor allem während dieser Zeit konnte ich dieses Empfinden einfach nicht loswerden, dass etwas nicht ganz mit mir passt - dass ich nicht "vollständig" bin. Zuvor habe ich es einfach auf irgendwelche Fantasien, hormonelle Verwirrung bzw. möglicherweise selbst Transvestismus geschoben. Jedoch befasste ich mich im Rahmen meiner Abschlussarbeit (VWA für alle Österreicher*innen) über das Thema "Transsexualität im Jugendalter" und musste mich dadurch intensiv mit den Details rund um die Thematik befassen. Als ich beim Unterkapitel Diagnose, Symptomatik und Hürden ankam, konnte ich mich immer mehr mit den genannten Punkten (sprich Gender Dysphorie/Geschlechtsinkongruenz) identifizieren.
Ich bin eben wirklich verwirrt, weil möglicherweise projiziere ich diese "Symptome" nur auf mich - so ein bisschen wie ein Placebo. Meine eigentliche Frage ist es nun wie kann ich aus fachgerechter, medizinischer Sicht mir eine Bestätigung holen. Gehe ich mit meinem Anliegen einfach zum Hausarzt und der vermittelt mich dann weiter? Suche ich eigenmächtig nach einem/einer Psychiater*in? Wie gesagt ich trage diese Last schon einige Jahre mit mir und über dieses Problem mit meinen Eltern zu sprechen ist nicht wirklich möglich da sie ein... eher konservatives Mindset haben. Mit meinen Freunden habe ich zwar auch schon gesprochen aber wirkliche Hilfe war es dann doch nicht - nicht einmal auf einer "seelsorgenden" Ebene.
Es würde mich wirklich freuen wenn ich hier vielleicht Hilfe für meine wirklich ersten Schritte bekomme und bedanke mich deshalb schon mal im Vorhinein.
Dankeschön und ein frohes neues Jahr an euch alle!
2 Antworten
Ich kann leider nur über Deutschland berichten, denke aber mal, dass es ziemlich ähnlich sein wird; in ein paar punkten gibt es dazu Anmerkungen.
Psychisches Wohlbefinden und ggf. spätere medizinische / (in Österreich anscheinend auch der Personenstand) geht eigentlich alles über Psychologen.
Solche können dir auch mit Unsicherheiten, etc. helfen (wobei manche solche als Grund sehen, dass es nicht so sei; hier empfiehlt sich zu solchen mit Erfahrung zu gehen). Zu solchen kannst du theoretisch einfach so gehen, mit einer Überweisung vom Hausarzt ist es oft aber einfacher (Manche Praxen wollen es so / können dadurch irgendwie besser arbeiten. Das ist aber eigentlich kein großes Ding. Einfach beim Hausarzt sagen, dass du diese Gedanken hast und zum Psychologen möchtest).
Erfahrene Ärzte lassen sich unter anderem durch diese Community-Angebote finden:
- https://www.queermed.at/verzeichnis/ (Queermed gibt es für einige Regionen; hier der Österreichische Ableger)
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Sonst kannst du auch nach Vereinen und Selbsthilfe-Gruppen in deinem Umfeld suchen, wenn du denkst, dass es dir helfen könnte, mit anderen trans* Menschen zu reden. Es gibt auch im Internet Orte dazu, wie z. B. https://www.reddit.com/r/germantrans/ (weniger, aber hier gibt es auch Menschen mit Erfahrungen zu Österreich)
Ich habe noch diese Seite gefunden; habe damit aber keine Erfahrung / kann nicht sagen, wie gut die Informationen sind: https://www.transx.at/index.php
Es gibt Psychologen, die sich darauf spezialisiert haben, da würde ich hingehen.
versus:
ich seh da nix aus Österreich.