Dürfte ein Buddhist ein Tier töten?
Um es z.B. von seinem Leiden zu erlösen?
Oder einen Menschen, um einen anderen zu beschützen?
4 Antworten
Ein Buddhist darf alles. Es ist immer die Frage, wem es nützt. Aus Eigennutz töten ist verpönt. Sterbehilfe ist unter Umständen sogar wichtig und richtig. Das ist einzig eine Frage der aufrichtigen inneren Haltung.
Die Formulierung "dürfte" impliziert, daß du grundlegend von göttlichen oder weltlichen Gesetzgebern ausgehst, die bestimmte Handlungen sanktionieren.
In Buddhas Lehre ist das nicht so. Beschränken wir uns mal auf die Vorgabe "erlösen und beschützen": Wenn dies deine tatsächliche "Absicht" ist kannst du derartige Handlungen rechtfertigen. Eventuelle "karmische" Folgen werden dich in so einem Fall sicherlich nicht "in die Hölle" bringen😉.
Wir wissen aber - je nach Erkenntnisgrad - auch von Fällen, wo sich ein Mensch (ich sage hier absichtlich allgemein "Mensch", denn derartiges ist ja nicht nur auf "Buddhisten" beschränkt) lieber selbst "aufopfert", als einem anderen einen Schaden zuzufügen.
Je nach Unterteilung ist im Buddhismus von bis zu 31 Daseinsbereichen die Rede. Einer dieser Bereiche ist das Menschenreich, ein weiterer das Tierreich. Die weiteren Bereiche (Himmel, Hölle etc.) sollte man sich aber nicht als "materiell" oder dauerhaft vorstellen.
Auch, um es zu essen, die buddhistischen Völker sind ja nicht alles Vegetarier, besonders die Tibeter sind nicht alle Vegetarier, weil das Klima in Tibet das gar nicht zulässt.
Der Dalai Lama und das Staatsorakel Tibets haben z.B. Fleisch vom Leibarzt verschrieben bekommen, weil sie sich als Kinder daran gewöhnt hätten. Heute ist das nicht mehr so gravierend.
Ein Buddhist "darf" sogar aus Sadismus töten!
...er muss nur bereit sein, mit den karmischen Konsequenzen seiner Tat zu leben!
Das mit dem Karma finde ich interessant. Habe das ja so verstanden, das es eigentlich sowas wie "Gewohnheiten" sind. Je öfter man etwas tut, desto öfter wird man es tun. Und gleichzeitig erzeugen gewisse Tätigkeiten, wie auch Gedanken etc , entsprechende Reaktionen in der Umwelt bzw. Anderen Menschen.
Meines Wissens nach ist das schon so. Wer oft wütend ist, wird nur noch öfter und stärker wütend. Die Trampelpfade im gehirn werden immer tiefer. Wenn man was ändern will, mus man andere Wege gehen.
Ja, aber viele buddhistische Richtungen ermutigen Dich gerade dazu, "andere Wege zu gehen" und nicht auf den "Trampelpfaden" zu bleiben!
Na solange es für den einzelnen besser ist, als seine alten PFade, ist doch alles gut.
Die Buddhisten haben eine Hölle?