Die Werwölfe von Düsterwald - Kennt das Jemand?

6 Antworten

Das ist ein Spiel für größere Gruppen. Ich habe das nur "Offline" gespielt und bin eher skeptisch bzgl. einer Onlinevariante. (*)

Am besten funktioniert es IMO mit wenigstens 8 Leuten, 12-18 ist eine sehr gute Anzahl.

Es empfielt sich, einen erfahrenen (oder wenigstens regelkundigen) Spieler dabeizu haben. Dieser übt dann in den ersten Runden die Funktion Spielleiter aus. Der Spielleiter kann sehr viel dazu beitragen, dass das Spiel an Atmosphäre gewinnt und alles korrekt abläuft!

Ein Raum mit ausreichend Platz für einen Stuhlkreis sollte auch vorhanden sein. Mehr braucht man nicht. Natürlich noch die Rollenkarten, aber das ist auch schon alles.

Es wird viel geredet/diskutiert und abgestimmt. In einem gewissen Regelrahmen kann man seine Spielrolle ziemlich frei spielen. Vieles ergibt sich sowieso durch Aktionen bzw. Ereignisse.

Das Spiel ist sehr kommunikativ und intuitiv!

Jeder bekommt eine Rolle (geheim) zugelost und ist entweder Wolf oder Dorfbewohner. Es gibt immer abwechselnd eine Tag- und eine Nachtphase. Nachts fressen die Wölfe einen Dorfbewohner und folgetags diskutieren alle (Wölfe geben sich natürlich am Tag aus als Dorfbewohner^^) miteinander. Am Ende des Tages, vor der nächsten Nacht, muss mindestens ein Dorfbewohner nominiert werden und zuletzt wird geschossen. Um dieses Schiessen geht es natürlich in der Diskussion am Tag. Die Wölfe müssen selbstredend aufpassen, dass sie sich nicht irgendwie verdächtig machen und ein Dorfbewohner, der auf der "Abschussliste" quasi steht, muss zusehen, irgendwie noch aus der Schlinge herauszukommen, im Zweifelsfall durch reden, reden, reden. Der Dorfbewohner mit den meisten abbekommenen Schüssen stirbt dann am Ende des Tages. Tote scheiden aus dem Spiel aus und ihre Rolle wird dann offengelegt. (Wer als Dorfi früh stirbt, evtl. gleich in der allerersten Nachtphase als totales Zufallsopfer, ist natürlich nahezu aussen vor und das ist ggf. für manche Mitspieler schwer erträglich. Man kann dann einfach gedanklich weiter mitspielen und als toter Dorfi einfach auch nachts schlafen und ein bisschen teilhaben. Frühes Ausscheiden gehört aber zum Spiel einfach auch dazu, man muss dann auf die nächste Runde halt warten.)

Die Wölfe gewinnen, wenn sie nicht mehr "überstimmbar" sind am Tag (weil das Dorf zu viele Dorfis verloren/erschossen hat). Das Dorf gewinnt, wenn alle Wölfe getötet wurden.

Ein paar Sonderrollen geben dem Spiel zusätzliche Würze, sind aber manchmal nur für erfahrenere Runden wirklich geeignet. Standard-Sonderrollen (die immer dabei sein sollten) sind die Hexe und die Seherin. Eine Sonderrolle "Amor" kann 2 Spieler ineinander verlieben und diese können das Spiel dann separat gewinnen. Sehr reizvoll, wenn es da (zufällig natürlich) eine Verkuppelung Wolf-Dorfbewohner gibt. Denn dann laufen gewisse Automatismen eben nicht mehr nach Schema F ab.

Die Nachtrunden sind natürlich nur was für disziplinierte Leute, wenn da welche sich nicht an die Regeln halten (Augen zu! Hören ist aber natürlich möglich), ist das Spiel sinnlos. Der Spielleiter sollte bei Runden mit vielen Neulingen die einzelnen Spielabschnitte immer genau ansagen und damit Irrtümer/Regelverstöße möglichst ausschliessen. Im Zweifelsfall muss er eine Sonderrolle in der Nachtphase halt mehrfach bitten und ggf. nochmals erklären, was dann expizit zu tun ist. Deswegen ist wirklich von Vorteil, wenn der Spielleiter das Spiel schon etwas besser kennt. (Aber es gibt gewiss inzwischen Apps für Spielleiter, die diesem bei jedem Schritt beiseite stehen.)

Inzwischen gibt es wohl einige Varianten mit neuen besonderen Rollen. Ich habe das Spiel vor ca. 20 Jahren kennengelernt und auf größeren Spieletreffen gehörten die Werwölfe zum Standard, meist später in der Nacht. Ohne viele hochgradig komplizierte Sonderrollen. Seherin, Hexe, Jäger, Amor und natürlich der Hauptmann, mehr braucht es nicht für viele spannende Runden (siehe Link zum Tutorial unten). Da kam es mitunter vor, dass 10 oder mehr Runden gespielt wurden hintereinander bis in den Morgen hinein. Das Spiel kann ein gaaaanz kleines bisschen süchtig machen, sofern Mitspieler und Umgebung passen ;-)

Ein gutes Tutorial findest du z. B. hier:

https://www.youtube.com/watch?v=F3iMpNRmiN0

(*) Online kann man das über ein Forum o. Ä. natürlich spielen. Ist dann teils etwas zäh, wenn nicht alle zugleich die ganze Spieldauer ständig anwesend und vor allem: AUFMERKSAM sind. Und einiges vom Spielreiz geht online natürlich verloren, denn der Reiz ist IMO gerade das sitzen in dieser gemeinsamen Runde und das diskutieren und intigrieren.

PS: Sorry für den langen Text. Hoffe es hilft dir etwas.


FromCologne 
Beitragsersteller
 16.10.2024, 20:02

Ganz lieben Dank für die ausführliche und infiormative Auskunft. Das klingt ja echt spannend - ich mag Rollenspiele. :-) Hast du gesehen dass teeso schreibt dass morgen eine Chat-Variante davon in der Community www.funcity. de? Da werde ich mich mal einlesen und morgen teilnehmen. Kommst du auch? :-)

Klar gibt es eine tolle Chat-Variante. Wenn du morgen Zeit hast, dann schau mal bei funcity.de vorbei. Beginn ist um 20.30 Uhr. ich hab mir den Termin schon dafür reserviert. Dort kannst du es mit netten Leuten ohne Anmeldung und ohne Kosten mitspielen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Von dem Spiel gibt's tatsächlich zahlreiche Online-Varianten, die zumindest nach dem gleichen Prinzip funktionieren - Among Us ist eine davon. Das klassische "Kartenspiel", wenn man so nennen will, habe ich noch nicht online gespielt - gibt's aber auch.

Ja und ich spiele das auch oft in meiner Clique.

ich bin auch skeptisch einer online Version gegenüber, da man mit echten Menschen wenn die Werwölfe an der Reihe sind auch lauschen muss bzw. das blinzelmädchen blinzeln muss um einen Verdacht zu bekommen.

das schöne an dem Spiel ist, dass man sich die Spielregeln selber umgestalten kann bzw. Karten erfinden kann. Als Beispiel: (das blinzelmädchen wird zur dorfmatratze die jede Nacht woanders schläft und nur getötet wird wenn die Person bei der sie schläft stirbt)

hoffe ich konnte dir helfen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung