Die Linke steht (meiner Meinung nach) von allen Parteien gesehen für den Weltfrieden. Warum hasst ihr die linken (Gegenfragen bringen mir nichts)?

14 Antworten

Weil ich das große Erbrechen kriege, wenn diese Partei das Wort Frieden nur in den Mund nimmt. Ich gehöre zur Generation 50plus, habe die deutsche Teilung noch bewusst miterlebt und erinnere mich noch verdammt gut an die protzigen Militärparaden der NVA in Ost-Berlin. Sehr friedlich sahen die nicht aus. Und verantwortlich dafür war die SED, die sich zunächst in PDS und dann in Die Linke umtaufte.

hier wirds erklärt:

Die Kritik, die von linker Seite am Christentum geübt wurde, wird gegenüber dem Islam kaum geäußert.

Die Linken standen früher an vorderster Front im Kampf gegen die Religion. Sie haben den modernen Atheismus erfunden und setzten sich auch politisch mit allem Nachdruck für die Beseitigung der Religion ein. Karl Marx schreibt am Anfang seines berühmten Buches Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie: „Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik“. Marx bestimmt Gott in Anlehnung an Feuerbach als ein Produkt des Menschen, genauer: ein Produkt der Projektion menschlicher Fähigkeiten und Wünsche. Die Religion ist für ihn Ideologie, falsches Bewusstsein. Sie lenkt als „Opium des Volks“ die Menschen von ihren eigentlichen Problemen ab. Mit ihrer Hilfe wird das Volk von der herrschenden Klasse unterdrückt. Ein Ziel des Kommunismus ist daher die Abschaffung der Religion.

Die Kritik, die von linker Seite seit der Aufklärung gegenüber dem Christentum vorgetragen wurde, wird gegenüber dem Islam gar nicht geäußert. Gemeint ist nicht nur die Religionskritik der französischen Aufklärer (La Mettrie, Holbach, Diderot) sowie die Religionskritik von Feuerbach und Marx, sondern auch die in der Psychoanalyse geäußerte Ablehnung des Monotheismus. Für Freud und viele andere Psychoanalytiker, wie z.B. Fromm, ist Gott eine Vaterfigur, von
der sich der einzelne Mensch lösen muss. Religion ist eine „universelle
Zwangsneurose“, die auf der Verdrängung ungelöster Triebkonflikte
basiert. In der auf Emanzipation des Menschen ausgerichteten 68er
Bewegung spielte die Mischung aus marxistischer und psychoanalytischer
Religionskritik eine wichtige Rolle.

Die Einzigen aus dem linken Spektrum, die eine homogene Kritik am
Islam äußern, sind Feministinnen wie Alice Schwarzer. Doch sie
kritisieren den Islam nicht aus links-atheistischer, sondern aus
frauenrechtlicher Perspektive. Sie machen aufmerksam auf Phänomene wie
die Ungleichbehandlung von Frauen in islamischen Ländern, den Zwang zum
Kopftuch-Tragen, die Zwangsheirat, den Ehrenmord und die
Genitalverstümmelung.

Es fällt ihnen offenbar nicht schwer, ihre tiefsten Überzeugungen zu verstecken, solange es ihrer politischen Strategie nützt.
Für Oskar Lafontaine gibt es sogar „Schnittmengen zwischen linker Politik
und islamischer Religion“. Sie bestehen in der Hervorhebung der
Gemeinschaft, in der Verpflichtung zu teilen und im Zinsverbot. Die
unüberwindbaren Unterschiede wie die Verneinung der Existenz Gottes und
die Ablehnung jeglicher Religion sowie jeglicher religiöser Autorität,
aber auch die Befürwortung der Abtreibung, der sexuellen Freizügigkeit
und der gleichgeschlechtlichen Ehe durch die Linken werden von ihm
verschwiegen.

Die Linken sind an einem echten Dialog mit dem Islam gar nicht interessiert. Um einen solchen Dialog zu führen, müssten sie sich mit religiösen Inhalten auseinander setzen, wozu sie verständlicherweise nicht bereit sind. Da eine inhaltliche Auseinandersetzung nicht möglich ist, spannen sie den Islam für ihre politischen Ziele ein. Die von ihnen angestrebte Allianz mit dem Islam
soll sich in einer gemeinsamen Front gegen die Politik der USA und
Israels sowie in dem gemeinsamen Kampf gegen das Kapital und das freie
Unternehmertum manifestieren. Sie denken nach dem Motto: „Der Feind
meines Feindes ist mein Freund.“ Doch die Aussichten für die Etablierung
einer solchen Allianz sind klein, denn nichts ist für die Muslime so
fremd wie die gottlosen Linken.

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/wie-atheistisch-ist-die-linke-noch

Auch die Linken garantieren keinen Weltfrieden. Sie sind genau so eine Partei wie alle anderen. Sie haben sicher andere Ansichten und doch drehen auch sie sich nach dem Wind wenn dadurch die Chance besteht in der Regierung mitzumischen. Da bleiben dann auch nur wieder nur Kompromisse.

Ob nun jeder die Linken hasst, wage ich zu bezweifeln. Dann könnten man von den Linken auch behaupten, sie hassen, z.B. die CDU oder die SPD.

Jeder sollte meiner Meinung nach, zu dem stehen wovon er überzeugt ist.

Frieden wollen alle Parteien. Da wir Frieden haben, wähle ich meine Partei nicht nach diesem politischen Zustand sondern danach, welche Modelle und Ideen eine Partei formuliert, um den Frieden und den Wohlstand (beides hängt unmittelbar zusammen) weiterhin zu erhalten.

Und da gefallen mit die Programme anderer Parteien einfach besser.


pasixundy  08.02.2017, 13:04

bis jetzt hat doch nur die Linke und die AFD ein Wahlprogramm für 2017 draußen...

CamelWolf  09.02.2017, 08:50
@pasixundy

Für mich ist Angela Merkel seit ihrem Einsatz für die Flüchtlinge Wahlprogramm !

Das muss (zugegebener Maßen) aber nicht jeder so sehen.

Es geht bei politik nicht nur um krieg und frieden sondern beispielsweise auch um freiheit, markt und sozialleistungen. Wenn man also in gewissen grenzen liberal denkt und eine Marktwirtschaft will, wird man mit einer sozialistischen partei, wie es die linken sind, nicht all zu viel anfangen können.