Eisige Kälte in Beziehung - Was tun?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Klingt leider so, als wärt ihr beide nicht dafür geschaffen einen gemeinsamen Alltag hinzubekommen, ihr seid in euren Erwartungen und auch im Umgang mit Problemen schon sehr, sehr unterschiedlich. Ohne ihn verteidigen zu wollen aber er hat wohl aus der Tatsache, dass er sich überproportional an den Kosten beteiligt ein gewisses Anspruchsdenken entwickelt. So nach dem Motto, dann ''bezahlst'' du eben den Ausgleich in überproportionaler Hausarbeit. Darüber kann man noch diskutieren, ich würde das nun auch nicht gut finden aber das eigentliche Problem kommt ja noch, denn 2 Monate lang nimmst du das hin, machst gute Mine zum bösen Spiel. Das merkt er aber gar nicht, er denkt ''joa passt scho, so lässt sich's leben'' und dann explodierst du und brüllst ihn an, für ihn aus heiteren Himmel. Diese Form der ''Schocktherapie'' scheint bei ihm nicht so gut angekommen zu sein. Also das nächste Mal den anderen erst gar nicht so lange in seinem Anspruchsdenken unterstützen sondern direkt mal einfach die gegenseitigen Ansprüche, ebenso wie das eigene Leistungspotential auf den Tisch und schauen ob man dabei einen Kompromiss findet bei dem sich keiner benachteiligt fühlt. Denn das dürfte aktuell bei deinem Freund der Fall sein, er fühlt sich über den Tisch gezogen und ungerecht behandelt. Klar, müsste man deswegen noch lange nicht so kindisch reagieren, aber mei, er ist halt so.

Wenn er wirklich gar nicht mehr bereit ist mit dir zu reden auch nicht darüber ob man neue Regeln finden könnte bei denen er sich gerechter behandelt fühlt, dann bleibt leider wirklich nur die Trennung. Egal wie traurig das dann für dein Kind ist, aber eine Partnerschaft ohne Kommunikation ist wie ein Leben ohne Luft zum atmen, das geht einfach nicht. Eine Therapie sehe ich allerdings jetzt auch nicht so dringlich erforderlich, wenn ihr es schaffen würdet offen über eure Erwartungen an eine Beziehung zu reden müsste das eigentlich unter 4 Augen zu schaffen sein. Aus seiner Sicht investiert(e) er halt schon viel in die Beziehung, hat Geld und Freiheiten abgegeben und ich denke mal er sieht nicht so ganz wo die Vorteile nun liegen (für ihn) und wohl auch nicht was er so viel falsch gemacht haben soll, das müsstest du ihm halt erklären.

Wenn ich so lese was du alles über ihn schreibst, könnte auch ich auf die Idee kommen du siehst ihn in erster Linie als Vaterersatz für dein Kind und Versorger. Klar ist das sicherlich nicht so, sonst wärst du nicht so frustriert und die Kälte würde dich nicht belasten. Aber was zählt ist der Eindruck der bei ihm ankommt und wenn du dann ohne Vorwarnung brüllst ''dann fliegst du raus'' und ''dann tausch ich das Schloss aus'', dann kommt das bei ihm eben so an, als wäre er für dich austauschbar, als gehe es nur darum, dass er funktioniert, als Versorger. Die Traurigkeit die dich so reagieren lässt, kann man kaum noch erkennen wenn du brüllst, das ist leider so.


fireandwind 
Beitragsersteller
 18.06.2013, 14:46

Vielen Dank für Deinen sehr langen Brief. Deine Sichtweise könnte schon stimmen... zumindest kann ich nun mehr verstehen, wie er sich vielleicht fühlt. Er redet ja nichts...ein Gespräch werde ich auf jeden Fall versuchen.

1

Ich denke, eine räumliche Trennung wäre auf jeden Fall ein guter Anfang! Es ist meist so, dass sich alles ändert wenn man zusammen wohnt! Man hockt ständig aufeinandern und dann fängt man an sich an so Kleinigkeiten wie ein nicht abgeputzes Messer aufzuregen und teilweise geht das dann wirklich bis zum richtigen Streit! Das du zugenommen hast, liegt an deiner seelischen Belastung! Das kann man nachvollziehen! Hast du schonmal mit ihm über eine eventuelle räumliche Trennung geredet, damit ihr euch beide mal klar werdet, was ihr eigentlich wollt und wo der Sinn liegt? Du wirst schnell merken, ob du dich dann besser fühlst wenn er nicht mehr bei dir wohnt...

Wünsch dir auf jeden Fall viel Glück, dass alles wieder ins Gleichgewicht kommt!

Eine traurige Situation. Scheinbar ist dein Vertrauen zu ihm dahin und seine Liebe zu dir. Ich denke, ihr leidet beide daran, zusammen zu wohnen. Vielleicht wäre zumindest eine räumliche Trennung das Beste für alle.

Eine Trennung ist unter solchen Umständen unumgänglich, zumindest räumlich. Möglich dass er bei getrennter Wohnung aus seiner Schockstarre, so was kann es ja auch sein, herauskommt und sich dann Vieles wieder einrenkt. Die Erfahrung lehrt, dass eine Schocktherapie mitunter recht erfolgreich sein kann. Sollte auch die nichts nutzen, ist eine völlige Trennung ein Gebot des eigenen Selbstschutzes.

Wenn Dir nichts mehr Positives einfällt gibt es nur eine Lösung fürchte ich.