Eine Frage zur Erdung (Elektrik)?
Ich weiß schon, dass eine Erdung eine Verbindung zum Erdreich ist und den "überschüssigen" Strom/Energie bei einem geschlossenen Stromkreis ableiten soll. Aber was ist dieser überschüssige Strom und wie entsteht er. Und wo verbinde ich das Erdungskabel mit dem Stromkreis?
5 Antworten
Das ist kein überschüssiger Strom, sondern Fehlerstrom, also Strom der nicht über den Nullleiter zurückgeführt wird. Das wiederum löst ein Spannungsungleichgewicht im Fehlerstromschalter aus und dieser löst aus.
Im Endeffekt geht der Strom aus dem Nullleiter als auch der Erdung in die Erde.
Das Prinzip der Erdung funktioniert nur, weil über die Erde der Strom quasi zum Kraftwerk zurück geleitet wird (um es mal bildich darzustellen, was aber physikalisch nicht ganz korrekt ist und nur ne vereinfachte Beschreibung). Dazu gibt es sowas wie Potentialunterschiede, also alles, auch du als Mensch, ist irgendwie geladen. Wenn wir etwas anfassen, dann passt sich die Ladung an den Gegenstand an, ist man zu unterschiedlich geladen, krieg man eine gewischt.
So, im Haus sind die elektrischen Geräte geerdet, der Grund: Sollte es einen Schaden am Kabel geben und das stromführende Kabel berührt das Gehäuse, so wird der Strom über das Gehäuse und dem Erdungskabel durch die Sicherung zurück zum Kraftwerk fliesen. Die Sicherung sollte dann rausspringen (deswegen FI verbauen!)
Ohne das Erdungskabel wärst du die Person, die eine Verbindung zwischen dem Gehäuse und der Erde (damit auch dem Kraftwerk) herstellst, was heist, der Strom würde durch dich fliesen, was, naja sehr unschön wäre.
Erdung und Potentialausgleich ist nochmal ein Thema für sich, aber ich hoffe das konnte deine Frage ganz gut beantworten.
Der Strom geht den Weg des geringsten Widerstandes. Aber in diesem Falle stehst entweder du oder die Luft zwischen der Erde und der Oberleitung, also geht der Strom durch dich. Aber nehmen wir an, wir haben ein Kabel das von der Oberleitung zu den Schienen führt und du stehst nebendrann und berühst beides, dann würde der meiste Strom durch das Kabel in die Schienen gehen. Nen kleiner Teil auch durch dich, aber es könnte schon reichen, dass du überlebst.
Oder stell dir es nochmal anders vor: Du hast einen Park mit sehr vielen Menschen. Diese Leute wollen aber alle in eine anderen Park. Nun hast du da einen sehr breiten und angenehmen Weg, dann noch einen sehr kleinen, schmalen der etwas stoprig ist. Die meisten würden den breiten und angenehmeren Weg gehen.
Die Erdleitung innerhalb einer Elektroinstallation ist der Schutzleiter (grün / gelb); früher war er noch der kombinierte Neutral / Schutzleiter (bevor FIs eingesetzt wurden). In der Energieversorgung wird die Erde aber auch als Bezugspunkt genutzt, ist also der 4., aktive Leiter. Das findest Du oft an alleinstehenden landwirtschaftlichen Anwesen: Einen Masten mit drei Leitungsseilen, ein dicker Trafo drauf... und der N wird über die Erde gehlolt (ein TT- Netz).
Mfg
bei uns sind die trafos im stern geschaltet und der mittelpunktleiter ist geerdet und gleichzeitig der N
Nicht immer... das IT-Netz (beispielsweise in Krankenhäusern) ist bei uns die Ausnahme. Im Stern- Ja - aber halt nicht geerdet. Seltsamerweise ist es aber in vielen europäischen Ländern anders; beispielsweise in der französischen Industrie: Hier ist es normal, dass die Firmen ihren eigenen großen Trafo im Keller haben und die Firma im IT- Netz betreiben.
also die erdung/potentialausgleich ist nicht für den „überschüssigen“ strom da.
bei einem schuko(schutzkontakt) stecker, bzw steckdose sind das die 2 bügel an der steckdose.
daruber wird der strom abgeleitet, falls der nullleiter unterbrochen ist bzw. dein elektrisches gerät eine fehlfunktion hat und beispielsweise das gehäuse unter spannung steht.
bei deckenlampen auch gut zu sehen. da ist das grün gelbe kabel mir dem metallgehäuse verbunden und am grüngelben kabel (erde) aus der decke verbunden.
Das Ziel ist es alle elektrisch Leitenden Materialien auf das gleiche Potenzial zu bringen (Erdpotenzial) das soll verhindern, dass man einen schlag bekommt wenn man 2 Materialien mit unterschiedlichen Potenzialen anfasst.
Wenn mehr strom raus geht als zurück kommt löst der fehlerstromschutzschalter (rcd oder fi) aus der wird dann darüber abgeleitet falls du das meinst
Ich stelle die Frage nochmal anschaulicher.
Wenn ich barfuß auf Gleisen stehen würde umd gleichzeitig die Oberleitung berühre, würde ja ein starker strom durch mich durch fließen. Wie würde, wenn ich mich Erden würde ( z.b einen Fuß auf den Boden ) das mich vor dem stromschlag schützen? Oder warum würde er dann eher in die Erde gehen und nicht durch mich durch?