Elektromagnetischer Schwingkreis mit 2 Spulen?

2 Antworten

Wo liegt das Problem? Ob die berechnete bzw. geforderte Induktivität durch eine einzige Spule mit a Henry oder mit 100 Spulen (in Reihe) zu je a/100 Henry realisiert wird, ist den Schwingungen völlig gleichgültig. Du darfst bei einer Spule auch jede einzelne Windung als eigenständige, eingereihte Spule betrachten.

Ein elektrischer schwingkreis benötigt in jedem Fall sowohl kapazitive (Kondensator) als auch induktive (Spule) elemente.

Dies liegt daran, dass sich schwingungen nur dann ergeben können, wenn energiespeicherelemente vorhanden sind, die eine phasenverschiebung aufweisen (Kapazität: Strom eilt der Spannung um 90° voraus, Induktivität: Spannung eilt dem strom um 90° voraus).

es spielt prinzipiell keine rolle ob du den induktiven teil mit zwei spulen realisierst und den kapazitiven teil nur mit einem kondensator. entscheidend ist die gesamtheit an induktiven und kapazitiven speichern sowie die Dämpfung (ohmsche anteile).

Wenn die ohmschen anteile zu groß werden kann es sein, dass sich gar keine schwingung ergibt.

Eine gute seite mit einem schwingkreisrechner, animationen und formeln findest du bei:

http://www.walter-fendt.de/ph14d/schwingkreis.htm

gutes gelingen.

LG.


Freerider09 
Beitragsersteller
 19.06.2011, 15:55

Hallo, danke für deine Antwort, trotzdem stellt sich mir noch die Frage, wie das ganze dann aussieht. Mein Lehrer hatte mal das Beispiel mit 2 Kondensatoren und einer Spule. Dabei ging die Energie von Kondensator 1 zur Spule. Von dort aus zum Kondensator 2 und dann das gleiche wieder zurück. Insgesamt war das eine Schwingung. Wie kann ich mir das denn so bei zwei Spulen und einem Kondensator vorstellen? An der Formel ändert sich da aber nichts,oder ?

gutzehn  19.06.2011, 16:36
@Freerider09

Stell dir mehrere Kondensatoren oder Spulen doch einfach als "black boxen" vor bzw. fasse diese gedanklich zusammen (was ja auch physikalisch richtig ist). Man nennt dies auch Ersatzschaltbild (ESB):

  • Kondensator: bei parallelschaltung gilt: Cges=C1 + C2 +C3..., bei reihenschaltung gilt: 1/Cges = 1/C1 + 1/C2 + 1/C3....
  • Spule: bei parallelschaltung gilt: 1/Lges = 1/L1 + 1/L2 + 1/L3..., bei reihenschaltung gilt: Lges=L1 + L2 +L3..

Würde dir dann zum "intuitiven" verständnis nochmal vorschlagen, die animation im obigen link anzuschauen:

dort siehst du anschaulich wie sich feldaufbauten von spule und kondensator zeitlich entwickeln und ob sich schwingungen ergeben oder nicht (i. A. der Werte die du für L, C, R eingibst: Ungedämpfte Schwingung, gedämpfte Schwingung, aperiodischer Grenzfall, Kriechfall).

Hoffe das war ein bischen hilfreich.

Beste Grüße.