Die Bundeswehr ist dazu da, den Feind solange an der Grenze aufzuhalten, bis Millitär kommt?

2 Antworten

Der Satz lautet tatsächlich ungefähr so:

Die Aufgabe der Bundeswehr ist es, den Feind so lange hinzuhalten, bis richtiges Militär kommt.

Es handelt sich dabei ein gesellschaftskritisches Zitat, welches sehr gerne von deutschen Kabarettisten verwendet wurde.

Tatsächlich entspricht dieser Satz aber der NATO-Doktrin des kalten Krieges. Denn dort war die Aufgabe der Bundeswehr tatsächlich, den Vormarsch des Feindes allerspätestens am Rhein zum stehen zu bringen. Von der anderen Rheinseite sollten dann in dem bis dorthin verstrichenen Zeitraum weitere NATO-Kräfte entgegensteuern und den Angriff endgültig abwehren.

Die BRD und die DDR waren in den Szenarien des Kalten Krieges im Endeffekt schon vollkommen "verbranntes Land". Bei einem atomaren Krieg wären alle taktischen Atomwaffen auf deutschem Gebiet gelandet - und bei einem konventionellen krieg waren die paar hundert Kilometer zwischen dem Rhein und der Ostgrenze immer schon lediglich als Pufferzone vorgesehen.

Niemals war es beabsichtigt, die Bundeswehr so aufzustellen, jegliche Invasion schon andere Ostgrenze aufzuhalten.

Der Spruch ist eine Latrinenparole aus der Zeit des kalten Krieges. Der war damals schon Unsinn und abwertend gemeint.

In der heutigen Situation und nach Umwandlung der Bundeswehr in eine Freiwilligen-Armee ist er völlig fehl am Platz. Wer den heute noch verwendet zeigt nur das er keine Ahnung von der BW hat.