1 Antwort

Bei der Antwort hängt etwas davon ab, welche Einteilung von Arten/Formen der Gerechtigkeit zugrundegelegt wird.

Unterschiedliche Gesichtspunkte können bei der Einteilung verwendet werden und daher sind verschiedenartige Bezüge möglich.

Der Sache nach kommen vor:

Chancengerechtigkeit/Chancengleichheit: Chancengleichheit ist in beiden Fällen nicht gegeben. Das, was zum Essen angeboten wird, kann nicht tatsächlich genutzt werden und dies ist sogar Absicht gewesen.

interpersonale Gerechtigkeit/Interaktionsgerechtigkeit (sich gegenseitig fair behandeln): Das Prinzip der Fairness wird verletzt (daher fühlt sich der Storch betrogen, der Fuchs ahnt beabsichtigte Rache und wird für seine Gemeinheit bestraft). Das Angebot wird in der Nutzbarkeit/dem Zugang nur den Möglichkeiten einer Seite gerecht, nur deren Bedürfnisse hinsichtlich Esen werden befriedigt. Die fehlende Nutzbarkeit ist ein Verstoß gegen individuelle bzw. artbezogene Gerechtigkeit (je nachdem, ob die Tiere in der Fabel eher als Individuen oder als Vertreter ihrer Art betrachtetet werden).

vergeltende Gerechtigkeit/Vergeltung, als besondere Verwirklichung von ausgleichender Gerechtigkeit/Gerechtigkeit beim Ausgleichen bzw. Tauschgerechtigkeit/Gerechtigkeit beim Austausch/austauschende Gerechtigkeit/kommunikative Gerechtigkeit (lateinisch: iustitia commutativa): Die schlechte Behandlung wird mit entsprechender Behandlung vergolten (Gleiches mit Gleichem vergelten).

Reziprozität (Wechselseitigkeit; Prinzip der Gegenseitigkeit): Reziprozität wird zunächst mißachtet. Es gibt eine ungerechte Behandlung. Dann geschieht die Vergeltung aus Empörung darüber, gewissermaßen Reziprozität im Negativen. Reziprozität in positiver Form enthält die Goldene Regel (Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu), die am Ende als Moral zu der Geschichte angegeben wird.