Erdöl-Vorkommen: Wie kann ich mir das vorstellen?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Dafür muss man in der Geschichte zurück gehen und sich vorstellen, wie das Zeug entstanden ist.

Stell dir vor, du stehst auf einer sehr dicken Lehm oder Ton Schicht. Dieses Land sinkt ab und wird vom Meer überspült. In diesem Meer entwickeln sich enorm viele Algen. Aber es gibt nicht genug Sauerstoff, weil es zu warm ist. So sterben die Algen ab und sinken auf den Grund. Die Phasen zwischen neuem Leben und dem Tod in der Tiefe lösen sich immer wieder ab. Die Biomasse wird immer mehr. Der Wind bringt Sand, genau wie die Flüsse, die mit ihren Sedimenten die tote Biomasse bedecken. Zwischendurch trocknet das Meer immer wieder aus und eine Salzschicht bleibt auf dem Sand zurück. Sie sorgt für einen Abschluss nach Oben. Nichts kann entweichen. Trotzdem lagern sich auf dem Salz immer neue Schichten an Sedimente ab. Es ist so viel, dass das Öl inzwischen in unglaublicher Tiefe liegt. Es hatte genug Zeit sich aus der Biomasse zu entwickeln und es liegt ganz still und friedlich zwischen dem Sand und den Steinen, bis ein Bohrkopf von oben durch die Decke kracht. Der hohe Druck presste das Öl und das Gas heraus. Riesige Gasblasen haben sich entwickelt, denn wenn die Biomasse verfault, entsteht eine unglaubliche Menge.

Wird dieses Gas abgepumpt, bleiben Zwischenräume zwischen den Steinen zurück. Manchmal bleiben aber auch große Kavernen zurück. Hin und wieder senkt sich der Boden, weil so viel aus der Erde entnommen wird. Manche Kavernen sind jedoch stabil und die lassen sich als Gasspeicher verwenden.

Mit dem Öl ist es ganz ähnlich. Der Unterschied ist nur, dass das Öl fließt. Wenn man ein Ölfeld anbohrt und das Öl bis auf den letzten Tropfen heraus geholt hat, sollte man das Ölfeld für mehrere Jahrzehnte in Ruhe lassen. Danach kann man aus einigen Bohrlöchern erneut Öl heraus pumpen. Früher hat man geglaubt, dass Öl immer wieder "nachwächst", aber das ist natürlich Quatsch. Das Öl fließt unter der Erde sehr langsam zum tiefsten Punkt und sammelt sich dort, nach dem man den größten Teil abgepumpt hat. Es bewegt sich zwischen den Steinen und es braucht eine Weile, bis man da heran kommt. Es sammelt sich tatsächlich in einem unterirdischen "See". Diesen See kann man manchmal sogar ein drittes Mal leeren. Danach ist dann aber Schluss. Ist das Öl weg, wächst kein neue Öl nach.


Fcb4livE 
Beitragsersteller
 29.10.2022, 12:51

wow danke für die Beschreibung :)

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Fuchssprung  29.10.2022, 12:53
@Fcb4livE

Ich war lange in der Ukraine und in Russland. Dort haben wir Gasverdichter für die Speicher gebaut, aus denen man das Gas und das Öl bereits herausgeholt hatte.

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Gibt es sowohl flüssig, auch an der Oberfläche austretend, aber meisten eher in Bereichen unter Erdschichten, die den Öl- und Gasdruck aufhalten. Durch Anbohren dieser Bereiche kann das Gas und Öl schon gut gefördert werden. Anderes Öl ist in Erdschichten gebunden und muss durch z.B. Wasserdruck ausgelöst werden.

Genauer kannst du das hier nachlesen.