Der Papst ist tot, wie sehr nimmt euch das mit?
Er ist ja gestern verstorben. Wie denkt ihr darüber. Meine Meinung ist die, dass er einfach nur ein Mensch war, der nie über andere stehen sollte. Unwichtig, genauso wie die Kirche. Ich bin da vor einiger Zeit ausgetreten, da hätte es mich noch sehr mitgenommen, aber heute, ja, so ist das Leben.
Wie denkt ihr und wie sehr nimmt euch das denn mit?
Bitte bleibt respektvoll zueinander!
17 Antworten
Wie sehr nimmt mich das mit?
Kaum. Ich meine, er war ein alter kranker Mann. Da ist es nicht unbedingt überraschend, wenn eine Lungenentzündung, Herzprobleme und ein Schlaganfall irgendwann zu viel werden.
Haltet mich für zynisch, aber kein Papst hat eine wirklich hohe Lebenserwartung. Das bringt der Job so mit sich.
Reisen macht tot? Ui. Wüsste ich aber. Grüße vom Airliner und Grüße an Dunning Kruger.
Reisen ist stress, und Stress ist nie gesund, vor allem nicht in so ein hohes Alter!
Ich möchte nicht über ihn urteilen. Ich kann nur die Lehren beurteilen als jemand, die die Bibel als Gottes Wort ernst nimmt und selbst auf dem Weg ist. Nach meiner Auffassung dürfte es biblisch gesehen keinen Papst geben. Der Herr der Gemeinde ist Jesus und unser einziger Vater ist Gott.
Der Papst hat einmal gesagt, dass Maria unsere Arche ist und damit Jesus den Platz weggenommen, der ihm allein zusteht. Seine Marienverehrung war für alle sichtbar. Seine Taten, dass er die Armen im Blick hatte, sich selbst mit ihnen auf Augenhöhe immer wieder begeben hat finde ich gut. Er kam sehr sympatisch rüber. Ich finde sein Handeln im Großen und Ganzen gut, was ich so gehört habe. Aber letzlich muss er sich wie jeder Mensch allein vor Gott verantworten.
Von den katholischen Sonderlehren bin ich überhaupt kein Fan. Sie finden sich nirgendwo in der Bibel wieder und lenken von Jesus ab, machen ihn klein. Aber dennoch heißt es in der Schrift: Wer glaubt er stehe, sehe zu, dass er nicht falle." Und das ist auch hierin meine Überzeugung.
Ok, danke für deine Meinung. Ich war früher genauso gottesfürchtig. Aber vielleicht wachst du irgendwann mal auf und siehst die ganzen Widersprüche und Lügen und Aktionen der Kirche in der Vergangenheit und im hier und jetzt.
Dass Menschen Fehler machen ist mir sehr klar, weil ich mich zu denen zähle, die Gottes Gnade mit am meisten brauchen. Und in der Gemeinschaft mit anderen fühle ich mich sehr wohl, weil die Gnade Gottes mich verändert und auch die anderen und weil wir einander brauchen. Es ist die Liebe Gottes, die mich fest an ihn bindet und die mich ans Ziel bringen wird. Nicht das, was Menschen aus all dem machen. Weil ich schon ein paar Jahrzehnte mit Jesus unterwegs bin, kenne ich mich und meine Fehler ziemlich gut und auch die von anderen Christen. Es ist mein Gebet, dass er mich mehr und mehr verändert und mir viel Liebe und Geduld für die anderen schenkt. ;)
Als Beispiel vielleicht noch: ich gehe gerade durch eine schwierige Zeit, gesundheitlich. Aber es ist die Gegenwart Gottes (im Gebet und im Bibellesen und auch so), die mir hilft, mit viel Freude und Gelassenheit da durchzugehen. Ich weiß einfach, dass mir nichts passieren kann, selbst wenn ich sterbe - dann bin ich bei ihm, so richtig ganz bei ihm.
Und zur Kirche: ich gehe in keine Landeskriche. Ich finde das Konzept auch größtenteils unbiblisch, bis auf wenige Ausnahmen vielleicht. Aber im Grunde fängt es schon mit der Babytaufe an. Ich finde, dass man in den freien Gemeinden seinen Glauben eher so leben kann, wie es zur Zeit der Apostelgeschichte war.
In Bezug auf die Position des angeblichen "Papstes" der als solcher verstorben ist gar nicht, weil es einen Successor Apostolica eh nicht legitim gibt, mich stört nur dass überall damit die Nachrichten vollgespämmt werden.
Die Teufel ermorden eine Menge Christen in Palästina, Armenien, Kurdistan, Nordkorea, Syrien usw., das sollte mal statt dessen in den Nachrichten im Fernsehen problematisiert werden um eine Endlösung des antiChristproblems zu finden.
Am gleichen Tag sind noch zehntausende andere Menschen auf der Welt verstorben. Sein Tod ist also nichts besonderes, auch wenn er Bischof von Rom war
... in dieser Stunde sterben viele und keiner drückt eine Träne für die raus.
Zehntausende ?
Ein Mensch lebt im Schnitt (großzügig) etwa 30'000 Tage. Wir haben 8'000'000'000 Menschen jeden Alters, also ist für grob überschlagen 8'000'000'000/30'000 davon dieser Tag der letzte, das sind 266'666 ...
Also Hunderttausende, nicht Zehntausende.
Danke für die Erbsenzählerei. Ändert ja nichts an meiner Grundaussage.
Ich bin evangelisch.
Kirche (egal welche) ist für mich nur eine Institution. Eine (pompöse) Garage für ein Auto (glaube).
Er war nunmal eine Person des öffentlichen Lebens und für viele Menschen wichtig. Ein Hoffnungsträger.
Er sah sich als Mensch, als Hirte. Der zusammenführen wollte und nicht trennen. Der seine Bodenhaftung nie verlor.
Jemand, der zum um- und Nachdenken anregen wollte. Nicht mit reißerischen biblischen sprüche und erhobenem Finger sondern mit leisen Worten.
Er wollte eine Kirche, in der jeder seinen Platz findet und auch hat. Auch homosexuelle oder Frauen.
Was für außenstehende oft nur als nichtssagende Fußnote verstanden wurde, war innerhalb der Kirche ein Erdbeben.
Er hat sich getraut. Er ging einen anderen Weg als die Vorgänger (siehe Ratzinger) und genau das machte ihn so besonders. Er hat den Menschen gut getan. Wohl nicht der Institution.
Dass er gerade zum Fest der Auferstehung gehen durfte, freut mich als Mensch für ihn als Mensch sehr.
Trauer? Nein. Nun aber einer weniger, der etwas angestoßen hat und hätte bewegen können - wenn man ihn gelassen hätte
Durch die Reiserei sterben sie eher früher als später.