Draußen in Socken rumlaufen?


14.05.2020, 09:06

Einige meinten, dass das asozial aussehen würde. Vielleicht habt ihr ein falsches Bild vor den Augen.

Ich laufe ja nicht mit Winterjacke, Schal usw und dann in Socken rum. Sondern so ein "typisches" Bild von mir ist dann: T-Shirt, Shorts oder Trainingshose und weiße Sportsocken (die man nämlich dann heiß waschen kann und mehr aushalten).

Es ist ja auch nicht so, dass ich ständig so rumlaufe sondern nur im Sommer, wenn es warm ist

18 Antworten

Moin,

das doch überhaupt kein Problem. Ich selbst renne ganz viel barfuß rum, vor ein paar Jahren sogar das ganze Jahr und überall.

Dass deine Füße so empfindlich sind, liegt daran, dass die Haut darunter keine Ledersohle bilden konnte, weil sie immer Schuhe gewöhnt ist. Sobald du mehr ohne Schuhe und Socken rumläufst, ändert sich das und Füße sind gar nicht mehr sehr empfindlich und gefährdet.

Ich rate dir daher erst auf weichen Untergründen und dann zunehmend anderen Untergrund mit Socken oder ganz ohne zu laufen. Dann wird es für dich ganz normal.

Barfuß mag ich nur auf weichem Untergrund.

Das liegt vermutlich daran, weil du falsch auftrittst. Durch die Schuhe hast du dir antrainiert, mit der Ferse aufzutreten, das geht barfuß nicht und ist auch nicht unsere normale Art zu laufen. Barfuß setzt man nicht mit der Ferse, sondern mit dem Vorderfuß auf, dadurch dämpfen Muskeln, Sehnen und Bänder den Aufprall. Je nach Untergrund wechselt das dann automatich vom Vorderfuß über den Mittelfuß und bei weichem Untergrund auch mal zur Ferse.

Für Asphalt und so sind meine Füße zu empfindlich

Vereinfacht gesagt: Deine Füße gewöhnen sich sehr schnell daran. Es sind aber tatsächlich nicht deine Füße, es ist dein Gehirn, das hier relevant ist. Du hast rund 70.000 Nervenenden an der Fußsohle, die in Schuhen und Socken praktisch "taub" sind. Wenn du nun barfuß gehst, ist, melden sie plötzlich enorme Mengen von Sinnesreizen an das Gehirn, das daraufhin erst einmal Alarm auslöst, weil es darin eine Gefahr sieht. Es dauert ein, zwei Tage, bis das Gehirn gelernt hat, dass diese Reize normal sind und keine Gefahr darstellen.

und irgendwie ist das auch nicht unbedingt meins.

Dachte ich auch mal. Ich bin jetzt seit 9 Jahren immer und überall barfuß unterwegs und würde freiwillig nie wieder Socken oder Schuhe anziehen. Das wäre, wie sich in einem Konzert die Ohren zuzuhalten. Ich würde einen meiner Sinne verlieren.

Mit Socken hab ich irgendwie so nen Kompromiss gefunden. Einerseits ist das irgendwie ein befreiendes Gefühl und andererseits nicht ganz "ungeschützt" dabei.

Die Socken geben dir aber nur eine trügerische Sicherheit und dadurch kann sich auch der Instinkt, wann man besser irgendwo nicht hintritt, nicht ausbilden.

Ich hielte das für unpraktisch, der stoff der socken nutzt sich doch auf rauhem boden relativ schnell ab. Auf glattem boden ist der haftreibungskoeffizient zu gering (kann zum ausrutschen führen).

Das ist ein vorteil beim barfuß gehen: häufige benutzung macht die fußsohlen nicht schwächer, sondern immer stärker. Nur barfuß ist im übrigen gefühlsecht und optimal belüftet. (Deshalb beschränkt sich bei mir der sockeneinsatz auf jene wintertage, an denen ich geschlossene schuhe trage, bzw. beim skifahren).

Ob mit oder ohne socken, auf hartem boden ist eine weiche gangart zu empfehlen, um die gelenke zu schonen.

Ich kenne niemanden! Aber was ich mir mal, wegen sonst echt hohem Sockenverschleiß angucken würde, sind sogenannte Barfußschuhe. Die sind eigentlich für Leute wie Dich gemacht worden.


NoahP15 
Beitragsersteller
 14.05.2020, 08:42

Die finde ich mega hässlich

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Ja, das ist ein Sonderfall. Schuhe sind die Regel. Barfuß ist die kleine Ausnahme, zu der auch ich gehöre. Man wird ohne Schuhe außerhalb des Hochsommers schon verwundert angesehen. Damit lernt man aber, mit der Zeit umzugehen. Mach es, wie du dich wohlfühlst und gib dafür viel Geld für Socken aus.


joangf  14.05.2020, 09:04

Ich werde auch im Hochsommer ohne Schuhe verwundert angesehen. ;)

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Jost79  14.05.2020, 09:16
@joangf

Im Hochsommer kommt es, finde ich, darauf an, wo. Kneipe, Supermarkt, Fußgängerzone Innenstadt trifft man auf mehr Verwunderung als in Parks, Biergärten, Wohngebieten.

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joangf  14.05.2020, 11:18
@Jost79

Ja, das stimmt, der Ort spielt natürlich eine Rolle. In der Regel kommt das bei anderen aber positiv an, es ist sehr selten, dass sich jemand aufregt. Hatte ich bisher in neun Jahren nur zweimal - in Köln(!) in der S-Bahn und im Restaurant einer bekannten Kaufhauskette. Ansonsten ist der Tenor meist "Ich würde ja auch gerne, aber ich traue mich nicht..." oder "Hach, früher war ich auch immer barfuß". ;)

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Jost79  14.05.2020, 11:51
@joangf

Bei fremden Menschen beschränkt sich die Reaktion auf Blicke. Mich spricht darauf niemand an. Im Freundes- und Bekanntenkreis hat mich gefühlt jeder mal gefragt, warum ich das mache, ob das nicht zu kalt sein, man nicht ständig etwas in den Fuß trete. Das hat man aber ja nach Jahren dann irgendwann durch.

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joangf  14.05.2020, 14:15
@Jost79

Bei mir kommt häufig "Ist ihnen nicht kalt" - auch im Sommer. ;)

Tatsächlich werde ich relativ häufig darauf angesprochen, aber oft sind die blanken Füße auch einfach nur der einfachste Einstieg, um mich unverfänglich ansprechen zu können - Ich bin auch in anderer Hinsicht ziemlich auffällig. ;)

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Jost79  14.05.2020, 14:56
@joangf

Ich bin sonst kaum auffällig. Ich bin ganz durchschnittlich gekleidet und frisiert, eben bloß barfuß. Tatsächlich habe ich vorhin jemanden in der Stadt getroffen und wir sind spontan einen Kaffee trinken gegangen, draußen im Stehen. Der Bekannte sagte (nur 8°), er sei aber froh, Jacke und Schuhe anzuhaben. Über die Jacke war ich auch froh. Die dunklen Gehwegplatten waren aber von der Sonne schön warm. Das weiß halt niemand, der Schuhe trägt.

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joangf  14.05.2020, 15:53
@Jost79
Ich bin ganz durchschnittlich gekleidet und frisiert, eben bloß barfuß.

Das war bei mir anfangs auch so. Bis ich auf die Idee kam, dass die Nägel mit Nagellack vielleicht besser aussehen. ;) Barfuß war bei mir sozusagen die Initialzündung, die mir zeigte, dass man auch anders sein kann und sich nicht an der Norm orientieren muss.

Tatsächlich habe ich vorhin jemanden in der Stadt getroffen und wir sind spontan einen Kaffee trinken gegangen, draußen im Stehen.

Gute Idee. :) Das haben wir heute auch noch vor. Wir nehmen Klappstühle mit. ;)

Der Bekannte sagte (nur 8°), er sei aber froh, Jacke und Schuhe anzuhaben. Über die Jacke war ich auch froh.

8° ist ja auch noch ziemlich frisch. An den Füßen macht mir das aber nichts aus, das geht problemlos bis zum Gefrierpunkt und je nach Wetterlage auch noch bis in die Minusgrade. So ab -5° wird es meist unangenehm, aber die Winter werden ja wärmer.

Die dunklen Gehwegplatten waren aber von der Sonne schön warm. Das weiß halt niemand, der Schuhe trägt.

Ja genau. :) Sobald ein wenig Sonne scheint, wird der Boden schön warm. Wir sind da eigentlich ständig auf einem Barfußpfad unterwegs, mit wechselnden Untergründen, Temperaturen und Beschaffenheiten. :)

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