Erfahrung Zoo praktikum tierpfleger

4 Antworten

Hallo,

ich machte Praktika in diversen Zoos und auch eine Ausbildung zum Zootierpfleger. In meinem Ausbildungbetrieb wurde der Arbeitstag mit dem Zubereiten von Futter begonnen (ca. 2 Stunden täglich). Da ich in einem großen Vogelpark lernte wurden größtenteils Eintagsküken verarbeitet. Den Küken wurden Flaum und Haut abgezogen, die Beine, Flügel und der Dottersack abgeschnitten. Zudem wurde viel Fisch, Ratten, Mäuse, Meerschweinchen, Schafe, Ziegen und RInderhälften zerlegt. Tote Ratten sollte man zerteilen wenn sie noch gefroren sind, da sich dann der Gestank in Grenzen hält. Ich schreibe das extra so "krass", da viele Menschen denken, dass Tierpfleger hauptsächlich mit Tieren kuscheln. Das ist nicht so!

Die meiste Zeit verbringt der Pfleger mit dem Füttern und Reinigen der Gehege. Diverse Zoosendungen sind fernab der Realität.

Ich war letztens 3 Wochen in einem Tierpark. 90% ist sauber machen aber auch füttern usw. Am letzten Tag konnte ich Waschbären streicheln, das war echt süß aber für mehr ist auch keine Zeit. Für mich ist es mein Traumberuf und ich fange auch die Ausbildung an, aber man muss auch sagen dass einem anfangs alles wehtut und man vor Muskelkater nicht mehr richtig denken kann. Also früh genug mit Muskelaufbau anfangen ;).

Für mich war das Schwerste eher die mentale Herausforderung, denn man kennt die (meist sehr netten) Pfleger nicht und steht sehr oft verwirrt rum und weiß nicht was man jetzt machen soll, während die Pfleger natürlich genau wissen was zu tun ist. Es gibt viele Regeln und man muss erstmal in den Alltag reinkommen, welches Tier jetzt was und wann braucht, wo alles steht etc.

Auch die Arbeitsstunden sind lang. Als Praktikant war es nur von 7:30 bis 14:30 aber echte Pfleger arbeiten eher 8 bis 12 Stunden am Tag, manchmal ohne Wochenende, mit Überstunden oder an Feiertagen, auch Nachtschichten bei z.B. Geburten, das muss einem alles vorher bewusst sein. Ich war aber auch in einem Wildpark mit etwa 10 Pflegern, während große Zoos ganze Teams mit jeweils 15 Personen haben. Kleinere Zoos haben daher weniger Personal die aber mehr Arbeit leisten müssen.

Zusammengefasst muss man körperlich viel leisten können und auch wenn einem alles wehtut muss man trotzdem bei 35 Grad in der Sonne noch weitere Stunden durchmachen. Und das auch nach Zeitdruck, bei Praktikanten wird manchmal noch Ausnahme gemacht aber bis zum Ende des Tages muss trotzdem alles sauber und gefüttert sein egal ob du jetzt nicht mehr kannst oder deine Hand wehtut. Es müssen trotzdem alle Fütterungszeiten eingehalten werden, und Pfleger / Ökojahrmacher müssen auch Führungen mit Besuchern machen. Man hat auch als Praktikant nur vielleicht 3 Stunden Zeit bis das ganze Gehege sauber ist, dann ist Frühstückspause, und wenn du bis dahin nicht fertig bist, ja geht halt nicht musst du sein. Und bei mir war das so dass es 1 mal erklärt wurde und dann war ich alleine auch wenn ich noch denke ich weiß nichts. Manche Sachen wurden auch garnicht erklärt weil sie dachten ein anderer hats schon erklärt.

Meistens sind die älteren Pfleger netter, ich hatte z.B. Probleme die Schafe bis zur Frühstückspause komplett sauber zu bekommen und eine ältere Pflegerin hat gesagt lass dir Zeit ich helfe dir gleich, während ein Mädchen was ein FÖJ gemacht hat, mich sehr oft angeschnauzt hat dass ich alles falsch mache dabei sie es mir nicht erklärt hat... kommt halt immer auf die Menschen an. Aber in den Fall war sie sogar jünger als ich und einfach kein netter Mensch.

Also man muss sich bewusst sein wie schwer es ist, aber alles ist erlernbar mit der Zeit und dann macht es auch Spaß.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Arbeite zwar nicht im zoo, sondern als Pferdepflegerin. Aber viel Kontakt zu den Tieren hast du da nicht. Zumal es ja nur ein Praktikum ist. Das ist leider so. Meistens wird man nur für das sauber machen von Gehegen oder fürs fegen gebraucht. Klingt doof, weiß ich. Aber gerade am Anfang ist Das so man muss sich hoch arbeiten. hoffe Ich konnte dir helfen.

Bei einigen Tieren ist es besser wenn du keinen nähreren Kontakt hast. Als Praktikant/in kannst du Tiere streicheln vergessen.