Emotionales familiäres Wirrwarr - wie umgehen?
Sorry für den langen Text.
Meine Familie war nie besonders gut zu sprechen auf meine Ex Schwägerin und schon gar nicht auf ihren neuen Freund. Deren Sohn haben wir aber ins Herz geschlossen und er gehört einfach zur Familie dazu. Für uns sind sie Familienmitglieder. Für sie sind wir das nicht. Weil wir nicht das selbe Blut teilen. Für sie ist es aber selbstverständlich wenn wir viel Zeit mit dem „Nichtblut“ verbringen. 😒 Wir lieben die Kinder halt gleichermaßen. Die Kinder können schließlich nichts für ihre Eltern.
Der Vater Hulk* und ich konnten noch nie miteinander. Wahrscheinlich weil ich ihn schon so lange kenne und weiß dass er eine unglaublich toxische Person ist. Und ich mache auch keinen Heal daraus es ihm direkt zu sagen. Vor allem nicht da er mich ständig respektlos behandelt.
Vor 2 Jahren ist er dann sogar handgreiflich geworden und hat mich gegen die Wand geschubst. Und jetzt kommt’s:
Ich hab das meinen Eltern irgendwann gesagt. Anstatt Verteidigung zu bekommen, wurde er weiterhin normal behandelt. Mit einem aufgesetzten Lächeln, normalem Smalltalk etc. Sie können ihn überhaupt nicht leiden, zeigen es ihm aber auch nicht wirklich. Immer mit dem Satz „wegen der Kinder“. Aber ich bin schließlich IHR Kind. Und wie ich mich fühle zählt nicht, da ich schon erwachsen bin. 😢
Dieses „wegen der Kinder“ ist aber Quatsch. Denn ich verbringe auch unglaublich viel Zeit mit ihnen und muss dennoch nicht überaus freundlich zu den Eltern sein. Oder ihnen was vorspielen. Oder mit ihnen Zeit verbringen. Es ist also machbar, Kinderzeit/liebe zu haben und wahre Gefühle gegenüber den Eltern zu zeigen.
Als Hulk letztes Jahr meine Mutter als Miststück und schlimmeres bezeichnet hat und sogar Polizei Einsatz nötig war, war für meine Mutter klar, dass es jetzt genug ist. Seit knapp 9 Monaten sind sie nun ausgewandert. Müssen aber regelmäßig wieder nach Deutschland. Man hat also Möglichkeit die Enkelkinder zu sehen. Heute musste ich erfahren, dass nicht nur die Enkelkinder sondern auch die Eltern für 1-2 Wochen im Ausland eingeladen wurden.
Als ich sagte ich würde dann aber nicht kommen, sagten sie mir ich soll mich nicht so anstellen. Ich soll an die Kinder denken und auch dass ich sie (Eltern) länger nicht gesehen hab.
Ich kann das aber nicht. Ich kann nicht 2 Wochen mit diesen Leuten verbringen, mir diese Heuchelei antun, danach Beschwerden von meiner Mutter anhören, wie schlimm es mit ihnen war, mir ein schlechtes Gewissen einreden lassen und ertragen wie nett sie miteinander umgehen. Nebenbei fühle ich mich VON MEINEN ELTERN vollkommen verraten.
Wie würdet ihr handeln? Wie erträgt man es, dass die eigenen Gefühle den eigenen Eltern gegenüber egal sind, indem sie den „Feind“ nett behandeln mit der Ausrede es wäre für die Enkelkinder?
1 Antwort
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Deine Eltern stellen das Wohlbefinden der Kinder über die Befindlichkeiten der Erwachsenen, inklusive ihrer eigenen. Ich finde das absolut vorbildlich. Denn was können die Kinder für ihre Eltern? Nichts.
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Eben nicht. Sie stellen ihre eigenen in den Vordergrund.
SIE wollen die Kinder sehen. Aber eben immer nur für den Moment. Denn während des Urlaubs und danach liegen die Nerven blank bei meinen Eltern. Sie regen sich dann auf wie die 2 sich verhalten haben. Kotzen sich dann - oder versuchen es zumindest - bei mir aus. Und während dessen ist so viel Heuchelei da, dass dies sehr schwer zu ertragen ist.
ich bin selber als Kind so aufgewachsen. Ständige Heuchelei der Erwachsenen. Ständiger Streit vor den Kindern. Daher weiß ich, dass Ehrlichkeit wesentlich gesünder für die kindliche Seele ist, als als dieses Schmierentheater.