Erdkunde Hausaufgaben richtig so?
Hallo Leute, wir sollten für Erdkunde das Raubbau - Syndrom am Raumbeispiel Amazoniens mithilfe eines Wirkungsgefüges analysieren. (Hab ich so gemacht, siehe Bild) und jetzt haben wir eine Leitfrage: Was hat eine Scheibe Wurst mit dem Raubbau in Amazonien zu tun ?
Verstehe leider nicht, was eine Scheibe Wurst mit dem Raubbau zu tun hat? Hoffe ihr könnte mir bei der Beantwortung dieser Frage helfen. Danke im Voraus:-)
1 Antwort
Hi.
Wurst macht man aus Fleisch. Fleisch aus Tieren. Die brauchen Futter. Z.B. Sojabohnen. Die kann man z.B. in Amazonien auf Regenwaldböden für n paar Jahre anbauen. Dann sind die Böden ausgehagert und man muss neuen Regenwald roden, um da auszusähen. Die ausgehagerten Böden sind verloren, da wird nie wieder Regenwald wachsen. Knapp formuliert und die öffentliche Version.
Stimmt aber nicht ganz. Auch Soja könnte man essen, machen ja manche. Wenn sich das finanziell lohnt, das auf Regenwaldböden anzubauen, dann wird man es machen. Und Nahrung wird man immer brauchen, und zwar immer mehr, weil es ja immer mehr Menschen gibt. Liegt also nicht daran, dass wir Wurst essen, liegt daran, dass Regenwaldsoja gekauft wrd zu Preisen, die es lohnen.
Klar, übernimm. Musst mich nicht mal zitieren ;). Könnte noch etwas ins Detail gehen. Rinderzucht gibt es gerne in Argentinien, da ist amazonisches Futtersoja nicht weit zu transportieren. Die Aushagerung entsteht dadurch, dass der Boden selber keinerlei Nährstoffe halten kann. Was im Regenwald herabfällt und nicht sofort von den Wurzeln recyclet wird ist für immer und unrettbar verloren. Gibt es keine Wurzeln oder sterben sie ab, dann wird Alles ausgeschwämmt. Und es kann sich nie neuer Wald ansiedeln. Deswegen sind die Ackerflächen auch so bald unrentabel und es braucht neue Rodungen.
"Wurst essen" ist Veganerlobbygeschwafel. Wenn das Fleisch aus vernünftiger Landwirtschaft kommt, mit Fütterung nachhaltig angebauter Futterpflanzen, dann ist das nicht schlimm. Wenn ich n Reh schieße und das verwursten lasse, dann stirbt da keinerlei Regenwald dafür, im Gegenteil, dann begünstigt das einen umweltfreundlichen Mischwald bei uns (bin Förster, ich muss das mitunter). Das Problem ist, dass die Leute nicht nachdenken, wenn sie Billiglebensmittel kaufen. Wie schafft es Netto, ne Wurst für den Bruchteil dessen anzubieten, was n Metzger verlangen muss, wenn die vernünftig produziert wurde? Klar, das ist economy of scale und Effizienz, aber doch nicht nur! Ne Änderung des Produktionsverhaltens wird man nicht über Verbote oder Aktionen wie die Bienenrettung vernünftig gestalten können sondern nur mit den Geboten des Marktes: Angebot und Nachfrage. Wenn keiner Regenwaldsojafleisch-Wurst kauft, dann wird die keiner mehr herstellen, dann wird keiner seine Tiere mit Regenwaldsoja füttern, dann wird Keiner Regenwaldsoja anbauen und der Regenwald wird dann dafür nicht abgeholzt.
Danke! Könnte ich deinen ersten Abschnitt dann so übernehmen ? Hast du vlt. Auch noch was hinzuzufügen?;-)