Erfahrungen mit textbroker? Lohnt es sich?

3 Antworten

Ich würde die Finger davon lassen. Die Plattform ist zwar seriös und bezahlt auch, sobald man die Auszahlungsgrenze erreicht hat. Aber die Höhe der Bezahlung hängt von der Qualität ab.

  1. Beim ersten Text wird man in eine der fünf Kategorien eingestuft, wobei 5 die am höchsten vergütete ist. Allerdings wird diese als "professionell" bezeichnet. Ich selbst habe stets von Textbroker bestätigt bekommen, dass meine Texte einwandfrei sind. Trotzdem wurde ich immer nur mit Stufe 4 bewertet.

  2. Bei jedem Text, der zeitlich und gestalterisch an ziemlich enge Vorgaben gebunden ist, erfolgt eine erneute Bewertung. Sobald man also einmal schlechter bewertet wird, beispielsweise durch einen Rechtschreibfehler, wirkt sich das finanziell ziemlich lange aus, da der Bewertungsdurchschnitt sinkt und in der Folgezeit also nur geringer vergütete Texte bearbeitet werden können.

  3. Noch schlimmer sind die Kunden. Sie geben meist Aufgabenstellungen, die zwar umfangreich, aber dennoch ungenau formuliert sind. Oft sind Vorgaben enthalten, wie häufig ein bestimmtes Wort an welcher Stelle im Text zu erscheinen hat. Daraus soll man dann einen qualitativ hochwertigen Text gestalten, mit dem Textbroker und der Kunden gleichermaßen zufrieden sind. Kunden dürfen zudem ebenfalls den Text bewerten und können ihn auch reklamieren. Wer ihn dann (immer unter der Gefahr der qualitativen Herabstufung) nicht schnell ändert, hat den Auftrag verloren und somit umsonst gearbeitet. Ich hatte zudem den Eindruck, manche Kunden wollten nur den sowieso schon sehr geringen Preis drücken.

Fazit: Es gibt bessere Möglichkeiten für Online-Autoren. Aber wie erwähnt, das ist natürlich eine persönliche Meinung.


nitefiredreams  07.10.2013, 19:34

Ja Punkt 3 ist echt ziemlich nervig. Das hatte ich schon ganz vergessen. Da wird oft gesagt, dass ein bestimmtes Wort z.b. 5 mal vorkommen soll, obwohl es eigentlich dann total unpassend ist. Man denkt schon fast mehr darüber nach, wie man die Wörter möglichst oft unterbringen kann, als das man sich über den Inhalt Gedanken macht. ^^

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Ich schreib seit etwa einem Monat sehr sehr fleißig, und hab in etwa 50 Stunden Arbeit 100 Euro verdient. Das Schreiben selbst ist nicht das Problem, allerdings kostet das Recherchieren vorher zuviel Zeit. Wie man unschwer ausrechnen kann, kommt man auf einen Stundenlohn von 2 Euro. 

Das ist genau die Masche, mit der Textbroker arbeitet, Studenten und billige Schreiberlinge niedrig einzustufen und auszubeuten. Um Qualität geht's eh nicht bei 90% der Texte. Was mich jetzt nach einem Monat außerdem runterzieht, ist nicht so sehr der Verdienst, sondern dass mir jetzt erst so richtig die Augen aufgegangen sind, was im Internet alles gefakt ist: man verlangt Artikel, die nach Zeitung klingen und ein Produkt gut einstufen, man verlangt positive Rezensionen und Filmkritiken (Buch lesen plus Text für ca 2 Euro). 

Eigentlich bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob das hier bei Gute Frage alles mit rechten Dingen zugeht. Ich glaub ich muss mein Karma schonen und mich bei Textbroker abmelden. Es ist unlauterer Wettbewerb gegenüber guten Autoren und Agenturen. Ich hab ein schlechtes Gewissen und finde, das System sollte eigentlich nicht unterstützt werden. 

Mein einziges Problem: Schreiben macht mir Spaß und ich lern viel dazu - das möchte ich als positiv bewerten. Gruß R

Ich habe dort bereits einige Texte verkauft. Meiner Meinung nach ist der Zeitaufwand zum Schreiben einfach zu groß. Bevor du überhaupt mit dem Schreiben anfangen kannst, musst du meistens erst viel recherchieren und dir Wissen aneignen. Oft muss man seinen fertigen Text dann nochmal überarbeiten, weil den Leuten irgendwas nicht passt. Zumindest ist die Seite seriös und zuverlässig. Du bekommst also dein Geld auf jeden Fall wenn dein Text angenommen wird. Der Aufwand ist aber insgesamt zu groß für das bisschen Geld, es sei denn du hast mal hin und wieder das Glück an einen Auftrag zu kommen wo du dich bestens auskennst und in 20 Minuten alles aus dem Kopf schreiben kannst ;)