Ehe und Zusammenleben?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe Deine andere Frage zu diesem Thema gerade gelesen und muss sagen, ich bin echt erschüttert. Es stellt sich für mich so dar, als ob Deine Frau einen Sündenbock für all ihre unterdrückten Aggressionen braucht, um sich an ihm abzureagieren. Und der bist Du. Ich denke jedoch, daß Du weder devot noch masochistisch veranlagt bist, denn in beiden Fällen würde Dir das nichts ausmachen bzw. sogar gefallen.

Du wirst Deine Frau nicht ändern, schon gar nicht von heute auf morgen. Ihr habt schon mehrmals Paartherapie hinter Euch ohne Erfolg. Was brauchst Du noch, um zu begreifen, daß hier eigentlich Hopfen und Malz verloren ist? Der richtige Weg für SIE wäre, erstmal alleine eine Therapie zu machen, um den Ursachen für ihr absolut destruktives und zerstörerisches Verhalten auf den Grund zu kommen. Sie hat garantiert eine Menge aufzuarbeiten. Damit hast Du aber nichts zu tun, das ist alleine ihr Bier! Danach kann man schauen, ob sie imstande ist, überhaupt noch eine Beziehung mit Dir zu führen. Was ich eher nicht glaube. Sie sieht Dich in der Rolle des Losers und die wirst Du nicht mehr los. Wahrscheinlich macht sie sowieso keine Therapie, denn das bedeutet sehr viel Zeit und Arbeit und den unbedingten Willen dafür.

Ganz ehrlich? Ich würde sehen, daß ich da so schnell wie möglich wegkomme. Sie scheint das Potential zu haben, Dich richtig kleinzukriegen. Dein Selbstwert ist ja bereits deutlich angeknackst. Reiche die Scheidung ein. Du kannst froh sein, wenn Du da mit einigermaßen heiler Haut rauskommst. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Alles Gute und viel Kraft!


Invictus1986 
Beitragsersteller
 15.04.2024, 20:30

Danke dir für deine ehrlichen Worte und deine Einschätzung. Du triffst es wohl auf den Punkt. Ich werde mir ernsthafte Gedanken machen müssen. Lange halte ich das nicht mehr aus.

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Kenne deine Frau ja nicht persönlich, aber für mich hört sich das so an als wäre deine Frau mit sich selber und ihrem Leben überhaupt nicht zufrieden. Und du bekommst das nun leider alles ab. Schätze wenn sie nicht selbst an sich arbeitet oder bereit ist was zu ändern wird eure Ehe dadurch nicht mehr besser werden. Jeder weiß das Sex nicht das wichtigste in der Ehe ist,aber ich denke wenn sie sich auch im Bett von dir zurück zieht dann ist da vieles schon kaputt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

oh je, das klingt bitter. Hast Du schonmal das Thema Paar-Therapie angesprochen? Kann mir vorstellen, dass jedes Gespräch unter vier Augen schnell vorbei ist bzw. unsachlich beendet wird?


Invictus1986 
Beitragsersteller
 15.04.2024, 19:29

Tatsächlich haben wir das bereits zweimal getan. 😞 Ohne langen Erfolg.

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Hey Invictus!

Als Frau kann ich dir versichern, dass wir Frauen leider eine ganz andere Einstellung zu Beziehungen haben als Männer, was darin resultiert, dass man sich ständig missversteht.

Ich versuche hier eine "holzschnittartige" Darstellung zu finden, um die Unterschiede (natürlich plakativ und etwas übertrieben) herauszuarbeiten:

  • Mann: Will im Wesentlichen seine Ruhe, sucht nach Arrangements, die funktionieren, sieht die Sache
  • Frau: Will ständig alles ausdiskutieren, alles ist irgendwie ständig "verhandelbar", sieht die Dinge aus einer emotionalen Perspektive

Das Problem ist also, dass du versuchst, deinen Beitrag zu leisten, und deine Frau das dann alles kritisiert und es doch nie recht ist. Und du bist verwirrt, weil du doch verdammt noch mal alles versuchst, was sie verlangt!

Hier ein Vorschlag, wie es besser funktionieren könnte: Sprich mal mit deiner Frau ruhig über die Finanzen. Du versuchst (unterstelle ich dir jetzt mal) nur, es ihr recht zu machen.

Da wir Frauen aber eine Tendenz haben, ständig nach neuen Lösungen zu suchen, ist es eben nie recht. So funktioniert es also nicht!

Ihr müsst ernsthaft miteinander reden, wer wie welche finanziellen Beiträge leistet. Erarbeitet einen Plan, wer trägt was bei, wer ist wofür zuständig, wer hat welches Geld für sich selbst. Am besten schreibt ihr es auf.

Auf diese Weise kannst du gleich zwei Fliegen auf eine Klappe schlagen: Erstens, du nimmst deine Frau ernst, und das wird sie beeindrucken. Und zweitens: Sie wird anfangen, DICH ernst zu nehmen, weil du aktiv und konstruktiv anfängst, Lösungen mit ihr zu erarbeiten!

Ein Waschlappen bist du für sie nur, wenn du einfach versuchst, es ihr in allem recht zu machen. Das ist aber nicht konstruktiv, weil es kein Miteinander ist und weil du als aktiver Part und Partner darin fehlst!

Ein weiterer Tipp: Auch wenn du krankgeschrieben bist, häng nicht nur zuhause rum! Versuche aktiv zu sein und etwas zu tun! Umgekehrt, wenn du zuhause bist, sei ein aktiver und präsenter Partner, der sich aktiv an der Arbeit beteiligt, die anfällt.

Frag deine Frau, was es zu tun gibt und worum sie froh wäre, das wird sie happy machen, weil wir Frauen einfach oft mehr den Durchblick haben bei diesen Dingen (und manchmal auch einfach unseren eigenen Kopf, wie alles zu sein hat - und da sind wir dann stur!).

Wenn du aber krankheits- oder energiebedingt nicht in der Lage bist, etwas zu tun, kommuniziere das offen. Sei eben genau kein Waschlappen, der sich herumkommandieren lässt, sondern sein ein aktiver, präsenter Partner, der auch seine Grenzen offen kommuniziert.

Ich hoffe, dass ich dir einige Anregungen geben konnte, wie du ein besserer Partner werden kannst und wie du deine Ehe AUCH FÜR DICH besser und konstruktiver gestalten kannst!

Lg, LastDayofEden (beziehungserfahren, muss mich selber damit rumschlagen, dass ich eine Frau bin!)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung