Die unvergebbare Sünde, die Gott nicht verzeiht - wie ist sie kurz und bündig zu erklären?

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Hallo Cravenask89,

ich versuche mal, es kurz und bündig zu machen! Das, was Jesus darüber sagte, möchte ich hier einmal im Zusammenhang wiedergeben:

"Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. Zum Beispiel, wer irgendein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer immer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden" (Matthäus 12:31,32).

Bevor man vorschnell befürchtet, die Sünde gegen den heiligen Geist begangen zu haben, ist es wichtig zu verstehen, um was für eine Art Sünde es sich dabei handelt. Bei der Sünde gegen den heiligen Geist geht es um eine vorsätzliche Lästerung gegen den heiligen Geist, der einem bösen Herzen entspringt!

Gegen den heiligen Geist zu sündigen heißt, sich ihm willentlich zu widersetzen, und zwar aus dem Grund, weil das Herz durch und durch böse geworden ist und die Person sich nicht ändern möchte . Es gibt in der Bibel Beispiele von Personen, die sich der Sünde gegen den heiligen Geist schuldig gemacht haben. Dazu zählten z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, als Gruppe gesehen.

LG Philipp


gromio  03.07.2024, 19:02

Einfache Erklärung, danke.

Beispiel: Dreieinigkeit - der Hl. Geist spricht immer vom „allmächtigen Gott“, JHWH, andererseits vom Sohn, Jesus Christus. Letzteres zu ignorieren ist?

Philipp59  03.07.2024, 16:25

Vielen Dank für den Stern! 😊

Wer den Menschensohn verspottet, dem kann vergeben werden.

Sogar wer den Vater verspottet, dem kann vergeben werden.

Doch wer den Heiligen Geist spottet, dem kann nicht vergeben werden.

Das bedeutet, dass wir auf die Führung des Heiligen Geistes in uns hören sollen und Gott ernst nehmen sollen. Wenn wir ignorant sind und absichtlich gegen den Heiligen Geist handeln, dann begehen wir ganz bewusst Sünden wie Geldgier, Neid, Gewalt, Hass usw. Dieser Weg führt gewiss nicht in den Himmel, sondern in die Hölle, selbst wenn sich derjenige als Christ bezeichnet.

Matthäus 12:31 Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben, aber wer gegen den Geist lästert, dem wird nicht vergeben. 32 Wenn zum Beispiel jemand etwas gegen den Menschensohn sagt, dann wird ihm vergeben werden. Wer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden – weder in diesem Weltsystem noch im kommenden.
Hebräer 10:26 Denn wenn wir absichtlich Sünde treiben, nachdem wir die Wahrheit genau erkannt haben, gibt es kein Opfer mehr für Sünden. 27 Es bleibt aber eine gewisse angstvolle Erwartung des Gerichts und ein glühender Zorn, der alle verzehren wird, die sich gegen Gott stellen.

Worum handelt es sich bei der Lästerung gegen den Geist? Diese Lästerung entspringt dem Herzen und verrät Boshaftigkeit, ja böswillige Absicht. Die Sünde, Gottes heiligem Geist zu widerstehen, wird durch ihre Vorsätzlichkeit umso schwerwiegender. Zur Verdeutlichung könnte man anführen, dass in manchen Ländern das Gesetz zwischen Mord und Totschlag unterscheidet, je nach dem zugrunde liegenden Beweggrund oder der Tatausführung, und die Todesstrafe auf Mord beschränkt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Weiterbildung durch fortlaufendes Bibelstudium

Kurze Antwort:

Ein ganz bestimmtes Ereignis der damaligen Zeit, das heute nicht wiederholt werden kann.

Ausführliche Antwort:

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.

Gottes Geist gibt in einem Zeugnis ab aber man tut es nicht nur ab sondern macht sich lustig bzw. lästert darüber.


Hobbyschraubaer  02.07.2024, 13:37
Gottes Geist gibt in einem Zeugnis ab

Diesen abzulehnen oder sich dem zu widersetzen ist im Grunde schon "lästern". Also man muss sich nicht im eigentlichen Sinne darüber lustig machen.

Johannesvd  02.07.2024, 13:43
@Hobbyschraubaer

Nein das glaube ich nicht!

3x Verleugnete Petrus, und auch wenn der Geist nicht in vollem Masse ausgegossen war ist Gott es der in einem Zeugnis abgibt wenn wir Wahrheit sprechen aus glaube heraus.

Der Geist weht wo er will aber nein zu sagen ist die Freiheit jedes Menschen, Gott läßt sich aber in seinem Geist nicht lästern...

Hobbyschraubaer  02.07.2024, 13:58
@Johannesvd

Das war jetzt darauf bezogen dass man sich nicht lustig machen muss sondern den Geist und was dieser in einem bewirkt einfach ablehnt.

Wenn jemand zB. im Glauben Ehebruch begeht (so wie König David), dies aber bereut und um Vergebung bittet, dann ist das durchaus vergebbar. Unverzeihlich wird es wenn diejenige Person es nicht bereut oder keine Vergebung wünscht, obwohl sie weiß das Ehebruch eine schwere Sünde ist.

Was Athanasius71 da gepostet hat beschreibt das eigentlich ziemlich gut, was nicht unbedingt damit zusammen hängt sich im eigentlichen Sinne "lustig" zu machen.