Die Zugkraft meines Bogen verringert sich, was tun?
Hallo, ich habe mir vor ca. 1 Monat einen neuen Langbogen aus Holz gekauft https://www.bogensportwelt.de/SET-MARKSMAN-Oldmans-Wood-15-40-lbs-50-70-Zoll-Langbogen).
Dabei hab ich die 40 lbs variante in 70 zoll hell gewählt. Seitdem ich nun schon ca. 500 Pfeile mit dem Bogen verschossen habe ist mir das schwindende Zuggewicht aufgefallen. Laut Bogeninschrift soll der Bogen bei einem Auszug von 28 Zoll ca. +- 40 lbs erreichen. Ich habe genau nachgemessen und er erreicht nur gerade mal 33 lbs. meist ziehe ich den Bogen auf 32 zoll auf, da 1. die Pfeile so lang sind und 2. ich so besser schießen kann. Während ich diesen Bogen in meinen Besitz hatte habe ich ihn nicht ein einziges mal geölt. Ebenfalls habe ich den Bogen entgegen seiner Zugrichtung gedehnt, da sich der Bogen nach einiger Zeit nach hinten Bog. Wir haben hier vor Ort einen kleinen Bogenschützenverein und bei diesem wirkten die anderen Langbögen aus Holz deutlich elastischer. Ich habe schon auf diversen Internetseiten nachgeschaut aber nichts gefunden.
Hat jemand eine Ahnung wo das Problem liegt?
Mir ist noch eingefallen, dass ich meist länger als 2 Sekunden die Sehne aufgezogen halte. Ich hab mir gerade dazu ein Video angesehen. vielleicht ist das der Grund https://www.youtube.com/watch?v=gPZNkznboxY).
2 Antworten
Hallo tizox18,
grundsätzlich ist es völlig normal, wenn Naturbögen ohne jegliche moderne "Zutaten" wie Glaslaminat nicht ganz dem zugesicherten Zuggewicht entsprechen. Das ist fertigungstechnisch gar nicht zu garantieren. Jeder Ratan-Holzrohling ist anders gewachsen, hat mal mehr und mal weniger "starke"" Bereiche, und die auch an unterschiedlichsten Stellen.
Dann ist er im Neuzustand, wie wohl jeder Naturholzbogen, erst mal steif. Alle Primitivbögen müssen eingeschossen werden. Genauer gesagt, man muss das Holz an seine neue Aufgabe langsam gewöhnen. Wenn man seinen Bogen mag, dann ist sogar vor jedem einzelnen Gebrauch ein Primitivbogen mit ein paar Zugbewegungen vorzubereiten. Nun ist Ratan, wie auch Manau, ein recht anspruchsloses Material, nicht wirklich kaputt zu kriegen. Bei richtiger Behandlung !
Und da sind wir schon bei deinem nächsten Punkt. Dein 70er Bogen hat eine 31er Auszugslänge lt. Bogensportwelt. Wenn du schon sagst, dass du mal eben bis 32 Zoll ziehst, weil du dann "besser schießen" kannst, dann könntest du die 1. Erklärung für die nachlassende Leistung schon selbst geliefert haben. Die angegebenen 31 Zoll ist das Maximum! Und nicht ein grober Richtwert, den man nach Belieben überschreiten kann, weil zufällig mal die Pfeile etwas länger sind.
Eine Auszugslänge entsteht durch einen gestreckten Bogenarm und der Zughand an einem konstanten Ankerpunkt im Gesichtsbereich, meist mit dem Zeige- oder Mittelfinger im Mundwinkel (beim traditionellen Stil). Da wird sich die Sehne nicht hinters Ohr geklemmt, weil man damit noch ein Pfündchen mehr Zuggewicht rausholen kann. Das verschlimmert das Problem dann nur . . .
Wenn diese Auszugslänge trotz einer korrekten Haltung doch länger ist, dann hast du schlicht den falschen Bogen. Das du länger hälst als 2 Sekunden ist schon o.k., übertreiben sollte man es aber bei solchen Bögen tatsächlich nicht. Ich denke, bis gut 5 Sekunden sollte das ein Bogen abkönnen. Aber ein Überdehnen killt jeden Holzbogen, davon kannst du ausgehen.
Damit habe ich gar nicht mehr gerechnet😉 . Aber vielen Dank für deine Bewertung.
das ist ein reiner holzbogen, da lässt das zuggewicht bei dauerbenutzung etwas nach, da der bogen sich langsam nach innen biegt, nennt sich stringfollow.
ich hab mir selber einen rattanbogen gebaut, genauso lang wie deiner
anfangs war der relativ gerade, jetzt ist er 2,5 jahre alt, und eben schon krumm gebogen (ein bisschen) und hat im zuggewicht etwas nachgelassen
ausziehen tue ich immer 32 zoll, also bis zur pfeilspitze